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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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„Ich habe nur getan, was ich zu diesem Zeitpunkt als notwendig erachtete, einschließlich des Einbruchs. Was mich daran erinnert, dass ich den Bewohnern des betreffenden Hauses schreiben muss, dass ihr Dachboden zurzeit nicht gesichert ist.“
      Trotz ihrer misslichen Lage entfuhr Tallie ein kleines, belustigtes Schnauben und sie blickte auf. „Du wirst doch hoffentlich nicht deinen Namen daruntersetzen, oder?“
      Er lächelte. „Nein, ich glaube, damit würden wir die Ehrlichkeit auf die Spitze treiben. Ich werde etwas Geld für die Reparatur beilegen, mein Siegel aber nicht benutzen.“
      Nick kam näher und setzte sich ihr gegenüber. Er schlug die Beine übereinander, stützte die Ellenbogen auf die Knie und betrachtete sie über seine aneinandergelegten Finger hinweg. „Mein Verwalter hat deine Kleider von Mr Harland abgeholt und sich versichern lassen, dass die Leinwände sicher verstaut sind. Hemsley wird keinerlei Beweise finden, die dich mit diesem Atelier in Verbindung bringen, egal, wie sehr er es versucht.“
      „Das ist eine Erleichterung“, bedankte sich Tallie. Entschlossen stützte sie die Hände auf die Lehnen ihres Sessels und wollte aufstehen. „Danke, dass du mich beruhigt hast. Wie überaus tüchtig dein Verwalter ist.“
      „Bitte bleib. Du denkst doch sicher nicht, dass das alles war, was ich mit dir besprechen wollte?“
      Sein Blick hing an ihrem Gesicht. Sorgsam bemühte Tallie sich, einen leicht verwirrten Eindruck zu machen. „Doch, ja. War es das nicht?“
      „Nein. Tallie, du weißt doch wohl, dass du nach letzter Nacht vollkommen kompromittiert bist, oder?“
      „Mich hat doch niemand gesehen“, protestierte sie. „Außer Mr Harland, der nicht zählt, und deinem Kutscher, der sicher absolut verschwiegen ist.“
      „Ich beziehe mich nicht auf unsere Eskapade auf den Dächern, aus der wir wie durch ein Wunder ungesehen herausgekommen sind, sondern darauf, dass du die letzte Nacht in meinem Bett verbracht hast. Mit mir.“
      „Du hast mich dort hingebracht“, zeigte sie auf. „Und es ist nichts passiert.“
      Diese aufreizende Augenbraue hob sich, während er die Hände in den Schoß legte. Tallie sah, wie er seinen Mund zu einem trockenen Lächeln verzog, und fühlte sich hilflos angezogen von den unterschwelligen Veränderungen im Ausdruck dieser beweglichen, sinnlichen Lippen.
      „Deine Definition von ‚nichts‘ ist interessant“, bemerkte er gleichmütig. „Ich für meinen Teil erinnere mich lebhaft an deinen Körper in meinen Armen und wie es sich anfühlte, dich zu küssen.“
      Tallie errötete, hielt seinem Blick jedoch stand. Er erinnerte sich also daran, wie sie sich anfühlte? Sie spürte, wie sich ihre nackte Haut an den Stellen, die er berührt hatte, gerade feuerrot verfärbte. Standhaft erklärte sie: „Du hast mich schon zuvor geküsst. Auch Jack Hemsley hat mich geküsst, wenn wir es genau nehmen wollen, und danach hat mir niemand erklärt, ich sei kompromittiert.“
      „Es besteht ein Riesenunterschied zwischen ein paar harmlosen Küssen und dem Bett eines Mannes. Sieh es ein, Tallie, du bist ruiniert .“
      Was war es, was sie ihm vor ein paar Tagen, nein, Wochen, gesagt hatte? Diese Schlacht der Starrköpfigkeit, die sie sich lieferten, fühle sich an wie ein Krieg? Dann war dies hier ein Duell.
      Sie ließ sich einen Moment Zeit, um ihren Atem zu beruhigen, dann fragte sie höflich: „Ruiniert inwiefern? Für was bin ich nun nicht mehr geeignet? Physisch bin ich noch stets genau dieselbe. Ich habe mir vielleicht ein wenig mehr Wissen über bestimmte Dinge angeeignet, doch das kann mir niemand ansehen oder gar vorwerfen. Also bitte, definiere ‚ruiniert‘, Cousin Nicholas.“
      Von einem Moment zum nächsten verlor Nick die Fassung. Er schlug mit beiden Fäusten auf die Lehnen seines Sessels und war in einer fließenden Bewegung auf den Beinen. Welch tödlicher Schwertfechter musste er sein.
      „Verdammt, Tallie, in Bezug auf eine Ehe natürlich.“
      Es kostete sie Kraft, sich nicht in die trügerische Sicherheit hinter dem hochlehnigen Stuhl zu flüchten. Im Geiste parierte Tallie, ging in Abwehrstellung und schlug zurück. „Warum? Niemand weiß etwas darüber. Ich bin immer noch Jungfrau. Außerdem hatte ich sowieso nicht vor zu heiraten, also ist die ganze Sache doch rein akademischer Natur.“ Sie sah, wie er den Mund öffnete, und setzte schnippisch nach. „Und lass bitte das Fluchen

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