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Allein gegen die Zeit

Allein gegen die Zeit

Titel: Allein gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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Jetskis war weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil – der aufgeschüttete kleine Sandstrand war menschenleer. Hier war überhaupt nichts los.
    „Das versteh ich nicht“, wunderte sich Ben. „Die müssten hier doch schon alles aufgebaut haben.“ Er sah sich suchend um.
    „Ist doch egal, Leute!“, rief Özzi gut gelaunt wie immer. „Wir werden hier schon Spaß haben.“ Er zog eine große Wasserpistole aus seinem Rucksack.
    Leo linste in die Rucksacköffnung. Allerlei Kram lag darin. „Was hast du denn noch alles dabei?“ Özzi war bekannt dafür, für jede Lebenslage ausgerüstet zu sein. Leo konnte eine Dose mit irgendeinem Spray erkennen, ein aufgerolltes Kletterseil, mehrere Murmeln und einen kleinen Apparat, der wie ein Diktiergerät aussah.
    Özzi holte das kleine Teil heraus und hielt es Leo stolz hin. „Das ist ein Sempf.“
    „Ein was?“ Belustigt schüttelte Ben den Kopf.
    Özzi schnalzte mit der Zunge. „Das ist so ’ne Art Peilsender mit Sender und Empfänger in einem. Sempf eben. Da hab ich sogar zwei von.“
    Anerkennend klopfte Jonas Özzi auf die Schulter. „Du und deine Erfindungen …“ Er schmunzelte.
    Ben wandte sich um und lief in Richtung Ufer. „Ich schau mal, ob vielleicht am Wasser irgendwas ist.“ Leo ergriff die Gelegenheit beim Schopf und folgte ihm. Sie musste Ben alleine sprechen.
    Unterdessen holte Özzi noch mehr Utensilien aus seinem Rucksack. Sophie brannte darauf, seine weiteren Erfindungen zu begutachten. Cenk machte sich daran, den Grill aufzubauen.
    Jonas hatte sich ein paar Schritte in Richtung Wald verzogen. Er lehnte sich an einen Baum und sah nachdenklich zu Ben und Leo hinüber, die zu zweit am Ufer entlangliefen. Sein Handy klingelte. Als er einen Blick auf das Display warf, verfinsterte sich seine Miene.
    „Jacky, was ist denn?“, zischte er ins Handy und lief noch ein Stück weiter weg, damit die anderen ihn nicht hören konnten.
    Ben blieb stehen und blickte hinaus auf den See. Weiße Nebelschwaden waberten über die Wasseroberfläche. Leo griff in ihre Tasche. Jetzt musste sie es ihm sagen. Einen besseren Moment würde es nicht mehr geben. Sie nahm Bens Hand und legte ihm ein braun-weiß gestreiftes Freundschaftsbändchen an.
    Ben sah sie erstaunt an. „Für mich?“
    „Damit du mich nicht vergisst“, sagte Leo nach kurzem Zögern.
    „Wieso?“
    Leo suchte nach den richtigen Worten. „Das wollte ich dir vorhin schon sagen … Ich geh nach Dänemark. Für zwei Monate …“ Sie schluckte und holte Luft. „Einer der besten Taekwondo-Lehrer Europas gibt einen Kurs für besonders begabte Jugendliche. Aus meiner Altersgruppe wurden europaweit nur drei eingeladen. Das ist eine Riesenchance für mich.“ Sie sah Ben nervös an.
    Ben presste die Lippen aufeinander. „Und wann soll es losgehen?“, fragte er leise.
    „Morgen“, antwortete Leo und senkte den Blick.
    Ben riss die Augen auf. „Und das sagst du mir erst jetzt?“
    „Ich hab das Okay von der Schule erst gestern gekriegt. Ich wollte …“
    „Schon klar“, schnitt ihr Ben das Wort ab. Auf seiner Stirn hatte sich eine steile Falte gebildet. „Super Timing, ausgerechnet heute.“ Er drehte sich abrupt um und lief wieder zu den anderen.
    Leo spürte einen Kloß im Hals, während sie ihm nachsah. Es war wirklich nicht das beste Timing. Sie wusste, dass sich heute für ihn ein sehr trauriges Ereignis jährte. Doch was blieb ihr anderes übrig?
    Langsam ging Leo zurück zur Wiese, wo Özzi inzwischen mit seiner Wasser-Pumpgun die kreischende Sophie jagte. Cenk war mit dem Auto noch einmal losgefahren, um die Würstchen zum Grillen zu kaufen. Jonas kam aus dem Wald und klappte sein Handy zusammen.
    „Mit wem hast du denn telefoniert?“, fragte Özzi neugierig.
    Jonas winkte ab. „Nicht so wichtig.“
    Leo suchte den Blickkontakt zu Ben, doch der machte sich wortlos daran, das Zelt aufzubauen, und vermied es, sie anzusehen.
    Plötzlich sprang er wild um sich schlagend hoch. Ein Insekt schwirrte um seinen Kopf und er versuchte, es zu verscheuchen. Dann schrie er kurz auf und fasste sich an den Nacken. Eine Biene hatte ihn gestochen.
    „Alter, du bist ja schlimmer als ein kleines Mädchen …“, rief Jonas spöttisch, der die Szene beobachtet hatte. Auch Özzi und Sophie mussten grinsen.
    Ben stieg die Röte ins Gesicht. Seine Augen funkelten zornig. „Ha, ha! Wirklich sehr witzig! Hoffe, ihr habt euch alle schön amüsiert!“ Wütend stampfte er davon.
    Jonas zog die

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