Allein gegen die Zeit
ist?“, murrte sein Kollege.
„Die Fahrertür war offen, als wir gegangen sind“, antwortete der Gangster und griff zu seiner Waffe.
Jonas und Sophie tauschten erschrockene Blicke. Özzi war in dem Wagen gefangen! Er hatte keine Chance, da rauszukommen.
Die Männer entsicherten ihre Waffen und pirschten sich von beiden Seiten an das Auto heran.
Özzi linste aus dem Augenwinkel in den Seitenspiegel und sah die Gangster näher kommen. „Okay, okay, keine Panik“, versuchte er sich selbst zu beruhigen. „Der Özzman hat schon ganz andere Sachen gelöst.“ Sein Blick wanderte nach oben zum Zündschloss. Der Autoschlüssel steckte noch.
Jetzt hatten die Gangster den Wagen erreicht und hielten ihre Waffen auf das Auto gerichtet. Der Mann auf der rechten Seite spähte durch das Fenster hinein. „Hier ist eines dieser verdammten Kinder!“, rief er seinem Kollegen zu. Der riss die Fahrertür auf.
Sophie packte das blanke Entsetzen. Sie wollte losstürmen, doch Jonas hielt sie zurück.
Da war das Aufheulen eines Motors zu hören.
„Was zum …“, murmelte Jonas und starrte gebannt auf den Wagen.
Der Gangster auf der Fahrerseite hatte Özzi schon am linken Arm gepackt und wollte ihn aus dem Geländewagen zerren. Doch Özzi wehrte sich mit allen Kräften. Im letzten Moment schaffte er es, mit seinem Fuß auf das Gaspedal zu drücken. Mit quietschenden Reifen machte das Auto einen Satz nach vorne.
Der Gangster rannte neben dem startenden Wagen her, mit einer Hand hielt er Özzi noch fest umklammert. Aber Özzi stand auf dem Gaspedal und der Wagen raste vorwärts. Der Gangster konnte das Tempo nicht halten, stürzte zur Seite und überschlug sich mehrmals.
Sein verdutzter Kollege und die anderen Männer liefen hinter dem davonschlingernden Auto her. Doch sie wurden abgehängt. Özzi hatte die Fahrertür inzwischen zugezogen und sich hinters Steuer gesetzt.
Sein Jubelgeschrei war noch bis zu Sophies und Jonas’ Versteck zu hören.
„So eine Scheiße!“, brüllte der Gangster, der am Boden lag. „Das kann doch nicht wahr sein!“
Jonas und Sophie sahen sich begeistert an. „Dieser Spinner!“, stieß Jonas aufgeregt hervor.
Währenddessen schlichen Ben und Leo durch den riesigen Raum, der sich hinter der Geheimtür befand. Ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an das grelle Licht. Offenbar befanden sie sich in einem Labor. Überall standen Hightechgeräte mit allerlei Anzeigen und Drehreglern herum. Alles blitzte und blinkte nur so und schien auf dem neuesten Stand zu sein. An der Decke surrte ein Ventilator leise vor sich hin.
Ben hatte den beißenden Duft von Phenol in der Nase. Er kannte diesen unangenehmen Geruch aus dem Chemieunterricht, doch hier war er viel intensiver.
Leos Blick wurde von einem großen Computer angezogen, der mit mehreren Monitoren verbunden war. Sie lief hin und klickte sich hastig durch die Dateien. Diverse Tabellen, Diagramme und chemische Formeln öffneten sich. Leo starrte auf den Bildschirm, aber sie verstand nur Bahnhof.
Ben schaute sie verwundert an. „Suchst du nach was Bestimmtem?“
„So ein komischer Mann im Wald hat Özzi und Sophie etwas von Beweisen auf einem Laborcomputer erzählt“, antwortete Leo, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
„Ihr habt den Mann im Wald auch gesehen?“
„Ja, er hat etwas von einem Anschlag erzählt, den diese Gangster hier planen“, erklärte Leo und hielt inne, bevor sie weitersprach. „Danach ist er gestorben.“
Ben sah sie geschockt an.
Am anderen Ende des Raums wurde eine Tür geöffnet. Leo und Ben erstarrten. Hastig sah Ben sich um.
Rasch klickte Leo die geöffneten Dateien weg. „Schnell, hier rein!“, flüsterte Ben und zog Leo mit sich in eine kleine Kammer hinter ihnen. Im Dunkeln drückten sie sich an die Wand. Sie trauten sich kaum zu atmen.
Gedämpft drangen Stimmen von draußen zu ihnen. Ben linste durch eine eingelassene Glasscheibe neben der Tür in das Labor.
Er erkannte die Frau aus dem dunklen Gang, die Geschäftsführerin von BioZ sowie diesen Lasinski, den Assistenten von Herrn Crohn. Sie steuerten auf einen schwarzen Laptop zu, der aufgeklappt auf einem Tisch in der Mitte des Raums stand und Leo und Ben vorher nicht aufgefallen war.
„Herr Dr. Crohn ist momentan anderweitig beschäftigt“, sagte Lasinski an Frau Genthin gewandt. „Der alte Mann wird uns keine Probleme machen. Wir können mit der Präsentation beginnen.“
Frau Genthin baute sich mit verschränkten Armen vor dem
Weitere Kostenlose Bücher