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Alle Singen Im Chor

Alle Singen Im Chor

Titel: Alle Singen Im Chor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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letzten Endes von ihr wollte. Peter ist ein alter Kumpel von uns, der beste Freund von Jukkas kleinem Bruder. Ich fand das nicht richtig, was Jukka mit Piia gemacht hat, und das hab ich ihm auch gesagt. So im Nachhinein glaub ich allerdings nicht, dass er bloß deshalb so nervös war.»
    «Wie äußerte sich denn diese Nervosität?»
    «Schwer zu sagen. Wenn man jemanden gut kennt, spürt man eben, in welcher Stimmung er ist. Gerade wenn er nervös war, hat Jukka oft angefangen, sich wie ein Kind aufzuführen. Er war auch bei der Probe irgendwie hyperaktiv, er hat Jyri angemotzt, weil der seine Stimme nicht richtig gehalten hat, und Mirja hat er zwischendurch angeschnauzt, sie solle gefälligst nur halb so laut singen.»
    «Er war aber eher nervös als zum Beispiel verängstigt?»
    «Ja. Am Abend, als wir ein bisschen was getrunken hatten, wirkte alles schon normaler. Wir haben über Musik geredet und über unseren Auftritt und die nächsten Projekte des Chors. Mirja war angeln, und da gab es dann einen kleinen Tumult, weil sie einen Hecht gefangen hatte und kreischte, einer von uns sollte ihr den Käscher und so weiter bringen. Ein toller Hecht, willst du mal gucken?» Antti trat gegen seine Tüte. «Keiner wollte ihn haben, also hab ich ihn mitgenommen, für meine Katze. Sofern die jemals wieder auftaucht.»
    «Du hast in der Nähe von Jukkas Zimmer geschlafen. Hast du in der Nacht etwas gehört?»
    «Ich bin aufgewacht, als Jyri aufs Klo ging. Ich dachte, er müsste kotzen, er hatte nämlich wieder mal zu viel getrunken. Und später bin ich nochmal wach geworden, da war es schon hell. Da war irgendein Geräusch, ich hab die ganze Zeit schon überlegt, was das war, irgendwas hat geklappert. Das Fenster stand offen, und die Vögel haben einen irrsinnigen Lärm gemacht. Vielleicht war es eine Tür, ich weiß es nicht.»
    «Wer hat Jukka umgebracht?»
    «Weiß ich doch nicht!», stieß Antti hervor. «Aber ich bin froh, dass Peter am anderen Ende der Welt sitzt, der wäre nämlich fähig, aus Eifersucht jemanden umzubringen, er ist ganz schön besitzergreifend.»
    «Wir finden schon heraus, wo er sich aufhält. Und du kannst jetzt deine Katze suchen gehen.»
    Als Antti weg war, legte ich erschöpft den Kopf auf die Arme. Rane raschelte mit seinen Notizblättern. Ich hatte gehofft, durch die Vernehmungen zu klären, ob es sich um einen Unfall handelte oder tatsächlich um Mord oder Totschlag. Selbstmord schien eher unwahrscheinlich, aber auch diese Möglichkeit musste ich vorläufig im Auge behalten.
    Wir würden mit Jukkas Eltern reden müssen, und wo sich Jarmo Peltonen befand, musste auch festgestellt werden. Außerdem brauchten wir einen Durchsuchungsbefehl für Jukkas Wohnung. Dann mussten wir Jukkas Kollegen befragen und herausfinden, mit wem er sonst noch befreundet war. Eine feste Freundin hatte keiner der Chorsänger erwähnt, aber es konnte trotzdem eine geben – oder, wie ich Jukka kannte, auch mehrere.
    Jukkas finanzielle Situation musste ebenfalls durchleuchtet werden. Er fuhr einen ungewöhnlich teuren Wagen, man sollte meinen, dass ein so junger Mann noch an der Abzahlung seines Studiendarlehens zu knabbern hatte. Wie hoch mochte sein Gehalt sein? Vielleicht hatte sein Beruf etwas mit dem Fall zu tun?
    Ich durfte mich nicht zu sehr auf die Chorsänger konzentrieren. Und ich durfte kaum erwarten, gleich bei der ersten Vernehmung auf Indizien zu stoßen oder gar ein Geständnis geliefert zu bekommen. Auffällig war, wie unglaublich gefasst alle gewesen waren, gerade als käme jeden Tag einer ihrer Freunde ums Leben. Einer von ihnen musste ein außergewöhnlich guter Schauspieler sein. Oder waren sie doch alle unschuldig? Aber warum sollte sich ein Außenstehender für einen Mord ausgerechnet eine Villa aussuchen, in der es von Menschen wimmelt? Einbrecher kamen wohl auch nicht infrage, jetzt in der Hauptsaison, wo praktisch alle Sommerhäuser bewohnt waren.
    «Nehmen wir mal an, einer von denen hat Peltonen ermordet, auf wen würdest du tippen?», fragte ich Rane. Er zuckte mit den Schultern.
    «Zum Glück muss ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Komische Typen sind das, die scheinen regelrecht Angst zu haben, sich aus den Augen zu lassen. Meine Kandidatin ist die Rundliche … Rasinkangas. Der reinste Eisklumpen. Genau wie meine Schwiegermutter. Die hat garantiert die Nerven, einen zu erschlagen.»
    «Und das Motiv?»
    «Na, das wirst du schon rausfinden. Dieses forsche Mädchen, die Rajala, hat

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