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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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kontrollierte.
    »Dave«, sagte er, »du bist ein guter Kerl. An dir ist nichts Oberflächliches oder Primadonnenhaftes. Du bist ein mit beiden Füßen auf dem Boden stehender Bergwerksrobot und bist überdies dafür eingerichtet, in direkter Koordination sechs Unterlinge zu lenken. Soweit mir bekannt ist, hat diese Tatsache zu keinen instabilen Gehirnbahnen im Grundmuster deines Gehirnes geführt.«
    Der Robot nickte. »Das freut mich, aber worauf wollen Sie denn hinaus, Chef?« Er war mit einer vorzüglichen Membrane ausgestattet, die seinen Worten durch ihre Obertöne viel von der sonstigen Flachheit robotischer Stimmen nahm.
    »Das werde ich dir sagen. Trotz aller dieser Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen, geht irgendwas schief bei deiner Arbeit. Was ist das? Was geschah zum Beispiel heute während der B-Schicht?«
    Dave zögerte. »Soviel ich weiß, gar nichts.«
    »Ihr habt aber keinerlei Eisenerz gefördert.«
    »Ich weiß.«
    »Na dann …«
    Dave hatte Schwierigkeiten. »Ich kann das nicht erklären, Chef. Macht mich selbst völlig nervös. Meine Hilfsarbeiter haben tadellos geschafft. Ich weiß, ich selbst habe das gleiche getan.« Er dachte nach, wobei seine fotoelektrischen Augen intensiv glühten. Dann: »Ich erinnere mich nicht. Der Tag ging zu Ende, und da war Mike, und da standen die Erzwagen, und die meisten von ihnen waren leer.«
    Donovan mischte sich ein. »Bei Schichtende hast du nicht den üblichen Bericht abgegeben, Dave. Du weißt das?«
    »Ich weiß. Aber warum …« Langsam und schwerfällig schüttelte er den Kopf.
    Donovan zog seinen Stuhl an Powells Schreibtisch heran und beugte sich nach vorne. »Verlust des Gedächtnisses vielleicht?«
    »Weiß nicht. Hat aber bestimmt keinen Sinn, dieser Sache irgendwelche Krankheitsnamen zu geben. Menschliche Störungen sind auf Roboter nur als romantische Analogie anwendbar. In robotischer Ingenieur arbeit haben sie keinen Platz. Ich möchte ihn nur höchst ungern durch die elementaren Gehirnreaktionsprüfungen gehen lassen. Es würde seiner Selbstachtung sehr abträglich sein.«
    Er schaute gedankenvoll auf Dave und dann auf den »Abriß über die Kontrollen an Ort und Stelle«, der im Handbuch gegeben war. Er sagte: »Schau mal, Dave, was würdest du zu einem Test sagen? Es wäre bestimmt das Richtige.«
    Der Robot erhob sich. »Wenn Sie’s befehlen, Chef!«
    Es begann höchst einfach. Robot DV 5 multiplizierte fünfstellige Zahlen, während eine Stoppuhr herzlos tickte. Er sagte die Primzahlen zwischen tausend und zehntausend auf. Er zog Kubikwurzeln und integrierte Funktionen von wechselnder Komplexität. Er ging durch immer schwieriger werdende mechanische Reaktionen. Schließlich arbeitete sein präzises mechanisches Gehirn an den höchsten Funktionen der robotischen Welt – an der Lösung von Problemen der Beurteilung und der Ethik.
    Nach zwei Stunden war Powell in Schweiß gebadet. »Und wie sieht’s aus, Chef?« fragte der Robot.
    Powell sagte: »Ich muß darüber nachdenken. Übereilte Urteile nützen nichts. Wie wär’s, wenn du zur C-Schicht zurückgingest? Sorg dich nicht. Versuche eine Zeitlang nicht, deine Quote zu erfüllen. Wir werden schon alles wieder in Ordnung bringen.«
    Der Robot ging. Donovan schaute Powell an.
    »Nun …«
    Powell sagte: »Die Reaktionen dieses positronischen Gehirns sind einwandfrei in Ordnung.«
    »Und das heißt?«
    »Es besteht noch immer die Möglichkeit, daß irgendein Konstruktionselement in seinem Körper beschädigt ist. Das bedeutet, daß ungefähr fünfzehnhundert Kondensatoren, zwanzigtausend Stromleiter, fünfhundert Vakuumzellen, tausend Relais und so und so viele andere komplizierte Einzelteile fehlerhaft sein können. Und dazu kommen noch jene mysteriösen positronischen Felder, von denen niemand etwas weiß.«
    »Hör mal, Greg!« Donovans Stimme wurde jetzt verzweifelt eindringlich.
    »Er arbeitet doch nur dann fehlerhaft, wenn keiner von uns in der Nähe ist. Darin liegt doch irgend etwas – etwas Unheimliches.«
    »Du machst mich krank«, sagte Powell langsam. »Du liest zuviel Romane.«
    »Was ich wissen will«, brüllte Donovan, »ist einfach, was wir in dieser Sache tun sollen.«
    »Ich werd’s dir sagen. Ich werde hier über meinem Pult einen Fernsehschirm installieren. Genau gesprochen, dort drüben an der Wand, ver standen?« Er deutete wütend hinüber zu der Stelle. »Dann werde ich das Instrument jeweils auf den Punkt des Bergwerks einstellen, an dem gerade

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