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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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kommen.«
    »Sven! Nicht eine Kehle ist jetzt trocken!« »Was soll das denn bedeuten?« »Die Münder der Informanten sind gut geschmiert.« »Was sagen sie denn?«
    »Neue Leute in der Stadt, aber das passiert ja immer wieder. Diese dänische ... the danish connection ... tja, mit dem dänischen Gesindel sind wir geschlagen, solange die Fähre verkehrt.«
    »Dänen haben doch wohl eigene Schiffe?«
    »Wir haben die Küstenwache und eine Wasserschutzpolizei.«
    »Haben wir das? Ich hab gedacht, die wäre zu Verwaltern in der Kommune von Härlunda umfunktioniert worden.«
    »Nicht alle.«
    Calle Babington kicherte. Holte warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Also noch eine Fragerunde. Der Mord hingegen scheint mir klar, jedenfalls teilweise.«
    Er sah Ard an.
    »Die Alte hat's getan, Sten. Kein Alibi. Zeugen am Tatort. Das liegt doch auf der Hand. Ist sie schon in Untersuchungshaft?«
    Ard sah einen Schweißtropfen an Holtes Nasenspitze. War das ein Schmuck?
    »Es passiert in diesem Augenblick.«
    Als er vom Einkaufen nach Hause kam, hatte Erik Nihlen auf seinen Anrufbeantworter gesprochen. Erik Nihlen? Er suchte in seiner Erinnerung, zwei Sekunden, und sah eine tätowierte Hand, eine Bomberjacke und einen rasierten Schädel. Pontus . der Sohn.
    Bei Sörmarkers meldete sich niemand. Jonathan Wide hatte die Privatnummer, am besten, er rief gleich an. Er hatte eine Rechnung geschickt.
    »Bei Nihlen.«
    Ihre Stimme trocken, kühl und beherrscht. Wide sah glatte blonde Haare vor sich und ein diskretes Make-up bis auf den Lippenstift: rot und leuchtend, Kennzeichen der Frau in mittleren Jahren. Eine lange Hand, schmale Finger.
    »Mein Name ist Jonathan Wide. Ihr Mann hat im Lauf des Vormittags mit mir sprechen wollen.«
    Die Nüchternheit verschwand aus ihrer Stimme.
    »Herr Wide! Wir müssen Sie unbedingt treffen!«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts und alles. Pontus ist wieder zu Hause!«
    War das wahr? Es konnte unmöglich nur auf sein Gespräch mit dem fehlgeleiteten Rebellen zurückzuführen sein.
    »Sie haben etwas Fantastisches bewirkt, Herr Wide.«
    Wollte sie ihn auf den Arm nehmen?
    »Dann ist er . äh . also wieder zu Hause .«
    »Er ist wiedergekommen und hat gesagt, er hat es satt.«
    Wide schwieg.
    »Hallo .«
    »Ja, ich bin noch da. Aber ich hätte nicht geglaubt, dass das Gespräch .«
    »Mein Mann ist mit Pontus unterwegs, sie haben etwas zu erledigen .«
    Eine schnelle Hauttransplantation? Kauf eines Toupes? Vielleicht war es noch zu früh, sich zu freuen und zu jubeln.
    »... aber er möchte Sie unbedingt treffen. Er ... wir wollen uns persönlich bedanken. Und uns einen Rat holen . wir glauben, den werden wir brauchen.«
    »Ich weiß nicht .«
    »Wir möchten uns persönlich bedanken, aber es soll außerdem auch um eine geschäftliche Absprache gehen. Wir schätzen Ihren Einsatz so sehr . das gilt auch für die Zukunft.«
    Jemand schätzte seinen Einsatz sehr. Sollte er Familie Nihlen um schriftliche Referenzen bitten? Er hatte es nötig, geschätzt zu werden, jetzt - und in Zukunft.
    »Das klingt wunderbar. Ich bin im Augenblick allerdings sehr beschäftigt . ich melde mich bei Ihnen, damit wir eine Verabredung treffen können.«
    »Versprechen Sie mir, dass Sie bald von sich hören lassen.«
    Das klang schon auf eine beunruhigende Weise familiär. Was sollte werden, wenn die Clique versuchte, den kleinen Pontus auf ihre Seite hinter den Krawallzaun zurückzuholen? Würden Mutter und Vater Nihlen noch eine Tätowierung verkraften oder noch eine Körperverletzung mit vielleicht ernstem Ausgang?
    Würde es Mutter und Vater Nihlen gut tun, einen Zyniker wie Jonathan Wide zu treffen? Gleichzeitig besaß er manchmal einen . Funken Enthusiasmus, wenn es um seine Kinder ging. Heute sollten sie zum Essen kommen.
    Wide holte einen Beutel Tomaten hervor, spülte sie und schnitt einen Deckel ab. Er kratzte die Kerne heraus und einen Teil des Fleisches, salzte sie innen und stellte die Tomaten auf ein Holzbrett.
    Dann hackte er eine Zwiebel fein und ließ sie in einem Zehntelliter Olivenöl weich dünsten. Es hatte einige Jahre gedauert, ehe er begriff, dass Olivenöl die beste Zutat bei der Zubereitung guten Essens war. Er gab Reis in die weich gewordenen Zwiebeln, dazu das zerschnittene Tomatenfleisch und eine helle Brühe auf der Basis von Wurzelgemüse. Der Reis kochte zwanzig Minuten und nahm die Bouillon auf. Er rührte mit einer Gabel um, gab Pistazien und Estragon hinzu, füllte die ausgehöhlten Tomaten

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