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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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deutete auf Donna.
    Patricia ging zur Bar und schenkte mir ein Glas Weißwein ein. Abermals geriet ich in Versuchung, aber ich riss mich zusammen und fragte nicht nach einem Strohhalm. Diese Leute zu veralbern, war es nicht wert, meine fünfhundert Mäuse zu verlieren.
    Ich aß sonderbare Cracker mit Lachspaste darauf und betrieb eine gute Viertelstunde Smalltalk mit den Gästen. Ich bin so gut wie sicher, in dieser Zeit gehört zu haben, wie Donna das Wort ›inzüchtig‹ in zwei verschiedenen Sätzen verwendete. Malcolm erschien mir recht nett zu sein, dennoch befand ich mich weit außerhalb meiner gesellschaftlichen Gewässer. Doch so versnobt die Leute auf mich wirkten, für einen potenziellen Mörder hielt ich niemanden davon.
    Schließlich klatschte Patricia in die Hände, um sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu sichern. »Sollen wir beginnen?«
    »Gewiss«, sagte Stephen, und die anderen taten ihre Zustimmung kund.
    »Wunderbar. Dann bitte auf ins Speisezimmer.«
    Patricia verließ das Arbeitszimmer, und die Gäste folgten ihr. Ich bildete zusammen mit Malcolm das Schlusslicht. Mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen lächelte er mich an. »Sagen Sie, Sohn, wie viel bezahlt sie Ihnen?«, flüsterte er.
    Ich war nicht sicher, ob es geheim bleiben sollte oder nicht, deshalb entschied ich mich für die sicherere Variante. »Sie bezahlt mir gar nichts.«
    »Ach, hören Sie doch auf. Sie schlafen doch nicht gratis mit ihr, oder?«
    »Ich schlafe überhaupt nicht mit ihr!«
    »Wirklich? Dann sind Sie der Erste.« Er zwinkerte mir zu.
    »Keine Sorge, es wird dieses Haus nicht verlassen.«
    Irgendwie
wusste
ich einfach, dass sehr wohl zu Helen durchdringen würde, ich sei ein Prostituierter, der es einer Frau gehobenen Alters besorgte. Mein Glück ist so geartet.
    Im Gänsemarsch betraten wir das Speisezimmer. Ein schwarzes Tischtuch bedeckte einen kleinen, runden Tisch, und fünf dicke, weiße Kerzen brannten. Ein größerer, rechteckiger und leerer Tisch war an die Wand geschoben worden. Anscheinend handelte es sich doch um keine Dinnerparty, wie mir gesagt worden war.
    »Was genau machen wir?«, flüsterte ich Malcolm zu.
    »Hat sie Ihnen das nicht gesagt?«, fragte er. »Wir führen eine Séance durch.«
    Großartig. Einfach großartig. Mein Leben würde nicht nur durch ein Gigolomissverständnis ruiniert werden, es würden auch Leute aus dem Jenseits stocksauer auf mich sein. Ich schwor mir, nie wieder ins
Blizzard Room
zurückzukehren.
    Als die Gäste ihre Plätze rings um den Tisch einnahmen, trat ich zu Patricia. »Eine Séance, wie?«
    »Stimmt.«
    »Das erscheint mir eine winzigkleine Information zu sein, die Sie mir gestern Abend ruhig hätten mitteilen können, finden Sie nicht auch?«
    »Wozu?«
    »Was soll das heißen, wozu? Wir reden hier von einer Séance!«
    »Ja, und?«
    Mit einer solchen Logik ließ sich nicht diskutieren. Ich senkte die Stimme. »Und was soll ich tun?«
    »Nichts. Sehen Sie einfach zu. Aufmerksam.«
    Sie setzte sich. Für den Fall, dass gleich Ektoplasma durch die Gegend fliegen würde, wollte ich mich wirklich nicht an den Tisch setzen, aber das erübrigte sich, weil ohnehin kein Platz frei geblieben war. Ich lehnte mich an die Wand.
    »Heute Abend nehmen wir Kontakt zu meinem verstorbenen Mann auf«, kündigte Patricia an. »Holt alle tief Luft, um euren Geist zu öffnen.«
    Die Anwesenden taten, wie ihnen geheißen, dann reichten sie sich die Hände.
    An dieser Stelle fing ich an, mich ein wenig mulmig zu fühlen. Anscheinend bekam mir die Lachspaste nicht. Sollte ich mir wegen dieses Auftrags eine Lebensmittelvergiftung einhandeln, würde ich zwanzig Dollar zusätzlich verlangen.
    Nach einigen Minuten des Geistöffnens schlossen alle die Augen, und Patricia sprach mit fester, steter Stimme: »Charles. Charles Nesboyle. Bist du da? Kannst du mich hören?«
    Mittlerweile war mir unglaublich schlecht. Ich wischte mir Schweiß von der Stirn und versuchte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Zum Beispiel darauf, wie lächerlich die Anwesenden wirkten, als sie im Kreis saßen, sich an den Händen hielten und Geister beschworen, aber alles, woran ich denken konnte, war, wie dringend ich eine Toilette brauchte.
    »Charles Nesboyle, wenn du mich hören kannst, dann sprich! Sprich durch mich zu den anderen!«
    So machte sie einige Minuten weiter. Meine Übelkeit wurde immer unerträglicher. Wenn ich nicht sehr bald zu einer Toilette gelangte, würde ich an Ort und Stelle

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