Allem, was gestorben war
mit der Masse und legte sie in eine eingefettete feuerfeste Form. Wenn die Kinder kamen, würde er noch ein wenig Öl darüber gießen und die Tomaten knapp zwanzig Minuten im nicht zu heißen Backofen gratinieren.
Dann würde er auch den Grill aus dem Regal im Flur holen, ihn auf die Küchenanrichte neben den Herd stellen und die Cevapcici auf den Spieß stecken: Lammhackfleisch, zwei kleine Eier, frischer Thymian, drei fein gehackte Knoblauchzehen, gehackte Schalotten, grob gemahlener Pfeffer, der Saft einer großen Zitrone. Er würde sie mit Olivenöl einpinseln und mit großen frischen Lauchringen und einem Gurkensalat servieren.
Seine Kinder mochten seine Gerichte, die ihre Inspiration aus dem südlichen Europa bezogen. Es war auch das richtige Essen für diesen Sommer, aufgetischt auf dem Balkon in der Dämmerung.
»Die Deutlichkeit. Diesmal hat es uns an Deutlichkeit gefehlt, und zwar von Anfang an.«
Sten Ard stand vor dem Anleger von Langedrag und sah über den großen Bootshafen und das Wasser dahinter. Die Sonne ging langsam unter, bald würde der Horizont in Orange und Rot brennen und die Segel färben, blutrote Segel zwischen den Schären auf dem Weg zu ihrem Liegeplatz.
Das Wasser glänzte wie tausend Silberschalen, das Licht hüpfte förmlich um ihn herum. Es traf die großen, runden Ohrringe seiner Frau und wurde wie Blitze übers Meer zurückgeworfen. Als sie sich am Kopf berührte, war es, als würde sich ein Kreis aus Licht mit ihr zusammen bewegen. Es war ein Schauspiel.
»Ihr habt doch eine Festnahme.«
»Wir haben eine Verdächtigte. Das ist nicht dasselbe, wie wenn wir einen Schuldigen hätten.«
»Das werden die Verhöre ja zeigen .«
»Auch wenn diese Frau des Mordes an ihrem Mann schuldig ist . es hätte nichts mit der eigentlichen Sache zu tun.«
»Sie kann doch ein Teil . hm . der Geschichte sein?«
»Beteiligt am Rauschgifthandel? Lea Laurelius? Solche Spuren haben wir bisher nicht gefunden, aber eine Möglichkeit wäre es natürlich.«
Maja Ard sah einen einsamen Segler sein Boot elegant um die Pier und in den Hafen hineinsteuern. Er legte an einem Kaiplatz an und reffte gleichzeitig das Segel. Der Mann trug einen Schal um den Kopf und hatte ein rotes Gesicht. Er sah glücklich aus, sie konnte es von der Stelle aus sehen, wo sie stand.
»Du denkst an die andere Frau, die zusammengeschlagen wurde. Hab ich Recht?«
»Scheiße, Maja, da muss ein Zusammenhang bestehen, aber wir sehen ihn nicht.«
»Derselbe Täter?«
»Oder Befehle aus derselben Richtung. Lea Laurelius kann ja nicht an der Misshandlung von Kerstin Johansson schuld sein.«
»Bist du so sicher?«
»Wenn es um die rohe Gewaltanwendung geht, bin ich mir sicher. Aber um den Befehl zu geben, dafür ist natürlich keine physische Kraft nötig.«
»Oder anzuhören, wie dieser Befehl erteilt wird.«
»Ja.«
Eine Gruppe Kinder, die um die zehn sein mochten, schleppte leichte Optimistjollen über ihrem Köpfen vorbei. Sie konnten das Lachen von dort drinnen hören, gedämpft, manchmal etwas kräftiger, wenn ein Kind den Kopf vorstreckte, um die Richtung zu kontrollieren.
Sten Ard besaß kein Segelschiff, hatte jedoch in den letzten fünfzehn Jahren oft bereut, nie eins gekauft zu haben. Ein kleines hätte gereicht, mit Platz für zwei oder drei Personen. An Abenden wie diesem standen sie häufig hier draußen und schauten hinaus - es war zu beschwerlich, mit dem Dampfer nach Asperö oder Brännö zu fahren und dann einige Stunden zu warten, um im Gedränge wieder nach Hause zu fahren. Aber ein eigenes Schiff . wäre er glücklich mit einem eigenen Boot? Hinauszufahren, dorthin, wo kein Land mehr zu sehen war. War das Freiheit?
Einen Namen hatte er auch schon, Langer Abschied, nach einem der wenigen Krimis, den er für wert befunden hatte, zu Ende zu lesen. Langer Abschied . es wäre eine Schande, wenn kein Boot so getauft würde.
»Was kostet wohl so ein Segelboot?«
»Ein Se. - fängst du wieder an zu träumen, Sten?«
»Nein, jetzt ist es mir verflixt ernst. Was meinst du, was man hinblättern muss für ein Boot, das gerade groß genug für uns beide ist?«
»Tja, sechzig, siebzig . kriegt man was dafür? Oder hundert?«
Ard zeigte zum Bootsanleger.
»Komm, wir gehen mal ein bisschen gucken.«
»Meinst du, die Leute haben die Preisschilder an ihren Booten gelassen?«
»Haha. Schaun wir uns doch erst mal die Modelle an.«
Sie gingen über eine kleine Klippe und dann auf den langen Steg hinaus. Links
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