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Allein gegen die Zeit

Allein gegen die Zeit

Titel: Allein gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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und kaum ansprechbar. Doch lange konnte Leo ihm nicht zusehen. Ihre Schmerzen wurden immer unerträglicher und sie stöhnte leise auf. Besorgt schauten die anderen zu ihr herüber.
    „Halt noch ein paar Minuten durch, Leo!“, rief ihr Jonas zu.
    Leo bettete ihren Kopf auf einen Rucksack und versuchte, weiter bei Bewusstsein zu bleiben.
    „Was soll das eigentlich werden, wenn’s fertig ist, Özzi?“, fragte Jacky verwundert.
    Özzi grinste. „Das wird voll krass, Leute …“ Er packte einen Taucherschnorchel aus seinem Rucksack aus, stopfte den Schnorchel in das Loch der Trinkflasche und dichtete es ab, indem er das Plastik um die Öffnung herum mit einem Feuerzeug leicht anschmorte. Sophie half ihm, so gut sie konnte, sie waren wieder ein Team. Schließlich hielt er sein Werk stolz in den Händen. „Der Özzman präsentiert euch hiermit den ultimativen Bienenbuster!“
    Jonas starrte ihn an. Das Ding sah eher aus wie eine Plastikpfeife. „Und damit soll ich Bienen fangen?“
    „Na ja, mehr einsaugen“, erklärte Özzi. „Pass auf, ich zeig’s dir!“ Er holte einen Taschentuchfetzen aus seiner Hosentasche, zerknüllte ihn zu einem kleinen Kügelchen und hielt es an das Trinkhalmloch der Plastikflasche. Dann sog er es über den Schnorchel mit einem lauten Plopp in das Gefäß hinein. „Glaub mir, das wird ein Spaziergang“, versuchte er Jonas zu beruhigen, der von der Vorstellung, die Bienen mit dem Mund einzusaugen, nicht gerade begeistert wirkte. Aber er hatte keine andere Wahl.
    Gekonnt band er sich das vorbereitete Seil mit einem Kletterknoten um Hüften und Schultern und stellte sich an den Rand der Plattform.
    Lenny, Jacky, Miri, Özzi und Sophie umfassten gemeinsam das Seilende. „Haltet es schön straff!“, rief Jonas ihnen zu und begann sich vorsichtig über den Rand der Plattform herabzulassen. Schließlich löste er seine Hände vom Rand und seilte sich frei schwebend langsam ab. Sofort wehte ihm ein eisiger Wind entgegen. Er vermied es, nach unten zu schauen.
    Oben auf der Plattform gaben die anderen das Seil Stück für Stück frei. Es war nicht leicht, denn das Seil war rutschig. Sie stöhnten vor Anstrengung.
    Jetzt hatte Jonas das Bienennest erreicht. Sofort umschwirrten ihn unzählige aufgebracht summende Bienen. Doch er zwang sich zur Ruhe. Vorsichtig holte er den Bienenbuster aus seinem Gürtel und begann die Insekten mit dem Schnorchel einzusaugen.
    Özzi hatte recht, es funktionierte tatsächlich! Eine Biene nach der anderen landete sicher im Behälter. Als Jonas endlich genügend beisammenhatte, atmete er erleichtert auf. „Okay, zieht mich wieder hoch!“, rief er nach oben.
    Lenny, der unmittelbar am Rand stand, nahm den Befehl nickend entgegen. „Na los!“, rief er den anderen zu. „Zieht!“
    Ächzend begannen sie Jonas wieder nach oben zu ziehen. Er hatte die obere Kante der Plattform fast erreicht, da ließ ein Röcheln sie zusammenzucken.
    Özzi fuhr erschrocken herum. Leos Kopf war leblos zur Seite gefallen. „Leo!“, rief Özzi und ließ für einen kurzen Moment das Seil los. Ohne ihn konnten die anderen das Seil nicht mehr halten. Es glitt ihnen aus den Händen.
    Von Jonas war nur noch ein Schrei zu hören, als er in die Tiefe stürzte.

15:00
    Lenny bekam gerade noch das Ende des Seils zu fassen, das über den Boden zum Rand hin schlingerte, und hielt es fest. Aber es war gar kein Zug auf dem Seil! Lenny beugte sich kurz über den Rand, um nach Jonas zu sehen, und schnappte nach Luft.
    Jonas hatte sich an dem Mauervorsprung festhalten können, wo das Bienennest hing. Die Bienen schwirrten wie wild geworden um ihn herum. „Verdammter Mistkerl!“, stieß Lenny erleichtert hervor, als er Jonas dort unten baumeln sah.
    „Zieht mich wieder hoch“, schrie Jonas verzweifelt zurück. Seine Beine hingen frei über dem Abgrund. „Ich kann mich nicht länger festhalten!“
    „Schnell!“, rief Lenny den anderen zu. Gemeinsam umfassten sie das Seil und begannen erneut, mit vereinten Kräften zu ziehen. Das Seil straffte sich.
    Während die anderen zogen, bemühte Jonas sich, nicht nach unten zu schauen. Bis zum Boden waren es an die fünfzehn Meter. Noch mal würde er nicht so viel Glück haben.
    „Oh Gott, das Seil!“, schrie Özzi plötzlich erschrocken. An der Kante der Plattform war das Tau schon ganz aufgerieben. Es konnte jeden Moment reißen. Sie mussten sich beeilen! Lenny gab noch mal alles. Jacky, Miri und Sophie mobilisierten ihre letzten Kräfte. Ihre

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