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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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rannten nach vorn, um zu sehen, was los war.
    Joyce stand auf dem Bankett und hielt eine Pistole auf Maxine, Mrs. Nowicki und Margie gerichtet. Die drei Frauen lagen vor Joyce auf dem Boden, die Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt.
    Joyce lächelte, als sie mich sah. »Du bist ein bißchen spät dran, Süße. Ich hab unsere Flüchtigen schon aufgegabelt. Pech für dich.«
    »Blöde Kuh«, brummte Lula mit wütend zusammengekniffenen Augen.
    »Du hast drei Personen gefesselt, Joyce, aber nur eine von ihnen hat sich strafbar gemacht. Du bist nicht berechtigt, die beiden anderen Frauen festzuhalten.«
    »Ich kann festhalten, wen ich will«, entgegnete Joyce. »Du bist ja nur sauer, weil ich dir zuvorgekommen bin.«
    »Ich bin sauer, weil du dich verhältst wie eine unprofessionelle Gans.«
    »Paß auf, was du sagst«, schrie Joyce. »Wenn du mir die Laune verdirbst, landest du mit deiner Freundin, dem Walroß, auch da unten auf dem Boden. Ich hab noch Handschellen übrig.«
    »Moment mal«, sagte Lula. »Walroß?«
    Joyce richtete ihre Waffe auf Lula und mich. »Ihr habt genau dreißig Sekunden, um eure fetten Ärsche hier wegzubewegen. Und ich würd euch beiden raten, euch nach einem neuen Job umzuschauen, denn eins ist ja wohl klar: Die Kopfgeldjägerin bin ich.«
    »Klar«, antwortete Lula. »So einen coolen Job verdienen wir gar nicht. Ich hab mir schon überlegt, ob ich mir nicht was in der neuen Hähnchenbraterei suchen soll, die gerade aufgemacht hat, zum dummen Huhn. Ich hab gehört, da kann man essen, soviel man will. Warten Sie, ich helf Ihnen, die Frauen in Ihren Wagen zu verfrachten.«
    Lula hievte Maxine in die Höhe, und als sie sie zu Joyce rüberschob, gab Joyce einen Laut von sich, der wie »Och»klang, und sackte zusammen.
    »Hoppla«, sagte Lula. »Schon wieder so’n Schwindelanfall.«
    Ausgelöst durch einige Volt aus Lulas Schockpistole.
    Auf dem Rücksitz von Joyces Wagen stand ein Matchsack. Ich durchsuchte ihn und fand die Schlüssel zu den Handschellen. Ich befreite Mrs. Nowicki und Margie von ihren Fesseln und sagte: »Sie sind frei. Ich bin nicht bevollmächtigt, Sie festzuhalten, aber Sie werden vom FBI gesucht, es wäre vielleicht nicht dumm, wenn Sie sich stellen.«
    »Ja, klar«, antwortete Mrs. Nowicki. »Mach ich sofort.«
    Lula klopfte Maxine den Straßenstaub von den Kleidern, während Mrs. Nowicki und Margie unschlüssig am Straßenrand standen.
    »Was ist mit Maxie?« fragte Margie. »Können Sie sie nicht auch freilassen?«
    »Tut mir leid. Maxine muß sich bei Gericht melden.«
    »Macht euch keine Sorgen«, sagte Maxine zu ihrer Mutter und Margie. »Es wird schon alles klappen.«
    »Ich fühl mich aber gar nicht wohl dabei, dich einfach so im Stich zu lassen«, sagte Mrs. Nowicki.
    »Ach, denk dir nichts dabei«, versetzte Maxine. »Wir sehen uns, sobald ich das erledigt hab.«
    Mrs. Nowicki und Margie stiegen in den blauen Honda und fuhren davon.
    Joyce lag immer noch auf dem Boden, hatte aber angefangen, ein bißchen zu zucken, und eines ihrer Augen war offen. Ich wollte nicht, daß Joyce womöglich überfallen wurde, während sie langsam wieder zu sich kam, darum hoben Lula und ich sie hoch und bugsierten sie in den Jeep. Dann nahmen wir die Schlüssel und sperrten sie sicher und geborgen in ihrem Wagen ein. Die kleine rote Lampe auf ihrem Dach blinkte immer noch unverdrossen, es war damit zu rechnen, daß früher oder später ein Bulle anhalten würde, um nach dem Rechten zu sehen. Da sie so eine kleine rote Lampe von Gesetzes wegen eigentlich gar nicht haben durfte, war es durchaus möglich, daß Joyce deshalb Schwierigkeiten bekam. Aber vielleicht auch wieder nicht. Joyce wußte, wie man mit Polizisten umgehen mußte.
    Maxine war auf der Fahrt zur Polizei nicht sehr gesprächig, ich vermutete, sie wäre damit beschäftigt, sich ihre Geschichte zurechtzulegen. Sie sah jünger aus als auf dem Foto. Nicht so nuttig. Vielleicht läuft das so, wenn man seine Wut raustätowiert. Ähnlich, wie wenn man einem Ertrunkenen neues Leben einhaucht. Gute Luft rein, schlechte Luft raus. Aber vielleicht lag’s auch an dem Hundert-Dollar-Haarschnitt und dem Fünfundsiebzig-Dollar-DKNY-T-Shirt. Maxine sah nicht aus, als hätte sie Geldschwierigkeiten.
    Die Polizeidienststelle Trenton ist in der North Clinton Street in einem nüchternen roten Backsteingebäude untergebracht. Der Parkplatz sieht aus wie ein Käfig – eine riesige asphaltierte Fläche, die von einem drei

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