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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Pullover, weil Jochen Rindt beim Trainingsrennen ins Schleudern gekommen und mit seinem Rennauto an der Leitplanke zerschellt war. Auf einem Foto in der Zeitung sah man die Beine von der Leiche vorne aus dem Wagen hängen.
    »Wer bei sowas sein Leben aufs Spiel setzt, der hat’s auch nicht besser verdient«, sagte Mama.
    In Deutsch las uns Frau Katzer die Sage von den beiden Rittern vor, die zusammen zur Jagd wollten. Der Ritter, der als erster wach war, sollte dem anderen einen Pfeil durchs Turmfenster schießen, und weil die Ritter zur gleichen Zeit wachgeworden waren, schossen sie sich gegenseitig tot. Als Hausaufgabe sollten wir die Sage schriftlich nacherzählen.
    Obwohl sich andere meldeten, nahm Frau Katzer Benno Anderbrügge dran. Er sollte an die Tafel kommen und seine Nacherzählung vorlesen. Daß der noch nie seine Hausaufgaben gemacht hatte, wußten alle, auch Frau Katzer.
    Benno Anderbrügge trottete nach vorne, stellte sich vor die Klasse, klappte sein Heft auf, schaute rein und seufzte.
    »Wird’s bald!« rief Frau Katzer.
    »Also, do wore mo, do wore mo zwei Ridder«, stammelte Benno Anderbrügge, aber da war Frau Katzer schon bei ihm, riß ihm das Heft weg und klatschte es ihm um die Ohren. »Papperlapapp!«
    Er kriegte eine Sechs und konnte sich wieder setzen. Wir schlugen das Lesebuch auf. In dieser Minute, von Gina Ruck-Paquét. In der Minute, die jetzt ist und die du gleich nachher vergißt, geht ein Kamel auf allen vieren im gelben Wüstensand spazieren.
    Und in der großen Mongolei schleckt eine Katze Hirsebrei.
    Volker sammelte Shellmünzen. »Uwe Seeler! Ich bin selig!« rief er, als Papa ihm vom Tanken eine neue mitgebracht hatte. »Die werde ich hüten wie meinen Augapfel!«
    Papas Beförderung zum Regierungsbaudirektor war unter Dach und Fach. Die Urkunde, in der das stand, lag auf dem Wohnzimmertisch, und Mama paßte auf, daß der Wisch keine Fettflecken kriegte.
    Die Beförderung sei nur ein schwacher Trost, sagte Papa. Er werde sich auch fürderhin mit den alteingesessenen Rindviechern und Korinthenkackern in dem Saftladen rumschlagen müssen.
    Volker und ich führten jetzt Tagebuch. Da kam alles rein. Träume, Schulerlebnisse und die Sache mit der Katze, der wir im Wambachtal beim Erlegen einer Maus zugesehen hatten. Die Maus in den Tatzen der Katze hatte ganz kläglich gefiept.
    Abends saßen Mama und Papa mit unseren Tagebüchern im Wohnzimmer und lachten sich schief. Um mein Tagebuch noch witziger zu machen, schrieb ich rein: »Als Big Valley vorbei war, biß sich mein Bruder vor Enttäuschung in den Hintern«, aber Volker änderte die Stelle mit Tintentod, so daß da nicht mehr stand »biß sich mein Bruder«, sondern »biß ich mir selbst«, und Volker kriegte einen Anpfiff, und ich auch, weil ich gepetzt hatte und weil es ungehörig war, Häßliches über die eigenen Geschwister aufzuschreiben.
    Mein Tagebuch versteckte ich danach im Schrank hinter meinen alten Schulbüchern und brütete Taten aus, die ich aufschreiben konnte. Ich riß Wiebkes Puppe Dagmar den Kopf ab, fesselte den Rumpf mit dem Kabel an den Staubsaugerstiel und trug das ins Tagebuch ein.
    Als Wiebke die Bescherung entdeckte und zu plärren anfing, stritt ich alles ab, aber dann fand Mama mein Tagebuch, und ich kriegte Fernsehverbot.
    Kommt ein Löwe geflogen. Leider ohne mich. Ich sei ein Rohling, sagte Mama.
    In den Folgen, die ich wieder kucken durfte, wollte das Krokodil, dem Mister Knister immer in den Bauch trat, in den Zoo, weil es da ein Krokodilfräulein gab, und Mister Knister wurde festgenommen.
    Sonntags deckte ich den Frühstückstisch jetzt auch mal selbst. Volker zeigte mir, wie man Filtertüten umknickt und wann man den Topf mit der Milch für den Kaba vom Herd nimmt.
    Den Honig gab es seit allerneuestem aus einem gelben Napf, der wie ein Bienenkorb aussah, mit modellierten Bienen außen dran und mit Löffel, weil sonst immer was von der Margarine im Honig blieb, wenn man den da mit dem beschmierten Messer rausholte.
    Am heikelsten war das Eierkochen. Damit sie nicht sprangen, mußten die Eier oben und unten eingepiekst werden, und dann sprangen sie doch. Eieruhr stellen. Abschrecken nicht vergessen. Als Eierwärmer hatten wir immer noch die blaugelben Stoffhühnchen, die Renate mal genäht hatte.
    Nun sollten aber auch die anderen aufstehen, damit man denen sagen konnte, daß die Heinzelmännchen den Tisch gedeckt hätten. Marmelade von Schwartau.
    Mit dem Messer schnell noch das Schwarze vom

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