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Alle lieben Emma

Titel: Alle lieben Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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geschrieben und mich von Carlos gegrüßt. Toll! Ich wusste es aber nicht! Hieß das, dass er dann nicht meine große Liebe sein konnte? Dieser ganze verworrene Liebeskram machte mich noch ganz verrückt.
    Ich musste etwas unternehmen. Es war Zeit für Plan B.
    Diesmal war ich schlauer und schrieb keinen Zettel, den Mama hinterher in meiner Hosentasche finden konnte. Plan B würde es nur in meinem Kopf geben. Ich grübelte einen ganzen Nachmittag lang, dann wusste ich, was ich tun würde.
    Am nächsten Morgen ging Gesa wie üblich als Erste ins Bad. Sie stand immer bei Sonnenaufgang auf, machte im Garten ihre komischen Verrenkungen und verschwand dann im Bad, um zu duschen.
    Ich lauerte oben an der Bodentreppe und wartete, bis sie fertig war. Kaum war sie aus dem Haus gegangen und wieder im Atelier verschwunden, schlüpfte ich leise ins Bad und begann mit Plan B.
    Beim Frühstück hatte ich richtig gute Laune. Es störte mich nicht mal, dass Tim und Mona ständig über die tolle Radtour redeten, die sie heute unternehmen wollten. Von mir aus konnten sie bis zum Mond radeln. Oder bis zum Mars.
    Mama kam als Letzte in die Küche. Sie setzte sich an den Tisch und sagte: »Gesa, könntest du bitte daran denken, nach dem Duschen den Boiler anzustellen? Das warme Wasser war gerade schon wieder alle.«
    Gesa machte ein überraschtes Gesicht. »Hab ich den Boiler etwa nicht angestellt? Das gibt's doch gar nicht! Dabei könnte ich schwören, dass ich auf den Knopf gedrückt habe. Tut mir Leid, Lia, das war wirklich keine böse Absicht. Wird nicht wieder vorkommen.«
    Mona kicherte. »Das sagst du jedes Mal, Mama!«
    Gesa hatte schon ein paarmal vergessen, den Boiler wieder anzustellen. Deshalb hatte Mama schließlich einen gelben Merkzettel ins Bad geklebt. Seitdem klappte es besser.
    »Ich weiß doch, dass das keine böse Absicht ist«, sagte Mama. »Deswegen hab ich ja auch den Zettel an den Boiler geklebt. In unserem Alter wird mensch eben langsam ein bisschen vergesslich.«
    »Du sagst es«, seufzte Gesa. »Tja, wir werden alle nicht jünger.«
    Mama und Gesa lachten und damit war das Thema erledigt.
    Bis zum nächsten Morgen. Da fand Mama das Ganze nicht mehr so witzig. Als sie aus dem Bad kam, sah sie ziemlich sauer aus.
    »Hör mal, Gesa, ich kann wirklich gut verstehen, dass du mal etwas vergisst – aber ich würde ab und zu morgens auch gerne duschen. Und zwar ohne dabei Frostbeulen zu bekommen.«
    »Heute bin ich aber wirklich unschuldig«, sagte Gesa. »Ich hab nach dem Duschen auf den Knopf gedrückt, das weiß ich ganz genau. Ich bin zwar manchmal etwas chaotisch, aber diesmal hab ich extra drauf geachtet.«
    Mama warf Gesa einen misstrauischen Blick zu. »Tatsächlich? Und warum ist das Wasser dann nicht warm?«
    Gesa zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht ist der Boiler kaputt.«
    Aber der Boiler war nicht kaputt. In den nächsten Tagen funktionierte er einwandfrei und Mama konnte wieder warm duschen. Dafür passierten andere merkwürdige Dinge, die allmählich für ziemlich schlechte Stimmung sorgten.
    Zwei Mal waren Briefe an Mama aufgeschlitzt, nachdem Gesa den Briefkasten geleert hatte. Mama wollte wissen, ob Gesa sie vielleicht versehentlich geöffnet hatte, aber Gesa wusste von nichts.
    Dann kam eine ganze Ladung Wäsche völlig verfärbt aus der Waschmaschine. Dummerweise handelte es sich dabei ausgerechnet um die gesamte Unterwäsche von Gesa und Mona. Vorher war sie weiß gewesen, jetzt war sie rosa. Ich fand ja, dass das gar nicht so schlecht aussah – weiß ist schließlich total langweilig –, aber Gesa fand das offenbar nicht.
    Mama entschuldigte sich tausendmal bei Gesa. Ihr war die Sache sehr unangenehm, schließlich war sie für die Wäsche zuständig.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie das rote T-Shirt in die Maschine geraten konnte. Ich hab die 30-Grad-Wäsche doch vorher aussortiert«, sagte sie ratlos.
    »Vielleicht sollten wir einen gelben Merkzettel an die Maschine kleben«, sagte Gesa. »Achtung: Keine roten T-Shiits in die Kochwäsche!«
    Mama runzelte die Stirn. »Jetzt werd' bitte nicht albern, Gesa.«
    »Albern? Wieso werde ich jetzt albern? Du bist doch diejenige, die das ganze Haus mit Merkzetteln pflastert.«
    »Vom ganzen Haus kann ja wohl keine Rede sein. In der Küche hängen die Zettel nur, damit der Müll richtig getrennt wird. Ich habe nämlich keine Lust, ständig im Abfall zu wühlen und alles neu zu sortieren. Und den Zettel im Bad habe ich dorthin geklebt,

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