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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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du mal schön selbst, du Angsthase.«
    Das nächste Mal auf dem Spielplatz fragte ich Andrea, und sie sagte, daß sie kommt.
    Jetzt hatte ich mit Uwe und Andrea schon zwei Geburtstagsgäste.
    An meinem Geburtstag standen die Indianerzelte auf einer Decke neben dem Kranz mit sechs Kerzen und dem Lebenslicht in der Mitte. Die Zelte waren aus Filz und Stöcken. Eins war rot, eins blau und eins orange. Volker sagte, das seien keine Zelte, sondern Wigwams.
    Es waren auch neue Indianer dabei. Einer mit Mustang. Den Indianer konnte man runternehmen, aber ohne Mustang blieb er nicht stehen.
    Dann kriegte ich noch einen Fußball, zwei Federballschläger, drei Federbälle und ein Boot, das mit Batterie fuhr.
    Auf die Feier mußte ich bis nachmittags warten. Dann gab es Kaba und Nußkuchen. Andrea hatte als Geschenk ein Etui mit Buntstiften mitgebracht und Uwe eine Tafel Schokolade.
    Andrea wunderte sich, daß bei uns die Türklinken nach oben standen. Das war wegen Wiebke, damit sie die Türen nicht aufmachen konnte.
    Im Wohnzimmer spielten wir Topfschlagen. Volker war mit Kalli im Wald, aber Mama, Renate und Wiebke spielten mit.
    Als erste war Andrea dran. Mama band ihr mit einem Küchenhandtuch die Augen zu. Dann mußte Andrea versuchen, mit einem Kochlöffel den Kochtopf zu treffen, unter dem Schokolade lag. »Kalt – kälter – eisigkalt – warm – wärmer – heiß, heiß, heiß! Du verbrennst dich gleich!«
    Dann Blindekuh. Als ich das Handtuch um den Kopf hatte, drehte Mama mich rum, damit ich nicht mehr wußte, wo ich war und wo die anderen standen. Wiebke kicherte, und ich tapste in die Richtung, aus der das Kichern gekommen war, aber dann rief Uwe hinter mir: »Fang mich doch, du blinder Ochse!« Als ich mich umdrehte, fiel ich über die Sofalehne, biß mir beim Hinfallen auf die Zunge und mußte heulen.
    Wir spielten auch noch Federball im Garten, aber das war schwer. Ich kam immer nicht an den Federball dran, und wenn ich ihn mal getroffen hatte, flog er in den Komposthaufen oder über den Zaun auf die Straße. Oder die Kappe ging ab. Die mußte man dann erst finden und wieder aufsetzen. Einmal knallte der Federball Wiebke an den Kopf, und sie brüllte los.
    Das Boot durfte ich in die Badewanne mitnehmen. Hinten war ein Schalter zum Anmachen. Dann drehte sich unten die Schraube, und es fuhr zum Wannenrand. Wenn ich es unter Wasser drückte, flutschte das Boot wieder hoch.
    Mit den Buntstiften von Andrea malte ich ein Bild von Menschen, die in der Hölle gekocht wurden. Rot und Gelb für das Feuer unterm Kochtopf, Blau für den Topf und Schwarz für die Menschen, weil die vom Rauch und von der Hitze schon so eingeschrumpelt waren.
    Renate hatte mir einen Anspitzer gegeben. Am öftesten mußte ich den schwarzen Stift anspitzen, weil bei dem immer die Mine abbrach, auch im Anspitzer.
    Im Wäldchen schossen Uwe und ich mit dem Fußball rum, bis er ein Loch hatte und die Luft verlor. Mama sagte, das sehe mir ähnlich, meine Geschenke gleich zu zerdeppern. Ich würde wohl glauben, wir hätten es dicke!
    Tante Dagmar wollte zu Besuch kommen, und ich räumte die Spielzeugkiste auf, als Überraschung für Tante Dagmar. Auf der einen Seite stapelte ich Cowboys, Indianer, Mainzelmännchen, Spielzeugtiere und die grünen Schienen, die zu Volkers Metallbaukasten gehörten, und auf der anderen Seite Autos, Legosteine, Puppensachen und den Rest, aber die Stapel fielen immer um.
    Bei dem einen Mainzelmännchen war der Kapuzenzipfel zerkaut.
    »Ob die Spielzeugkiste aufgeräumt ist oder nicht, ist Tante Dagmar piepe«, sagte Renate.
    Auf dem Spielplatz hinterm Ladenviertel zeigte ich Tante Dagmar, wie ich an den Gerüsten klettern konnte.
    Andrea war nicht da.
    Renate war ins Nähzimmer umgezogen, und Tante Dagmar schlief in Renates Zimmer. Morgens kuckte ich rein. Tante Dagmar war schon wach, und sie hob ihre Decke hoch, damit ich zu ihr ins warme Bett springen konnte. Tante Dagmar hatte ein Nachthemd an.
    Ob ich mich auf die Schule freute, wollte sie wissen. Renate, Volker und Kalli gingen schon zur Schule, und ich wollte auch endlich hin.
    In der Sesselbahn bei Boppard durfte ich neben Tante Dagmar sitzen. Oben war mir heiß, und sie trug meine Jacke für mich.
    Zu Volker sagte ich, er soll seine Jacke Tante Dagmar geben, die trage alles, was wir ihr geben würden, aber Tante Dagmar hatte das gehört, und da mußte ich meine Jacke wieder selber tragen.
    Mit einem Fernrohr, das vorne am Zaun stand, hätte man die Schiffe auf

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