Alle Robotergeschichten
allgemein bekannt, daß ich den Begriff erfunden habe. Glauben Sie nicht, daß ich darauf nicht stolz bin. Es gibt nicht viele Leute, die einen brauchbaren wissenschaftlichen Begriff geprägt haben, und, obwohl ich es unwissend tat, habe ich nicht die Absicht, es zuzulassen, daß irgend jemand in der Welt es vergißt.
Dazu kommt, daß ich in »Herumtreiber« zum ersten Mal meine »Drei Gesetze der Robotik« explizit und detailliert aufgeführt habe, und auch diese sind bekannt, ja, berühmt geworden. Schließlich werden sie ständig und überall zitiert, an Orten und in Zusammenhängen, die vorrangig nichts mit Science Fiction zu tun haben – sogar in Zitatensammlungen. Und die Menschen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz arbeiten, ergreifen manchmal die Gelegenheit, mir zu sagen, daß sie glauben, die Drei Gesetze könnten als brauchbarer Leitfaden dienen. Aber wir können sogar das noch überbieten …
Als ich meine Robotergeschichten schrieb, dachte ich nicht, daß Roboter noch zu meiner Lebzeit Wirklichkeit werden würden. Tatsächlich war ich davon überzeugt, daß es nicht dazu kommen würde und hätte gewaltige Summen darauf verwettet. (Ich hätte mindestens 15 Cent gewettet, das ist mein Limit bei sicheren Angelegenheiten.)
Und doch stehe ich jetzt da, dreiundvierzig Jahre, nachdem ich meine erste Robotergeschichte schrieb, und wir haben Roboter. Ja, tatsächlich, wir haben sie. Mehr noch, in gewisser Weise sind sie das, was ich mir vorgestellt habe – industrielle Roboter, mit eingebauten Sicherheitsschaltungen, von Ingenieuren für ganz bestimmte Arbeiten geschaffen. Sie sind in vielen Fabriken zu finden, besonders in Japan, wo es Auto mobilwerke gibt, die vollständig automatisiert sind. Die Produktionsstraßen in diesen Fabriken sind in jedem Stadium der Herstellung mit Robotern »bemannt«.
Freilich, diese Roboter sind nicht so intelligent wie meine – sie sind nicht positronisch; sie sind nicht einmal humanoid. Trotzdem entwickeln sie sich rapide weiter und werden beständig fähiger und vielseitiger. Wer weiß, wie weit sie in weiteren vierzig Jahren sind?
Eines Umstands können wir uns gewiß sein: Roboter verändern die Welt und treiben sie in eine Richtung, die wir nicht genau voraussehen können.
Woher kommen diese »wirklichen Roboter«? Die bedeutendste Einzelquelle ist eine Firma mit Namen Unimation, Inc., in Danbury, Connecticut. Sie ist der führende Hersteller von Industrierobotern und zeichnet für etwa ein Drittel aller installierten Roboter verantwortlich. Der Präsident dieser Firma ist Joseph F. Engelberger, der sie in den späten 50ern gründete, weil er sich so sehr für Roboter interessierte, daß er beschloß, ihre Produktion zu seinem Lebenswerk zu machen.
Aber, wie in aller Welt, kam er dazu, sich schon so frühzeitig für Roboter zu interessieren? Nach seiner eigenen Aussage fing er in den vierziger Jahren als PhysikStudent an der Columbia-Universität damit an, als er die Robotergeschichten seines Columbia-Kommilitonen Isaac Asimov las.
Meine Güte!
Wissen Sie, ich habe meine Robotergeschichten in jenen fernen, fernen Tagen nicht mit besonders viel Ambition geschrieben. Alles was ich wollte, war, sie an die Magazine zu verkaufen, um ein paar Hundert Dollar zu verdienen, die mir halfen, mein Studium zu finanzieren – und um nebenbei meinen Namen gedruckt zu sehen.
Hätte ich mich in irgendeinem anderen Bereich der Literatur betätigt, wäre das alles gewesen, was ich erreicht hätte. Aber weil ich Science Fiction schrieb – und nur deshalb, habe ich, ohne es zu wissen, eine Kette von Ereignissen gestartet, die das Gesicht der Welt ändern.
Joseph F. Engelberger hat übrigens 1980 ein Buch mit dem Titel Robotics in Practice: Management and Application of Industrial Robots* (American Management
* Robotik in der Praxis: Anwendung und Gebrauch von Industrierobotern (A. d. Ü.)
Associations) veröffentlicht, und er war so freundlich, mich zu bitten, das Vorwort zu schreiben.
All das brachte diese netten Leute bei Doubleday** auf den Gedanken …
Meine Roboterkurzgeschichten sind in nicht weniger als sieben verschiedenen meiner Sammlungen erschienen. Warum sollten sie so voneinander getrennt sein? Da sie doch weit bedeutender zu sein scheinen, als irgend jemand es auch nur geträumt hat, als sie geschrieben wurden (am wenigsten ich), warum sie nicht in einem einzigen Buch vereinen?
Es war nicht schwer, meine Zustimmung dazu zu erlangen, also finden sich
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