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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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gelang.
    Wide sah, dass er noch in seiner Wohnung war, es war dieselbe, nur etwas zusammengestaucht, alles hing zusammen, aber nicht auf dieselbe Art und Weise wie vorher.
    Er lag im Schlafzimmer auf dem Fußboden.
    So etwas hatte er schon früher gesehen . ehemalige Zuhause, geschändet. Das hatte ihn nur beruflich berührt, irgendjemand hatte das getan und irgendjemand würde dafür bestraft werden. Klarer Fall von Selbstjustiz.
    Wide war nie selbst Gewalt ausgesetzt gewesen.
    Durch die Tür sah er die Couch im anderen Zimmer, die Couchfüllung hing heraus wie eine düstere Erinnerung an alles, was sich unter glatten Oberflächen verbirgt. Der Tisch sah aus wie eine Jolle, die plötzlich bei Ebbe gestrandet war, ohne Beine, aber er sah, dass sie nicht zerschlagen waren. Sie lagen ordentlich geschichtet daneben, von der Unterseite des Tisches abgeschraubt.
    Wide sah all das und dann versank er wieder in Bewusstlosigkeit. Er nahm gerade noch wahr, was für ein schönes Gefühl das war.
    Die Musik weckte ihn. Als er die Augen öffnete, wusste er, wo er war, er war vorbereitet. Aber die Musik! Sie hatte ihn unvorbereitet getroffen. Stark und stolz wanderte sie von Ohr zu Ohr.
    Wie wenn er in den frühen Morgenstunden mit den Kopfhörern eingeschlafen war, an dem Punkt, wenn der Rausch unmerklich in den Kater übergeht, wenn er tief geschlafen hatte und von Jose Carreras La fleur que tu m'avaisjetee geweckt wurde, der Passage aus »Carmen«, wenn sich alles innerhalb von drei Minuten all den schönen Dingen nähert, die man sich vorstellen kann: wo er früher von kaum spürbarer Zartheit gewiegt worden war.
    Jetzt erwachte er mit Don Giovannis Fin ch'han dal vino wie einem Donnerschlag in den Ohren, und er fragte sich, warum sein Inneres eine Oper spielte, nachdem er einen sehr harten Schlag gegen den sehr weichen Kopf bekommen hatte.
    Wide richtete sich auf, seine Beine waren wacklig, und er wankte ins Bad.
    Es sah aus, als ob zwischen Waschbecken und Badewanne ein Kriegsschauplatz entstanden war.
    Flaschen und Döschen waren geöffnet und der Inhalt über den Fußboden und andere Flächen geleert. Die Zahnpastatube war zerschnitten. Das Rohr zum Waschbecken war abgeschraubt, die Wand der Badewanne verschwunden, das Ablaufrohr der Wanne lag daneben. Er sah den verschlammten Ablauf, die Haarbüschel, Wäscheklammern, eine kaputte Haarbürste.
    Die glänzende Rückseite der Toilette war zerschlagen.
    Es roch ziemlich stark, aber nicht so, wie er es erwartet hätte. Hatte sich der Geruch in der noch übrigen Luft verdünnt? Wie lange war er abwesend gewesen von dieser Welt?
    Jetzt stand er über das Waschbecken gebeugt und befeuchtete seinen Hinterkopf vorsichtig mit kaltem Wasser. Er sah, wie sich Blut mit dem Wasser mischte und durch das Loch floss, wo vorher das Rohr gewesen war, und spürte, wie seine Hosenbeine nass wurden und seine Beine ... die Unterschenkel. Es war ein schönes Gefühl, und er hätte noch eine ganze Weile so stehen bleiben können. In solchen Situationen kam es darauf an, sich nur langsam zu beeilen. Das war ein guter Ausdruck für genau die besondere Situation, in die er geraten war. Er wollte sehr schnell herausbekommen, was hier eigentlich los war, aber er begriff, dass er sehr, sehr langsam vorgehen musste.
    Seine Augen befanden sich zehn Zentimeter über dem, was noch vom Boden des Waschbeckens übrig war, als er schräg links einen schwachen blauen Abdruck sah. Er stellte das Wasser ab und schaute genauer hin.
    Da war etwas. Ein Wort?
    Er schloss die Augen und schaute wieder. Es könnte ein Wort sein.
    War jemand für einen Moment nachlässig gewesen? Es sah aus, als ob jemand einen Zettel verloren hätte ... oder eine Visitenkarte, die einen Augenblick an der feuchten Oberfläche kleben geblieben war.
    Wide sah sich im Bad um, da entdeckte er die Talkumdose, gab es noch mehr Vierzigjährige, die Talkum zu Hause hatten? Er hob die Dose auf. Am Boden war noch ein wenig Pulver.
    Vorsichtig streute er es auf den Abdruck im Waschbek-ken und blies darüber. Das Pulver drang in das dünne Blau und holte den Abdruck der Buchstaben deutlicher hervor, so deutlich, dass er einige entziffern konnte.
    Xerx Er starrte lange darauf und wartete auf die Gedanken. Häufig war der erste Gedanke der beste gewesen, Intuition, Wissen und der Mut, den ersten dünnen Spuren der Eingebung zu folgen, die die einzigen waren, die es gab. Xerx. Xerxes? War das nicht einer der persischen, kriegswütigen großen

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