Alle Sorgen sind vergessen
um den Tisch herum und zog die bebende Allison behutsam vom Stuhl. Dann legte sie einen Arm um sie, um sie von ihren mitfühlenden, aber ungläubig, staunenden Kollegen weg und in die Abgeschiedenheit ihres Büros zu führen.
8. KAPITEL
„Setzen Sie sich. Ich hole Taschentücher.“ Sanft drückte Eloise Allison auf die Couch in ihrem Büro und ließ sie einen Moment allein.
Allison war entsetzt über ihren Ausbruch, aber sie konnte nicht aufhören zu weinen, auch wenn inzwischen nur noch vereinzelte Tränen über ihre Wangen liefen. Sie hob den Kopf, als Eloise mit einer Schachtel Kosmetiktücher und einem Glas Wasser zurückkehrte.
„Es tut mir Leid, Eloise. Ich weiß wirklich nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist“, brachte sie schluchzend heraus, während sie eine Hand voll Tücher herauszog und sich das Gesicht damit abtupfte. „Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen.“
Mit einem tröstenden Lächeln hielt Eloise ihr das Glas hin. „Keine Sorge, Allison, das ist bei einer Schwangeren vollkommen normal. Viele Frauen machen so etwas durch, aber meistens legt es sich spätestens im letzten Drittel der Schwangerschaft.“
„Wirklich?“ Allison hoffte inständig, dass Eloise Recht hatte.
„Ja. Ich habe ein sehr gutes Buch über die Schwangerschaft. Es enthält ein ausführliches Kapitel über die emotionalen Auswirkungen. Ich kann es Ihnen gern leihen, wenn Sie möchten.“
„Ich habe mir gleich vier Ratgeber zum Thema Schwangerschaft und Geburt gekauft“, gab Allison zu. „Aber ich hatte in letzter Zeit so viele Prüfungen, dass ich nur ein paar Abschnitte gelesen habe.“ Sie vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich werde eine schreckliche Mutter sein, Eloise. Ich habe noch nicht mal alle Bücher gelesen.“
„Unsinn.“ Eloise tätschelte ihre Schulter. „Sie werden eine wunderbare Mutter sein. Und Sie haben noch Monate, um die Bücher zu lesen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich muss sagen, Alison, ich bin zutiefst erstaunt, dass Sie meine geheimnisvolle Schwangere sind. Warum haben Sie mir denn nichts davon erzählt?“
Allison hob den Kopf. „Ich habe schreckliche Angst, Eloise.“
„Schreckliche Angst? Wovor denn, um Himmels willen?“
„Es ist alles so schnell gegangen.“ Sie wedelte mit der Hand und strich sich immer wieder über die Wange, denn noch immer liefen die Tränen. „Es war ein solcher Schock, als ich merkte, dass ich schwanger bin. Und dann tauchte Jorge plötzlich auf, und ohne es zu wollen, verriet ich ihm, dass ich ein Baby von ihm bekomme, und er bestand darauf, dass wir sofort heiraten.“ Sie machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. „Und dann haben wir tatsächlich geheiratet, und ich komme mir vor, als hätte mich ein Wirbelwind gepackt. Und dann noch…“ Sie brach ab und schaute wie gehetzt zu Boden.
„Ja?“ sagte ihre Chefin.
„Ich habe schreckliche Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist“, flüsterte sie. „Ich bin erst zwei Monate schwanger, und mein Körper verändert sich schon rasend schnell. Gestern habe ich bemerkt, dass mein Bauch rund zu werden beginnt und meine Röcke mir an der Taille zu eng sind. Ich kann sie nicht mehr zuknöpfen.
Und meine Hosen auch nicht.“ Sie legte eine Hand dorthin, wo der sonst so locker sitzende Stoff sich sichtlich spannte.
Eloise zog eine Braue hoch, während ihr Blick Allisons Hand folgte, und ihre Augen wurden groß. Doch dann lächelte sie erfreut und strahlte Allison an. „Ich glaube nicht, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, Allison. Ich vermute eher, dass Sie mehr als ein Baby bekommen.“
„Nein.“ Allison schüttelte heftig den Kopf. „Nein, das ist unmöglich. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich ein Baby bekomme. Geschweige denn zwei.“ Ihr Blick wurde panisch. „Oder mehr.“
„Vertrauen Sie mir“, bat Eloise eindringlich und streichelte Allisons Hand. „Sie werden sich daran gewöhnen. Zwei oder drei Baby sind gar nicht so viel schwerer zu bekommen und zu betreuen als ein einzelnes, zumal ihr Mann es sich leisten kann, ein Kindermädchen zu engagieren. Sie werden Hilfe haben. Und die Freude, sie aufwachsen zu sehen, ist zwei oder drei Mal so groß.“
Eloise musste es wissen, denn sie hatte Drillinge – drei Söhne – zur Welt gebracht und aufgezogen.
Doch allein die Vorstellung verschlug Allison buchstäblich den Atem. „Wie lange dauert es noch, bis ich mit Sicherheit weiß, ob ich mehr als ein Baby bekomme?“
fragte sie.
„Rufen Sie Ihre Ärztin
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