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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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großer Metallbehälter, in dem früher die nicht verwertbaren Fleischstücke entsorgt wurden. Der Behälter war zwar leer, doch der intensive Geruch nach Fleisch und Blut hing auch nach Jahren noch in der Luft. Elena Kafka rümpfte angeekelt die Nase und selbst Braun glaubte, jeden Moment kotzen zu müssen.
    „Hier kann er arbeiten, bei diesem Gestank?“, fragte er dann auch ungläubig.
    Eko zuckte lapidar mit den Schultern.
    „Ist ein komischer Kerl, dieser Jonas. Ich werde nicht recht schlau aus ihm. Manchmal schreit er und kratzt sich blutig. Ist echt zum Fürchten.“ Eko deutete an die rückwärtige Wand. „Hier sind die Motive.“
    Scheinbar wahllos hatte Jonas Blau große Blätter an die abgeschlagenen Kacheln geklebt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben schienen, bei näherer Betrachtung aber doch ein Leitmotiv aufwiesen: das Feuer.
    „Da haben wir ja unser Mordszenario wieder“, sagte Braun und deutete auf eine Zeichnung. Sie war ein echtes Kunstwerk, das erkannte auch ein Laie wie Braun sofort. Lange blieb er vor der Zeichnung mit dem brennenden Schiff und dem gefesselten Mann stehen, ging dann weiter bis zu dem Bild einer Frau, die in einem Feuerball zu verschwinden schien. Es war fast dasselbe Motiv, das er auf einem der Container gesehen hatte, als er hinter Jonas Blau hergejagt war.
    Gedankenverloren starrte er auf das Bild, das vor seinen Augen verschwamm und zu einem einzigen riesigen Feuerball wurde, der alles rings um ihn herum verbrannte und auslöschte. Warum faszinierte Jonas gerade dieses Motiv so? Braun fand keine Antwort und widerstrebend riss er sich los. Er verharrte vor einem anderen Bild, das einen Mann zeigte, der kopfüber an einem verkehrt aufgehängten Kreuz hing und dessen Kopf bereits schwarz verbrannt war.
    „Jonas Blau ist ein echter Künstler“, sagte jetzt auch Elena Kafka, als sie die Zeichnungen betrachtete.
    „Die sind nicht von ihm!“, rief Eko und rasselte mit seinen Handschellen.
    „Was soll das heißen?“ Braun runzelte die Stirn und blickte Eko verständnislos an. Dieser zog den Kopf ein, so als befürchtete er, gleich von Braun einen Hieb bekommen.
    „Jonas macht ein ziemliches Geheimnis um die Blätter. Keiner darf sie sehen, niemand auch nur in ihre Nähe kommen. Jonas hat eine abgedrehte Geschichte erfunden und erzählt, dass die Blätter dem schönen Mädchen mit dem Feuermal gehören.“
    Das weißliche Neonlicht in dem fensterlosen Raum begann plötzlich zu flackern und in den zuckenden Lichtblitzen sah Braun in Ekos speedgeröteten Augen, dass er die Wahrheit sagte.
    „Wer ist dieses schöne Mädchen mit dem Feuermal?“, fragte er leise.
    „Nur eine Geschichte, die Jonas erfunden hat, um sich wichtig zu machen. Wahrscheinlich hat er die Zeichnungen gestohlen und sie als Sprayer einfach kopiert.“
    Elena Kafka ging langsam an den Motiven entlang, die an die Wände geklebt waren, und strich mit den Fingern darüber.
    „Das sind keine Originale“, stellte sie fest und drehte sich zu Eko um. „Wieso hängen hier nur Kopien?“
    „Keine Ahnung, habe ihn auch nicht danach gefragt, ich wusste ja nicht einmal, dass es keine Originale sind.“
    Vorsichtig löste Braun die Zeichnungen von den Wänden, rollte sie zusammen und klemmte sie unter seinen Arm. Dann schnippte er mit den Fingern und Eko hielt ihm seine gefesselten Hände entgegen. Braun öffnete die Handschellen und Eko rieb sich mit einem befreienden Seufzer die Handgelenke.
    „Jedenfalls wissen wir jetzt, dass die Übereinstimmung des Graffitis auf meiner Fahrertür mit dem Tatortfoto absolut kein Zufall war“, sagte Braun einsilbig. „Wir lassen die Halle überwachen, obwohl ich nicht glaube, dass Jonas Blau hierher zurückkehrt.“
    „Da haben Sie sicher recht, Braun. Das heißt, wir geben eine Großfahndung nach Jonas Blau raus.“ Elena Kafka fingerte eine Zigarette aus einer zerknautschten Packung.
    Bevor sie durch das Schiebetor wieder in den Regen traten, wurde in der Halle der dröhnende Motherfucker Rap erneut eingeschaltet und der wummernde Bass traf sie wie eine Soundgranate in den Rücken und beförderte sie nach draußen in einen verregneten Tag.

32. Die geheimnisvollen Zeichen

    Jonas Blau drückte sich im Schatten der Hausmauern entlang, um kein Aufsehen zu erregen. Er querte die Goethestraße, lief an einem Tattoo Shop und den Internet-Shops der Schwarzafrikaner vorbei und versuchte auf Umwegen durch eine wenig frequentierte Eisenbahnunterführung

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