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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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schockierend für sie gewesen sein muss.“
      „Ich will nicht, dass du versuchst, fair zu sein, Tallie, ich will deine Dankbarkeit nicht, was ich will, ist …“ Er unterbrach sich, eine geballte Faust kurz davor, auf den Tisch zu schlagen, als die Tür sich öffnete.
      „Das Pferd ist munter wie ein Fisch im Wasser. Ich kann mir nicht vorstellen, warum du dachtest …“ Die Peitsche in der einen Hand, den Hut in der anderen, stand William in der Tür und sah beide leicht verwirrt an. „Es tut mir leid. Störe ich? Ich konnte Stimmen hören und ich dachte, du wolltest sofort hören, was ich herausgefunden habe.“
      „Du störst überhaupt nicht, Cousin William“, widersprach Talitha mit Wärme. „Ich freue mich so, dich zu sehen. Komm herein und erzähle Cousin Nicholas alles über das Pferd. Ich muss gehen und einen Brief schreiben.“ Williams Erscheinen hatte ihr einen Aufschub gegeben vor der schmerzlichen Eröffnung, die Nick ihr früher oder später zu machen gedachte. Wenngleich sie sich einen Feigling schimpfte, war sie doch froh um die Verschiebung.
      „Wir haben uns gerade über Jack Hemsleys neueste Aktivitäten unterhalten“, fügte Nick scheinbar ungerührt hinzu und ignorierte Talithas entsetzten Gesichtsausdruck. Er ging zu ihr hinüber und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ohne sichtbare Gewaltanwendung war sie wirkungsvoll gefangen. „Cousine Tallie hat seine Versuche, eine Freundin von ihr zu verführen, zunichte gemacht, und es scheint, dass zwei Anschläge auf seinen Stolz von einer einzelnen jungen Dame mehr ist, als er verkraften kann. Dazu kommt, dass er erkannt haben muss, dass der Angriff auf eine junge Dame, die mit meiner Tante unter einem Dach lebt, ein Angriff auf mich ist – und ich habe mich ihm gegenüber auf eine Art und Weise verhalten, die seinen Hass auf meine Person vervielfacht hat. Er hatte einen Plan ausgebrütet, um Tallie zu ruinieren. Glücklicherweise ging der Schuss gestern Abend ins Leere. Ich habe darüber nachgedacht, was wir seinetwegen unternehmen sollen.“
      Talitha sank auf ihren Stuhl zurück und dachte ernsthaft daran, einen Schwächeanfall zu bekommen. Nick ignorierte die wütenden Blicke einfach, die sie in seine Richtung abfeuerte, während William mit vorhersehbarer Entrüstung reagierte. „Was wir unternehmen sollen? Was gibt es denn da zu überlegen? Ich werde ihn fordern, diesen Bast… diesen Lump. Cousine Tallie ist Gast in meinem Haus, der Schützling meiner Mutter. Das ist ungeheuerlich!“ Aufgeregt marschierte er durch den Raum, dann baute er sich vor ihr auf. „Was hat er getan?“
      „Ich würde es vorziehen, nicht darüber zu sprechen“, erwiderte Talitha hastig. Wenn sie nicht so nervös gewesen wäre, hätte die Verwirrung, die sie bei William damit ausgelöst hätte, sie sicherlich amüsiert. Er errötete und fing an zu stottern bei dem Gedanken, er habe sie vielleicht in Verlegenheit gestürzt. „Und, bitte, ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr ihn fordern würdet. Was, wenn einem von euch etwas geschieht?“
      William blickte verletzt drein, Nick hob lediglich eine Augenbraue und bemerkte: „Unwahrscheinlich. Nein, wir müssen jedweden Skandal vermeiden, wenn wir gegen Hemsley vorgehen – Tallies Position in diesem Haus ist zu bekannt, als dass kein Verdacht geschöpft würde, sollte einer von uns ihn öffentlich fordern. Ich habe eine bessere Idee – die ich dir zu verdanken habe, Tallie. Finanzieller Ruin wird eine wesentlich wirksamere Strafe für Jack sein als ein ungemütliches Zusammentreffen draußen in der Heide bei Sonnenaufgang. Ist Tante Kate hier unten, William?“
      „Im vorderen Salon“, erwiderte dieser. „Ich habe mich schon gewundert. Normalerweise ist sie um diese Tageszeit immer hier.“
      Aus schmalen Augen warf Talitha Nick erneut einen wütenden Blick zu. Lady Parry hatte sich also taktvoll zurückgezogen, damit er ungestört seinen Antrag machen konnte? Wie bedauerlich, dass sie ihre freundliche Gönnerin enttäuschen musste, doch sie würde Nicholas Stangate nicht heiraten, um jemandes Ansicht zu befriedigen, was sich für eine junge Dame schickte und was nicht.
      „Dann lasst uns gehen, damit sie auch hört, was ich mir ausgedacht habe.“ Nick öffnete die Tür und marschierte mit Talitha und William in Richtung der Vorderseite des Hauses. „Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, wird sich heute Abend die perfekte Gelegenheit für unsere Rache

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