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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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verlangt.«
    »Sehr gut. Und, wann beginnt die große Promo-Tour?«
    »Am Montag geht es los. Und rate mal, welches zusätzliche Sahnehäubchen ich in den Vertrag zwischen Smithers und K.A. Marketing hineingeschmuggelt habe?«
    »Ich habe das dumpfe Gefühl, du wirst es mir so oder so gleich verraten.«
    Ich grinste stolz. »Ich fliege erster Klasse!«
    »Im Ernst? Gut gemacht, Bryson, gut gemacht.«
    Ich streckte die Arme über den Kopf. » Gracias … Übrigens, wie sieht es aus, gehen wir morgen auf das Straßenfest in der Union Street?« Jedes Jahr in der ersten Juniwoche wird ein Großteil der Union Street auf der Höhe des Stadtteils Cow Hollow für den Verkehr gesperrt. Dort kann man dann zwei Tage lang Gratiskonzerten lauschen oder sich unter die angesäuselten Besucher mischen, die zwischen den Buden mit Schmuck und Kunsthandwerk umherschlendern.
    »Na, klar. Das lasse ich mir nicht entgehen«, sagte sie. »Andie kommt am Nachmittag bei mir vorbei, und dann holen wir dich gemeinsam ab.«
    »Von all den Straßenfesten in San Francisco ist das in der Union Street eindeutig mein zweitliebstes«, stellte ich fest.
    »Das Zweitliebste? Welches kommt denn auf Platz eins? North Beach?«
    Ich boxte sie in die Schulter. »Hallo? Schon mal vom Fillmore Street Festival gehört?«
    »Ach, richtig, das hatte ich glatt vergessen, dabei ist das ja praktisch vor unserer Haustür. Gehst du deshalb so gern hin oder weil die Margaritas dort in Maßkrügen verkauft werden?«
    »Tja, beides wichtige Aspekte.«
    »Das Straßenfest in der Fillmore Street findest du also wirklich besser als das in der Union Street?«, fragte sie.
    Ich streckte die Arme vor mir aus, die Handflächen wie Waagschalen nach oben gerichtet. »Hmm, schwierige Entscheidung. Als Single bin ich versucht zu sagen, dass mir das in der Union Street besser gefällt, weil sich dort die hübscheren Kerle tummeln. Wobei jedoch die meisten von ihnen unter fünfundzwanzig sind und daher nicht wirklich infrage kommen.«
    »Da würde dir Andie jetzt wohl widersprechen«, bemerkte McKenna.
    »Stimmt, junges Gemüse aufzureißen ist ja quasi ihre Lieblingssportart«, sagte ich. »Wobei sie sonst ja nicht viel Sport betreibt.«
    McKenna nickte. »Aber darin ist sie wirklich Weltmeister.«
    »Oh, ja«, stimmte ich ihr zu. »Also, um auf deine Frage zurückzukommen: Meiner Meinung nach belegen Union Street und Fillmore Street ex aequo den ersten Platz.«
    »Wie dem auch sei, du gehst ja quasi nur zu Recherchezwecken hin, stimmt’s?«
    Ich lachte. »Genau.«
    *
    Am Montagmorgen schwebten Kent und ich auf zehntausend Metern Höhe in Richtung New York und konnten nicht leugnen, dass es das Schicksal wirklich gut mit uns gemeint hatte.
    »Okay, Mister Tanner, lassen Sie uns mal kurz die Lage checken. Nein, Moment, erst sollten wir mit unseren Mimosas anstoßen. Prost!«
    »Okay, aber mach schnell, weil ich nämlich unbedingt mindestens einen Film anschauen und ein Nickerchen machen möchte, ehe wir landen. Ich will diesen tollen Liegesessel und mein hochmodernes persönliches Entertainment-Center bestmöglich nutzen.«
    »Schon gut, ich beeile mich.« Ich setzte mich aufrecht hin und zählte an den Fingern die Vorzüge unserer Reise auf. »Also, mal sehen. Wir werden dafür bezahlt, dass wir
    erster Klasse fliegen
    in einem Nobelhotel absteigen
    in den besten Restaurants von Manhattan speisen
    zwischendurch ein paar Geschichten aus dem schrecklichen Singleleben erzählen und
    ein Produkt promoten, das mich steinreich machen könnte, falls der Marketingplan aufgeht
    Gar nicht übel, muss ich sagen.«
    Kent hustete. »Nun ja, das Produkt, für das ich die PR mache, könnte dich steinreich machen. Vergiss die kleinen Leute nicht, wenn du die erste Klasse gegen den Privatjet eintauschst, okay?«
    Ich grinste ihn an. »Ist gut.«
    »Und nur um das klarzustellen: Du bist hier die Einzige, die sich über das Singleleben beschwert. Ich bin bloß dein Reisebegleiter.«
    »Ja, okay, aber mal im Ernst, Kent, ich komme mir vor wie in einem Traum, du dir nicht auch?«
    Er nippte an seinem Sekt Orange und begann dann an seinem »hochmodernen persönlichen Entertainment-Center« herumzudrücken.
    »Oh, doch, SÜSSE . Oh, doch.«
    *
    An unserem letzten Abend in New York verabredeten wir uns mit Kristina in einer Bar. Es war gerade Play-off-Saison und wir wollten uns gemeinsam ein Auswärtsspiel der Knicks anschauen, bei dem natürlich Shane mit von der Partie war. Noch nie hatte ich Kent so

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