Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)
Geizhals über seinen ersten selbstverdienten Taler, den ihm die Hexe Gundel Gaukeley ständig abjagen wollte.
Donald hatte nie Geld. Der mußte als Hundefänger, Telegrammbote, Walfänger und Feuerwehrmann schuften, und alles ging schief. Als Stationsvorsteher mußte er auf hungrige Truthühner aufpassen, die ihm den Ärmel abfraßen.
Mit Daisy Duck hätte ich mich anstelle von Donald aber nicht abgegeben. Die hatte schon so doofe Schuhe an und ging auch mit Gustav Gans aus, dem Glückspilz, der auf der Straße immer volle Portemonnaies entdeckte und sie Donald vor der Nase wegschnappte.
Als Donald Duck mal Glück gehabt hatte, sang er zusammen mit Tick, Trick und Track: Gustav Gans, ja, der kann’s! Doch unser Schwein ist auch nicht klein!
Auf Tick, Trick und Track paßte nur Onkel Donald auf, der nicht so schlau war wie seine drei Neffen und oft auch ärmer. Dann stahl er ihnen was aus dem Sparschwein. Dafür wollten Tick, Trick und Track sich nicht waschen: Wir pfeifen auf Pomade, auf Seife, Kamm und Schwamm! Und bleiben lieber drekkig und wälzen uns im Schlamm!
Als einmal eine führerlose Lokomotive auf einen vollbesetzten Eilzug zuraste, rechneten Tick, Trick und Track alleine aus, wo Onkel Dagoberts Hubschrauberpiloten die Schaumgummimatratzen abwerfen mußten, um in letzter Sekunde den Zusammenstoß zu dämpfen. Im Fernsehen wurden Tick, Trick und Track dafür von einem Nachrichtensprecher gelobt, und Onkel Donald standen Fragezeichen überm Dez.
Renate kam rein, um mir ein Geschenk zu bringen, aber das gab sie mir erst, als ich versprochen hatte, niemals jemandem was davon zu sagen. Das Geschenk war aus Knüpferli gebastelt.
»Das ist ein Sackwärmer«, sagte Renate.
Der Sackwärmer paßte, und Renate lachte sich schief, aber ich mußte ihr noch einmal versprechen, nie, nie, nie jemandem was davon zu sagen.
Vorm Haus war alles kahl, und die Außenwände waren noch nicht verputzt. Um in ihr Zimmer zu kommen, mußte Renate immer noch über die Leiter klettern. Innen im Haus hatten die Handwerker Würmchenmuster in den Putz gekratzt.
Weil Frau Weißpfennig schwanger war, hatten wir als Vertretung Frau Klemm, die Ohrringe anhatte und uns Blumennamen beibrachte: Rittersporn, Holunder, Goldregen und Klatschmohn. Sie nahm auch Nutzpflanzen mit uns durch. Weizen, Gerste und Roggen, Sandhafer und Saathafer.
Zum Geburtstag bekam ich ein Fahrrad. Von den restlichen Geschenken waren ein Kinderlexikon und ein Stempel mit meinem Namen und meiner Adresse die besten.
Dazu ein Stempelkissen. Den Stempel knallte ich in das Lexikon und dann in alle meine anderen Bücher rein.
In dem Lexikon, das erst für Jungen und Mädchen von 10 bis 14 war, stand auf der ersten Seite was über Aale. Im Sargassomeer laichen die Aale und sterben dann vor Entkräftung.
Schlosser kam nicht vor, Koblenz auch nicht, Vallendar auch nicht, Mallendarer Berg auch nicht, aber Walt Disney.
Der Mensch. Während du diesen Satz liest, bildet dein Körper 24 Millionen rote Blutkörperchen; jede Sekunde 8 Millionen.
Mama ermahnte mich, mit dem Rad nicht leichtsinnig zu sein. Neun von zehn Verkehrsteilnehmern seien Vollidioten, und man müsse immer mit der Blödheit der anderen rechnen.
Volker und ich kundschafteten die Straßen aus, die wir noch nicht kannten. Von der Robert-Koch-Straße ging rechts ein Weg zu einem geteerten Spielplatz ab. Da stand ein mehrstökkiges Mietshaus, in dem samt und sonders Asoziale wohnten.
Auf der Wippe saß ein dicker Junge mit rotem Pullover, so daß keiner die benutzen konnte. Das sei Qualle, sagte Volker. Vor dem könne er mich nur warnen. Das sei ein Angeber, der Kleinere gerne mal umwerfe und sich draufsetze, Knie auf die Arme. Muckireiten hieß das.
Wir fuhren weiter zum Aussichtsturm auf der Kaiser-Fried-rich-Höhe. In einem Zwinger tobte ein Dobermann rum. Ich dachte schon, der bricht aus, aber das Gitter hielt.
Vor dem Turm war eine abgesperrte Tür. In der Gastwirtschaft nebenan konnte man sich für dreißig Pfennig den Schlüssel borgen. »Dann will ich mal blechen«, sagte Volker.
Die Plattform oben war höher als die Wipfel der Eichen, die da standen. Man sah das Deutsche Eck, die Mosel und die Kähne auf dem Rhein. Nur die Horchheimer Höhe war zu weit weg.
Rechts ging der Wilgeshohl runter, eine Straße, die so steil war, daß sie bei uns auch die Sprungschanze hieß. 24 % Gefälle.
Da wollte Volker runter und dann durchs Wambachtal wieder rauf.
Er fuhr vor. Um noch mehr Tempo zu
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