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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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eine neue Ballsaison einzuführen. Ich liebe es, in Gesellschaft zu sein, ich hätte gerne einen lebendigen jungen Menschen, mit dem ich einkaufen kann, klatschen kann, um den ich mich kümmern und für den ich hoffen kann. Ich hätte gerne eine Tochter – und du brauchst eine Mama. Was könnte besser sein?“
      Sprachlos schaute Talitha sie an. Sie fühlte sich wie Aschenputtel, die mit Hilfe eines Zauberstabes von der kalten Asche ihres Herdes in die glitzernde Welt der Ballsäle katapultiert worden war. „Bitte, sag ja!“
      Mit dem Gefühl, ins Nichts zu treten, flüsterte Talitha: „Ja.“ Dann fand sie ihre Sprache wieder. „Oh, ja, Mylady, wenn Sie sicher sind, dass ich Ihnen keine Umstände bereite …“
      „Ich will , dass du mir Umstände bereitest! Ich will Pläne schmieden, Listen schreiben und Verschwörungen aushecken. Wir müssen über Feste und Tänze nachdenken, und ich muss dafür sorgen, dass die einflussreichsten Gastgeberinnen von dir wissen. Gutscheine für Almack’s, Spazierfahrten durch den Park, Kleider, ein Reitpferd, Tanzstunden … Wir werden uns vollkommen verausgaben, meine Liebe, keine Angst. Oh, und noch eins, nenn mich bitte Tante Kate, ja?“
      „Das würde ich niemals …“ Talitha beobachtete, wie augenblicklich das glückliche Funkeln aus Lady Parrys begeisterten Augen wich, und lächelte hilflos. „Wenn Sie es wirklich wünschen, Mylady … Tante Kate. Ich werde mein Möglichstes tun, Sie nicht zu enttäuschen und mich Ihnen als nützlich zu erweisen.“
      „Dann fang gleich damit an und klingele nach Rainbird. Wirst du in einer Woche so weit sein, dass du hier einziehen kannst? Ah, Rainbird, ist mein Neffe schon gegangen?“
      „Er ist gerade dabei, Mylady. Soll ich ihn kurz hier hereinbitten?“
      Nicholas Stangate steckte den Kopf durch den Türspalt und warf einen wachsamen Blick auf die Frauen, von dem lebhaften Gesicht seiner Tante zu Talithas fassungsloser Miene. „Ich sehe, dass meine Tante Ihnen Ihren Plan dargelegt hat, Miss Grey.“
      „Die liebe Tallie hat meinen Vorschlag akzeptiert“, erwiderte Lady Parry entzückt. „Sei so gut und fahre Miss Grey bitte nach Hause, Nicholas. Dabei kannst du ihr vielleicht gleich eine passende Bank und einen Menschen empfehlen, der ihre Geschäfte für sie tätigt.“ Seine Zustimmung vorwegnehmend, stand sie auf und umarmte Talitha herzlich. „Ab mit dir, geh mit Lord Arndale. Ich werde mit der Hausdame über dein Zimmer sprechen. Ich habe nicht gewagt, bereits alles vorzubereiten und das Schicksal herauszufordern, bevor ich deine Zustimmung hatte.“
      Wie betäubt murmelte Talitha ihren Dank und ließ es zu, in den Flur und hinaus geführt zu werden, wo ein Stallbursche geduldig ein Zweiergespann Brauner am Zügel hielt, die vor einen schnittigen, hochrädrigen Phaeton geschirrt waren.
      Nick Stangate half ihr hinauf auf den Sitz, der gefährlich weit vom Erdboden entfernt schien, und schwang sich neben sie. „Sie können loslassen, Chivers.“
      Eine Weile fuhren sie schweigend durch den Verkehr, bis Nick schließlich fragte: „Haben Sie die Sprache verloren vor lauter Glück, Miss Grey?“
      „Ja“, gab sie unumwunden zu. „Es ist wie ein Traum – das Geld, Lady Parrys wunderbares Angebot, eine Ballsaison … Und erst letzte Woche habe ich mich noch gefragt, ob ich mir ein neues Kleid leisten kann und …“ Sie unterbrach sich und biss sich auf die Lippen.
      „Und?“
      „… ich denke gerade an Miss Gower und daran, wie oberflächlich es doch ist, dass ich mir den Kopf zerbreche über so unwichtige Dinge wie neue Kleider oder verschmutzte Hutschachteln, wenn ein Mensch, den ich mochte und achtete, verstorben ist.“
      „Sie hatten wirklich keine Ahnung, was sie mit Ihnen vorhatte?“ Er zügelte die Pferde, um einer altmodischen, geschlossenen Kutsche zu ermöglichen, sich in den Verkehr einzufädeln. Anschließend ließ er die Füchse wieder antraben, behielt jedoch den Verkehr in der Bond Street wachsam im Auge.
      „Nein, nicht die geringste. Es ist so unglaublich, ganz wie im Märchen. Ich kann es immer noch nicht fassen.“
      Lachen schwang in seiner Stimme mit, als er den Faden weiterspann. „Und Miss Gower ist die gute Fee – ja, in der Rolle kann ich sie mir gut vorstellen, mit einem dieser gewagten Hüte, die Sie immer für sie angefertigt haben.“
      „Sie mochte sie so üppig geschmückt, wie es eben ging“, verteidigte sich Talitha. „Ich bin

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