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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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worin er darzulegen versuchte, daß die kybernetisch-mathematischen Prinzipien, die für die Ausarbeitung positronischer Verbindungswege in künstlichen Gehirnen verwendet wurden, mit Erfolg für die Erzeugung ästhetischer Lichtskulpturen nutzbar gemacht werden könnten.
    Seine Bemühungen, diese Theorie in die Praxis zu überführen, waren jedoch ein enttäuschender Fehlschlag. Die nach seinen mathematischen Prinzipien von ihm selbst erzeugten Lichtskulpturen waren plump, mechanisch und uninteressant.
    Es war der einzige Schatten in seinem stillen, introvertierten und sicheren Leben, doch Grund genug für ihn, sehr unglücklich zu sein. Er wußte , daß seine Theorie richtig war, doch konnte er sie nicht in die Praxis umsetzen. Wenn es ihm nur gelänge, eine einzige wirklich künstlerische Lichtskulptur zu erzeugen …
    Natürlich war ihm Mrs. Lardners Lichtpoesie bekannt. Die Frau wurde im ganzen Land als ein Genie bejubelt, aber Travis wußte, daß sie nicht einmal die einfachsten Aspekte der Robot-Mathematik verstehen konnte. Er hatte wiederholt mit ihr korrespondiert, aber sie lehnte es beharrlich ab, ihre Methoden zu erläutern, so daß er sich zu fragen begann, ob sie überhaupt welche hatte. Mochte es nicht bloß Intuition sein? Aber auch Intuition ließ sich mathematisch ausdrücken. Schließlich gelang es ihm, eine Einladung zu einer ihrer Abendgesellschaften zu erhalten. Er mußte sie einfach sprechen.

    Mr. Travis kam mit einiger Verspätung. Er hatte zu Hause einen letzten Versuch mit einer mathematisch vorberechneten Lichtskulptur gemacht, und das Ergebnis war eine klägliche Enttäuschung gewesen.
    Er begrüßte Mrs. Lardner mit verwundertem Respekt und sagte: »Das war ein höchst seltsamer Robot, der mir Hut und Mantel abnahm.«
    »Das ist Max«, sagte Mrs. Lardner.
    »Er ist fehlerhaft und ein ziemlich altes Modell. Wie kommt es, daß Sie ihn nicht zur Überholung der Fabrik eingesandt haben?«
    »Ach nein«, erwiderte Mrs. Lardner. »Das wäre zuviel Mühe.«
    »Ganz und gar nicht, gnädige Frau«, sagte Travis. »Sie werden es nicht glauben, aber es war eine ganz einfache Sache. Da ich bei der U. S. Robots & Mechanical Men arbeite, nahm ich mir die Freiheit, ihn selbst einzustellen. Es dauerte kaum zehn Minuten, und Sie werden finden, daß er wieder voll arbeitsfähig ist.«
    Eine seltsame Veränderung trat in Mrs. Lardners Züge. Zum ersten Mal in ihrem sanften Leben fand Wut einen Platz darin, und es sah aus, als wüßten die Gesichtsmuskeln den Ausdruck nicht zu formen.
    »Sie haben ihn eingestellt?« kreischte sie. »Aber er war es doch, der meine Lichtskulpturen schuf! Es war die fehlerhafte Einstellung, der Defekt, den Sie niemals wiederherstellen können, der, der – der …«
    Es war ein unglücklicher Zufall, daß sie gerade ihre Sammlung vorzeigte und daß der juwelenbesetzte Malaiendolch aus Kambodscha vor ihr auf der marmornen Tischplatte lag.
    Travis’ Gesicht verzerrte sich in tödlichem Erschrecken. »Sie – Sie meinen, wenn ich seine einzigartig defekten positronischen Verbindungswege studiert hätte, wäre ich vielleicht darauf gekommen …«
    Sie ergriff den Dolch und warf sich auf ihn, zu schnell, als daß die Umstehenden sie hätten zurückhalten können. Und Travis versuchte dem Stoß nicht auszuweichen. Einige sagten später, er sei dem Dolch entgegengekommen – als ob er hätte sterben wollen.

    Ein Herz aus Metall

    Das Gesicht des Chirurgen war ausdruckslos, als er aufsah. »Ist er fertig?«
    »Fertig ist ein relativer Begriff«, antwortete der MedIngenieur. »Wir sind fertig. Er ist unruhig.«
    »Das sind sie immer … Schließlich handelt es sich um eine schwere Operation.«
    »Schwer oder nicht – er müßte trotzdem dankbar sein. Er ist aus einer Unmenge geeigneter Bewerber ausgewählt worden, und ich finde wirklich, daß …«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen«, unterbrach ihn der Chirurg. »Aber die Entscheidung ist nicht unsere Sache.«
    »Wir akzeptieren sie. Aber müssen wir auch zustimmen?«
    »Ja«, erwiderte der Chirurg nachdrücklich. »Wir stimmen auch zu. Überzeugt und uneingeschränkt. Die Operation ist so kompliziert, daß wir dabei keine geistigen Vorbehalte mehr haben dürfen. Dieser Mann hat seine besonderen Qualitäten überzeugend demonstriert, und der Sterblichenrat ist mit seiner Aufnahme einverstanden.«
    »Okay, schon gut«, murmelte der Med-Ingenieur.
    »Am besten spreche ich gleich hier mit ihm«, entschied der Chirurg. »Der Raum ist

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