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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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nicht würde ich mir von ihm einreden lassen, unfähig zu diesem Job zu sein. Ich war tough, und so schnell bekam mich keiner klein.
    »Girlie, was auch immer du für Pläne hast heute Abend – sag sie ab!«, befahl Chick an einem bitterkalten Donnerstag Mitte Januar.
    »Okay, Chick, was brauchst du?« Es war Donnerstag, und ich hoffte sehr, dass er nicht schon wieder wollte, dass ich länger blieb, um irgendetwas Stupides zu erledigen. Ich hatte eine Verabredung zur Happy Hour.
    Chick betrachtete mich, als überlegte er noch, ob er mir das, was er sagen wollte, wirklich sagen wollte. »Ich habe endlich die ganze Geschichte von der Weihnachtsfeier gehört.«
    Ich schluckte. Bitte nicht das schon wieder! »Ja, ich meinte, was ich gesagt habe, Chick. Die ganze Sache tut mir wirklich leid.«
    »Das hatten wir bereits, und du hättest nicht sagen dürfen, was du gesagt hast. Soweit ich gehört habe, hat er sich ebenfalls total danebenbenommen.«
    Ich war sprachlos. Es klang, als wollte Chick sich entschuldigen.
    »Wir gehen heute mit einigen Klienten in die Buddah Bar essen. Du kommst mit! Du wirst viele sehr wichtige Klienten kennenlernen. Kämm dir die Haare, bevor wir gehen. Verpatz es nicht. Capiche?«
    »Wow, das bedeutet mir viel, Chick. Vielen Dank!«
    Es war das erste Mal, dass Chick mich aufforderte mit zukommen. Die Männer gingen ständig mit ihren Klienten aus oder schenkten ihnen Karten für Spitzenplätze für Spiele der Knicks, der Yankees oder der Rangers. Sie verteilten Erste-Reihe-Plätze der besten Konzerte in der Stadt und meldeten sich oft ab zum Golfspielen in den Hamptons, in Kalifornien oder sogar in Irland. Sie fuhren zum Fischen in die Karibik, verfügten über Logenplätze für Fußballspiele und gingen zum Dinner in die gefragtesten Restaurants der City. Ich konnte es kaum glauben, dass ich endlich in ihre Gesellschaft aufgenommen war. Ich fühlte mich neu aufgeladen und voller Energie, geradezu bestätigt. Mit einer kleinen Geste hatte Chick mir mein Selbstvertrauen zurückgegeben.
    »Und noch was, Girlie-Sklavin.«
    Oh Gott, jetzt kommt das dicke Ende! Ich muss neben T.C. sitzen und nett sein. Oder was?
    Er reichte mir zwei Tickets. »Ich sollte dieses Wochenende zu U2 gehen, aber eins meiner Kinder ist krank, sodass wir nicht wegkönnen. Nimm du sie.«
    U2-Tickets? Ich befürchtete, dass er mich auf den Arm nahm. Ich stand da und starrte ihn an, wartete darauf, dass er sie mir wieder entriss und mich auslachte, dass ich mal wieder zu leichtgläubig war.
    »Was ist los? Magst du U2 nicht?«
    »Machst du Witze?«, sagte ich. »Ich liebe U2! Schenkst du sie mir tatsächlich?«
    »Klar. Parkettplätze. Grüß Bono von mir.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich dir danken soll.«
    »Viel Spaß!«
    »Oh, das wird kein Problem!« Liv wird sich totfreuen, wenn ich ihr sage, dass wir dieses Wochenende mit Bono & the Edge im Madison Square Garden abrocken.
    Den Rest des Tages fiel es mir sehr schwer, mich zu konzentrieren. Ich beschloss, Will eine E-Mail zu schicken.
    MSG VON GARRETT, ALEX:
    W-
    CHICK BAT MICH, HEUTE ABEND MIT IN DIE BUDDAH BAR ZU KOMMEN. VIELLEICHT KÖNNEN WIR HINTERHER NOCH IRGENDWO WAS TRINKEN?
    -A
    Normalerweise ergriff ich nicht die Initiative bei einem Mann, aber da ich ihm vor drei Wochen meine Handynummer gegeben hatte und er sie noch nicht benutzt hatte, was schadete es schon? Ich starrte die nächsten zwanzig Minuten meine E-Mails an und wartete auf Antwort, aber es kam keine. Ich renkte den Hals, um zu sehen, ob Will an seinem Platz saß. Saß er und warf Tennisbälle in die Luft.
    Den Rest des Tages brachte ich damit zu, Chicks Tabelle zu bearbeiten. Er hatte mir gesagt, dass sie bis spätestens Ende der Woche fertig sein müsste, und ich beschloss, sie als Zeichen meiner Dankbarkeit vor unserem Aufbruch fertig zu haben. Um fünf Uhr suchte ich die Damentoilette auf und leerte meine Handtasche auf der Ablage. Ich wischte mir mit einem Kleenex verschmiertes Mascara unter den Augen ab und trug frisches Lipgloss auf. Ich bürstete mir die Haare und warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel: Ich sah gut aus, der Weihnachtsstress war nicht mehr zu sehen. Als ich mich umdrehte und gehen wollte, kam Cruella herein und nahm mich in Augenschein.
    »Schau an, sehen wir nicht hübsch aus! Mir war nicht klar, dass man mit einem angemalten Gesicht leichter Bonds verkaufen kann.«
    Ich hatte seit unserem ersten Zusammentreffen wenig Kontakt mit Cruella gehabt, aber immer,

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