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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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los hatten wir sehen dürfen, aber Bugs Bunny fand Oma zu vulgär.
    Stattdessen spielten wir Halma. Da mußte man versuchen, mit den Figuren durch Überhüpfen von einem Dreieck in das gegenüberliegende zu kommen. Gustav stellte seine Männchen immer so hin, daß sie Omas und meine Hüpfstraßen blockierten, und wenn Oma beim Hüpfen andere Männchen umschmiß, rief er: »Du hast Gichtfinger!«
    Außer beim Reinblasen tönte die Mundharmonika auch, wenn man durch die Schlitze Luft holte.
    Zusammen mit Tante Dagmar, die mit dem Zug gekommen war, fuhren wir nach Heidmühle ins Freibad. Tante Dagmar hatte mir eine Bermudabadehose mitgebracht, aber ich wollte lieber auf dem Handtuch sitzen, Eis essen und Drückeberger sein als Schwimmen lernen.
    Im Flur war ein Holzschapp mit perforierten Lederhandschuhen drin und einer Hutnadel oder sowas Ähnlichem.
    Während Kim, Pips, die Ziege und die Katze in der Augsburger Puppenkiste auf der Suche nach dem Kakadu Ka mitten auf dem Ozean dem ausgebrochenen Löwen begegneten, leitete Opa eine Busreise ins holländische Küstengebiet, mit 76 Teilnehmern, alles Rentner. Außer im Heimatverein war Opa auch in der LAB, der Lebensabendbewegung. Da war Opa ein hohes Tier.
    Als wir abreisen mußten, brachte Tante Grete Renate und mich bis Sande. Von da aus fuhr ein Zug bis Koblenz durch.
    Renate kannte zwei Eisenbahnwitze. Ein Mann findet im Gepäckfach einen Hut, in dem der Name des Besitzers steht: Willibald Reinsch. Mit dem Hut in der Hand geht der Mann dann durch den Zug und fragt überall: »Ist hier jemand, der Reinsch heißt?«
    Der zweite Witz ging so, daß ein Schaffner einen stummen Passagier nach seinem Reiseziel fragt, und der Passagier zeigt sich auf den Mund, auf den Bauch und auf den Allerwertesten. Der Schaffner versteht das nicht, bis sich ein anderer Passagier einmischt: »Ist doch klar, der Mann will von Dortmund über Darmstadt nach Pforzheim.«
    Auf der anderen Seite vom Mittelgang saß eine nasebohrende Frau. »Die soll uns mal ’ne Karte schreiben, wenn sie oben angekommen ist«, sagte Renate.
    Am nächsten Bahnhof stieg die Frau aus. Als der Zug wieder abfuhr, sahen wir, daß sie ihre Handtasche vergessen hatte.
    Renate ging rüber, machte die Handtasche auf, holte ein Portemonnaie raus und kam damit zurück.
    Wir achteten darauf, daß uns niemand zusah von den anderen Leuten. Um das Geld in Ruhe zählen zu können, ging Renate mit dem Portemonnaie aufs Klo.
    Ich hatte Bammel, daß einer die Handtasche sieht und die Notbremse zieht.
    Nach einer halben Ewigkeit kam Renate wieder. Sie hatte das Geld in dem Münzenfach zuerst doppelt gezählt und gedacht, es seien acht Mark zwanzig in dem Portemonnaie, aber es waren nur vier Mark zehn drin und Scheine überhaupt keine. Das lohne sich nicht, sagte Renate, und dann setzte sie sich nochmal rüber und steckte das Portemonnaie zurück in die Handtasche.
    Das war knapp, weil der Zug schon wieder anhielt und am Bahnhof ein Beamter einstieg, der genau nach dieser Handtasche suchte. »Na bitte«, sagte er, nahm sie mit und stieg wieder aus.
    Volker hatte ein Mikroskop gekriegt, als Trostpflaster, weil er nachher doch lieber mit uns in Jever gewesen wäre. Mit dem Mikroskop untersuchte er Blut, Haare, Wassertropfen, Pflanzenläuse, Fliegenflügel, Ameisenfühler und Scheuerpulver. Zum Mikroskop gehörten auch Glasscheibchen mit Insektenbeinen.
    »Du Schlappschwanz«, sagte Volker, als er erfuhr, daß ich in Heidmühle wieder nicht ins Wasser gegangen war.
    Wäwäwä. Der Kakadu Ka aus der Augsburger Puppenkiste konnte nicht fliegen und war trotzdem gut.
    Tante Doro hatte Papa für den Garten Erdbeerpflanzen und Blumenstauden geschickt: Glockenblumen, Veilchen, Sonnenhut, Margeriten, Tulpen und Narzissen.
    Weil ich traurig war, daß die Ferien zuendegingen, holte ich mir aus dem Bücherregal im Wohnzimmer Willy Millowitschs Witzebuch, das Papa mal von einem Kollegen geschenkt gekriegt hatte. Da bleibt kein Auge trocken!
    Jägerwitze, Anglerwitze, Medizinerwitze, Irrenwitze und Ehewitze.
    Was ist der Unterschied zwischen einer Ehefrau und einem Feuerzeug? Keiner. Beide gingen!
    Hä?
    Ich mußte jetzt zur Karl-d’Ester-Schule in Vallendar und hatte schon wieder eine neue Lehrerin, Frau Katzer, die eine Nase hatte wie ein Adlerschnabel.
    Wir sollten sagen, was unsere Eltern für Berufe hätten. Mama war Hausfrau und Papa Ingenieur beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, kurz BWB. Nach mir war ein verbiestert kuckendes

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