Alle Lust der Welt
großartig bist.” Und dann wurde seine Stimme so leise, dass Kit Mühe hatte, ihn zu verstehen. “Wir würden großartig zueinander passen. Es wäre wirklich schade, wenn wir nie den Beweis dafür erbrächten.”
Die Nähe seines Körpers und seine Worte erregten sie so sehr, dass ihr die Knie weich wurden und ihr nichts anderes übrig blieb, als sich an ihm festzuhalten. Du hast zu viel schlechten Wein getrunken, schalt Kit sich und versuchte, die prickelnde Leidenschaft zu ignorieren, die er in ihr entfachte.
Dann fingen die Leute um sie herum an zu klatschen, und Joshua rückte von ihr ab.
“Bravo. Wir trennen uns erneut”, bemerkte Joshua lakonisch.
“Ich hoffe, dieses Mal ist es für immer”, zischte Kit und ließ sich von Joshua von der Tanzfläche führen.
Nachdem er sich von ihr verabschiedet hatte, rieb Kit sich den Ellbogen, als ob sie damit die Erinnerung an seine Berührung ausradieren könnte. Doch es war ein vergebliches Unterfangen. Sie konnte immer noch das Prickeln an der Stelle spüren, an der seine Hand gelegen hatte. Von der anderen Seite des Raumes aus schaute Joshua amüsiert und mit einem selbstzufriedenen Lächeln zu ihr hinüber. Als ihre Blicke sich trafen, salutierte er mit seinem Glas. Verärgert über seine Frechheit wandte Kit sich um und stand ihren Mitbewohnerinnen gegenüber, die sich auf sie stürzten, um Details über den Tanz mit Joshua zu erfahren.
3. KAPITEL
Der große Schluck Mineralwasser löschte seinen Durst, aber nicht das Verlangen, das Kit in ihm geweckt hatte. Joshua verfluchte sich selbst. Er hatte sich dem Risiko ausgesetzt, morgen als Kit O’Briens neueste Eroberung auf den Titelseiten der Boulevardzeitungen zu erscheinen. Was hatte ihn nur dazu getrieben, mit ihr zu tanzen? Es gab einfach keine Entschuldigung für sein impulsives Verhalten. Kit war überhaupt nicht sein Typ, und eigentlich hatte er bereits als Teenager gelernt, sich nicht von seinen Hormonen leiten zu lassen.
Er wusste doch, dass Reporter an Bord waren, und während des Tanzes hatte er auch einige Blitzlichter gesehen.
Wer mit dem Feuer spielt, kann sich verbrennen. Sein Vater würde jetzt wahrscheinlich behaupten, dass er diese alte Weisheit immer noch nicht begriffen hätte.
Gerüchten zufolge standen die Männer bei Kit O’Brien Schlange, und ihren flippigen Bemerkungen nach zu urteilen, hatte sie ihren Ruf als männermordender Vamp nicht zu Unrecht bekommen. Joshua schaute zu Kit hinüber, die offensichtlich die Fragen ihrer Tischnachbarn beantwortete. Er zwang sich, sie endlich aus seinen Gedanken zu verdrängen. Dass er sie begehrte, bedeutete nichts. Ein Realist wie er wusste, dass er nicht alles haben konnte, was er wollte. Joshua hatte bereits vor langer Zeit unsinnige Träume aufgegeben.
Doch sein Körper schien sich seinem Willen nicht unterordnen zu wollen.
Allein der Gedanke an ihren wohlgeformten Körper erregte ihn. Er hatte ein Mal mit ihr tanzen wollen, um sie dann für immer aus seinem Gedächtnis zu streichen. Und nun hatte er lediglich ein Eigentor geschossen. Er verzog das Gesicht und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Einundzwanzig Uhr dreißig. Damit er die Party verlassen konnte, ohne Bills Zorn auf sich zu ziehen, musste er noch eine Stunde hier ausharren.
“Marilyn!“
Joshua schaute auf und sah, wie Tatiana Terranova, der weibliche Star von Last Frontier, eine Journalistin mit übertriebener Fröhlichkeit begrüßte.
“Tatiana!” Marylin Roth von „Television Today” rauschte herüber und setzte sich auf einen freien Platz neben Joshua. “Sie sehen bezaubernd aus. Ist das Kleid von Viscountie?”
„Ja. Ich liebe seine Sachen.” Tatiana lächelte und entblößte dabei ihre perlweißen Zähne. Aus irgendeinem Grund hatte Joshua von Anfang an weder Tatianas Lächeln noch ihre Zähne gemocht, aber die Frau, die sich soeben neben ihn gesetzt hatte, erfüllte ihn mit bedeutend mehr Abscheu, als Tatianas Zähne es je getan hatten.
“Hallo, Joshua”, grüßte ihn Marilyn, und Joshua ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten, bevor er zu seinem Glas griff und rasch einen Schluck trank, um nicht antworten zu müssen. Es war schwer zu glauben, dass er Marilyn mal anziehend gefunden hatte. Sie war der berüchtigte Wolf im Schafspelz und hatte ihn gelehrt, dass Frauen nur selten selbstlos liebten. Entweder benutzten sie ihn als Sprungbrett für eine eigene Karriere, oder sie wollten ihn zum Traualtar schleppen.
Marilyn schien sein abweisendes
Weitere Kostenlose Bücher