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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Schülern aller Schulen meines Amtsbereiches wird hiermit verboten, Waffen jeder Art, also auch Gaspistolen, in die Schule oder zu Veranstaltungen der Schule mitzubringen.
    »Na, hier scheinen ja schöne Sitten zu walten, wenn das ausdrücklich verboten werden muß«, sagte Mama.
    Auch am Samstag hatten wir nach der dritten Stunde hitzefrei, und ich packte so schnell wie möglich meine Sachen, um mit dem Klapprad abzuzischen, bevor mich jemand damit sehen konnte.
    Auf der Treppe lag ein neuer Brief von Michael.
    Lieber Martin!
    Heute habe ich schon wieder hitzefrei bekommen. Die ganze Woche hatte ich jetzt jeden Tag nur vier Stunden. Das Wetter ist aber auch verheerend. Tag für Tag 32-35° C im Schatten. Einfach grauenhaft!
    Wie ist’s in Deiner Schule? Gute Klassenkameraden, gute Lehrer? Oder weißt Du das noch nicht? Na, toi, toi, toi!
    Bei ihm in der Penne werde es immer mieser, an seinem Fahrrad klappere hinten das Schutzblech, und es sei auch noch was Schreckliches passiert:
    Unser Fernseher ist hin. Einfach hin. Gibt keinen Muckser mehr von sich. Altes, blödes Ding! Jetzt hat man nachmittags schon überhaupt nichts zu tun, und dann geht auch noch das Fernsehen baden. Mist!
    Und im Wambachtal würden Millionen Bremsen herumschwirren. Ich wäre trotzdem lieber wieder mal mit Michael ins Wambachtal gegangen, als zum x-ten Mal alleine mit dem Klapprad durch den Meppener Wald zu brettern. Im Wambachtal gab’s mehr Steigungen und weniger Karnickel, aber auf Dauer waren die Karnickel kein Ersatz für einen Schulfreund im Wambachtal.
    Weil der Weg von der Küche zum Eßtisch so weit und der Servierwagen so klapprig war, hatte Mama sich einen neuen gekauft und karrte damit das Geschirr, das Besteck und die Schüsseln mit Kartoffeln, Bohnen und Königsberger Klopsen ins Eßzimmer.
    »Die müßten eigentlich Kaliningrader Klopse heißen«, sagte ich, und Mama sagte, ich solle mir solche Frechheiten verkneifen, erst recht in der Hörweite von Papa und Oma.
    Renate klaubte die Servietten vom Klavier.
    Nach dem Essen brachte Papa Oma im Peugeot zurück nach Hilden, und Renate und Mama erledigten die Küchenarbeit in Rekordzeit, weil mit Mamas Schulfreundin Tante Grete der nächste Besuch ins Haus stand, und da sollte es bei uns nicht aussehen wie bei Schweins.
    Tante Grete kam mit dem Zug aus Quakenbrück und mußte am Bahnhof ein Taxi nehmen, weil Mama bis auf weiteres keinen fahrbaren Untersatz besaß.
    Die kleinen Strolche hatten gerade angefangen, als es Klingeling machte. Wiebke lief zur Tür und wußte überhaupt nicht, wen sie da vor sich hatte, obwohl Tante Grete ihre Patentante war.
    Mama schaltete den Fernseher aus. Es war schade, daß der alte nicht mehr ging, den wir von Oma und Opa geerbt hatten. Sonst hätte ich die Sendung in einem anderen Zimmer zuendekucken können.
    Vom Teetisch, den Renate gedeckt hatte, holte ich mir drei Kekse, verkrümelte mich damit in mein Zimmer und machte es mir vorm Radio bei der Bundesligakonferenzschaltung bequem. In der Saison 1974/75 war Gladbach Deutscher Meister geworden und mußte jetzt alles daransetzen, den Titel zu verteidigen. Volle Kraft voraus!
    Gegen Hannover 96 ging Gladbach schon in der 7. Minute in Führung, aber die Hannoveraner glichen aus und leisteten so heftigen Widerstand, daß Gladbach am Ende noch dankbar sein konnte für das 3:3 und den ersten Auswärtspunkt.
    Tante Grete wollte ins Jeverland weiter, und Mama entschloß sich dazu, mitzufahren und mit ihr und Oma und Opa in Jever aufs Altstadtfest zu gehen, statt Das Haus am Eaton Place zu kucken, die langweiligste Serie der Welt.
    Papa sollten wir sagen, daß Mama morgen nachmittag mit der Bahn zurückkommen werde. »Und keine krummen Touren! Daß ihr mir hier nicht die ganze Bude auf ’n Kopp stellt!«
    Können vor Lachen. Ich mußte Hausaufgaben machen.
    Pourquoi est-ce que Paris est le centre de la France? Quel pourcentage de la population francaise habite dans la région parisienne? Qu’est-ce qu’on fabrique dans la région parisienne?
    Die Franzmänner schienen einen schweren Fimmel zu haben mit ihrer région parisienne. Und dabei wußten sie offenkundig nicht mal, wieviele Leute da wohnten und was die herstellten, und verlangten von mir, das herauszufinden.
    Was ich noch weniger schnallte, war Mathe.
    Aus Draht soll ein Modell einer Raute mit der Seitenlänge a hergestellt werden. Wie lang muß der Draht sein?
    Hä? Woher sollte denn ich das wissen? Und was war eine Raute?
    Schreibe dazu

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