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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Mädchen dran, das keine Antwort gab und nur mit den Schultern zuckte, wofür es von Frau Katzer eine runter-gehauen kriegte.
    Morgens hatten wir Kopfrechnen. Alle mußten aufstehen, und wer was wußte, durfte sich setzen. Das kleine und das große Einmaleins. Ich war immer einer von den letzten, weil ich im Kopf nicht so schnell rechnen konnte wie die anderen. Neben mir saß Melanie Pape. Die sagte mir manchmal vor.
    Noch langsamer als ich waren nur Benno Anderbrügge und Angela Timpe, das Mädchen, dem Frau Katzer gleich am ersten Schultag eine gekleistert hatte. Benno Anderbrügge und Angela Timpe konnte keiner leiden, ich auch nicht, aber ich war froh, daß die in der Klasse waren, weil sonst immer ich oder der Raufbold Klaus Koch in Kopfrechnen der letzte gewesen wäre. Klaus Koch hatte Hasenzähne, die oben vorstanden, und war in allen Fächern schlecht.
    In Turnen, Heimatkunde, Musik und Deutsch war ich gut. Die Wortfamilie Brot: Kruste, Aufstrich, Krümel, Butter, Scheibe, Teig. Tuwörter und Sachwörter. Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.
    Trenne nie s-t, denn das tut ihm weh.
    Michael Gerlach, Andreas König und ich waren die einzigen, die mit Geha schrieben. Alle anderen hatten Pelikanfüller.
    Michael Gerlach, der hinter mir saß, hatte Naturkrause und war Brillenträger und so dünn und so leicht, daß ihn Stefanie Deus, die kräftiger war als alle Jungen in der Klasse, einmal in der Pause hochhob und mit dem Kopf nach unten drehte.
    Klaus Koch und andere Rabauken liefen eingehakt zu fünft oder zu sechst über den Schulhof und brüllten: »Bumm, bumm, bumm, wir rennen alles um!« Denen war nicht zu helfen.
    Mit Vorliebe machten sie Jagd auf den dicken Ulrich Gierge, der immer Kniebundlederhosen trug. Einmal, als ich pinkeln gehen wollte, stand er heulend im Jungsklo in der Ecke. Ich sagte, daß ich früher auch in Kniebundlederhosen zur Schule gemußt hatte, und wir wurden Freunde, aber nicht für lange, weil Ulrich Gierge in Turnen eine Flasche war. Der konnte nicht mal Purzelbaum.
    Turnen hatten wir bei Herrn Jungfleisch, der dauernd laut in seine Trillerpfeife blies. Die Jungen, die sich freiwillig dazu meldeten, den Mattenwagen durch die Halle zu ziehen, die Matten zu verteilen und am Schluß der Stunde wieder einzusammeln, waren meistens die, die in Turnen mangelhaft waren, vor allem Ulrich Gierge und Torsten Hommrich mit seinen zwei linken Füßen.
    Am allerschlechtesten war Benno Anderbrügge, aber der meldete sich nie. Der hatte es wohl aufgegeben, irgendwo noch jemals ’ne gute Note zu kriegen.
    Auf den Matten sollten wir Rad schlagen und Handstand machen. Bis man drankam, mußte man lange rumstehen.
    In der Umkleide zog sich Andreas König aus bis auf die Haut.
    Das störte den gar nicht, vor allen anderen splitterfasernackt dazustehen, so daß man Sack und Piepmatz baumeln sah.
    Die Mädchen hatten solange Handarbeitsunterricht.
    Von den Jungen konnte ich am wenigsten Oliver Wolter leiden. Das war ein feiner Pinkel, der beim Aufzeigen immer mit den Fingern schnippte. Befreundet war er mit Norbert Ripp, der ein Daktariquartett besaß. Da hätte ich gerne mal mitgespielt, aber nicht mit Oliver Wolter.
    Vier von den Mädchen hießen Gabriele, und die wetteiferten alle darum, Fleißkärtchen einzuheimsen. Einmal machte Frau Katzer Ranzenkontrolle, und da kam raus, daß Heike Zöhler und die vier Gabis die am sorgfältigsten aufgeräumten Ranzen hatten.
    Aus meinem holte Frau Katzer mit spitzen Fingern ein Taschentuch raus, das braune Flecken hatte, weil ich im Schulbus mit dem Kopf an den Sitz vor mir geknallt war und Nasenbluten gehabt hatte. Das zeigte Frau Katzer der ganzen gackernden Klasse vor.
    An der Wand hing eine Schautafel. Singvögel unserer Heimat: Gimpel, Stieglitz, Wiesenschmätzer, Teichrohrsänger, Rotkehlchen und Kirschkernbeißer.
    Heike Zöhler wischte Radiergummibrösel vom Tisch.
    Ich ließ mein Lineal über eine Straße fahren, die ich aus Buntstiften, Mäppchen, Heft und Spitzer gebaut hatte. Das Lineal war der Schulbus, und es durfte nirgendwo anecken, was schwierig war, wenn man es nur von hinten anschob.
    »Und wenn der Martin ma uffhört, Audu ze spille, könne ma auch weidermache«, sagte Frau Katzer, und ich wurde rot.
    Packen durfte man den Ranzen erst beim Klingeln. Wer schon eher damit anfing, wurde von Frau Katzer an den Haaren hochgerissen und mußte alles, was im Ranzen war, auf den Fußboden kippen.
    Volker trug eine Woche lang seinen schwarzen

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