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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Ich schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Die Tür war offen. Ich wurde reingebeten. Der Wind hat die Tür aufgestoßen …«
    Morelli sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Wie wär’s, wenn du dich für eines entscheidest?«
    »Was gefällt dir am besten?«
    »Ach, hör auf«, sagte Morelli.
    Er ging wieder ins Haus, in dem es jetzt von Bullen wimmelte. Ein Rettungswagen war eingetroffen. Völlig überflüssigerweise. Es war niemand verletzt worden, und die Leiche im Keller würde der Leichenwagen mitnehmen. Nachbarn hatten sich auf dem Bürgersteig rund um den Rettungswagen versammelt. Andere standen auf den Veranden auf der anderen Straßenseite. Betty und Leo saßen in zwei getrennten Streifenwagen. Von jetzt an würde man sie von einander fern halten und getrennt vernehmen.
    »Danke, daß du mich gerettet hast«, sagte ich zu Lula. »Mann, diesem Topflappen hast du vielleicht den Garaus gemacht.«
    »Ja, bloß hatte ich eigentlich auf Leo gezielt. Tut mir leid, daß ich dich nicht rechtzeitig gewarnt hab. Die Verbindung war dauernd gestört. Ein Glück, daß ich gleich zu Morelli durchgekommen bin.«
    Vorn an der Straßenecke kam mit quietschenden Bremsen ein schwarzer Jeep zum Stehen, und ein nackter Mann sprang raus.
    »Gottverdammich!« rief Lula. »Diesen nackten Typen kenn ich doch.«
    Ich war schon aufgesprungen und rannte. Der nackte Typ war Eddie Kuntz! Eddie sah die Menschenmenge vor seinem Haus und huschte sofort schamhaft hinter ein Gebüsch. Ich hielt mit einem Riesenrutscher direkt vor dem Busch an und riß die Augen auf. Kuntz war von Kopf bis Fuß tätowiert, mit drastischen Parolen wie »Bleistiftschwanz«, »Frauenschläger« und »Ich mag’s am liebsten von hinten«.
    »Du meine Güte!« sagte ich nur.
    Kuntz schnaubte vor Wut. »Sie haben mich gefangengehalten. Sie haben mich am ganzen Körper tätowiert.«
    Lula, die inzwischen neben mir stand, sagte: »Ich find, mit dem Bleistiftschwanz waren sie noch großzügig. Ich find, Bleistiftstummel wär passender.«
    »Ich bring sie um«, sagte Kuntz. »Ich krieg sie, und dann bring ich sie um.«
    »Maxine?«
    »Und bilden Sie sich bloß nicht ein, daß Sie Ihre tausend Dollar kriegen.«
    »Der Wagen, mit dem Sie da eben gekommen sind –«
    »Der gehört dieser anderen Kopfgeldjägerin. Der mit den Titten. Sie hat gesagt, sie hätte den Polizeifunk abgehört und wär auf dem Weg hierher. Sie hat mich in der Olden Street aufgelesen. Da hat Maxine mich abgesetzt. Genau vor dem 7-Eleven!«
    »Wissen Sie, wohin Maxine wollte?«
    »Zum Flughafen. Alle drei. Sie fahren einen blauen Honda Civic. Das mit den tausend nehm ich übrigens zurück. Bringen Sie mir die Fotze, und ich mach Sie reich.«
    Ich rannte zum Firebird. Lula hinter mir her. »Ich bin dabei«, sagte sie. »Ich bin dabei.«
    Wir sprangen in den Wagen, und Lula schoß ab, noch ehe ich meine Tür richtig zu hatte.
    »Die fahren bestimmt die Route eins«, sagte ich. »Darum haben sie ihn in der Olden Street abgesetzt. Sie fahren bestimmt zur eins raus.«
    Auf zwei Rädern bogen wir in die Olden ein, rasten bis zur Abzweigung und fuhren auf die Schnellstraße in Richtung Norden.
    In meiner Aufregung hatte ich vergessen zu fragen, zu welchem Flughafen die drei Frauen überhaupt wollten. Genau wie Lula hatte ich einfach angenommen, sie führen nach Newark. Ich warf einen Blick auf den Tacho und sah, daß wir um die hundertsechzig fuhren. Lula drückte das Gaspedal durch, ich lehnte mich in den Sitz zurück und schaute weg.
    »Diesem Scheißkerl haben sie’s gegeben«, sagte Lula. »Mir tut’s beinah leid, daß wir Maxine kassieren müssen. Die Frau hat echt Stil.«
    »Sehr kreativ«, bestätigte ich.
    »Einfach Klasse.«
    Eigentlich fand ich es des Guten etwas zuviel. Ich hatte für Eddie Kuntz wirklich nichts übrig, aber daß Maxine ihn von oben bis unten mit Nadeln gepiesackt hatte, fand ich schon ein bißchen happig.
    Ich hielt nach dem blauen Honda und gleichzeitig nach Joyce Ausschau. War doch wieder mal typisch, daß Joyce gerade im richtigen Moment erschienen war, um Eddie Kuntz aufzulesen. Wenn irgendwo ein nackter Mann rumstand, würde Joyce ihn finden, darauf konnte man sich verlassen.
    »Da sind sie!« schrie ich. »Am Straßenrand.«
    »Ich seh sie«, sagte Lula. »Maxine ist anscheinend von den Bullen aufgehalten worden.«
    Nicht von den Bullen. Von Joyce Barnhardt, die ein rotes Blinklicht auf das Dach ihres Jeeps gesetzt hatte. Wir bremsten hinter Joyce ab und

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