Alles auf eine Karte

noch großzügiger als Penelope French von JAG «, murmelte ich.
    »Wer?« McKenna lotete das Angebot an Schokoriegeln aus und nahm sich ein Twix.
    »Ach, ist nicht weiter wichtig. Ich führe bloß Selbstgespräche.« Ich hielt ihr die Karte unter die Nase. »Hier, lies mal – morgen dürfen wir es uns im Spa gutgehen lassen. So, und jetzt müssen wir uns sputen, sonst kommen wir zu spät.«
    *
    Um Punkt zwanzig Uhr standen wir nebeneinander vor dem riesigen Spiegel im Schlafzimmer. Ich trug ein dunkelrotes, trägerloses Kleid in A-Linie, das mir bis zum Knie reichte und meine Hüften umschmeichelte. Der Saum und der obere Rand des Bustiers waren mit je einer Reihe kleiner schwarzer Seidenrosen verziert. Die Haare hatte ich mir zu einem hoch sitzenden Knoten frisiert. Bis auf meine Diamantohrstecker trug ich keinen Schmuck, und dank meiner Slingpumps maß ich exakt einen Meter achtundsiebzig.
    McKenna hatte sich die Haare im Nacken zusammengebunden und ein schlichtes schwarzes Kleid ohne Träger angezogen, das ihr ebenfalls bis zum Knie reichte. Um ihr Handgelenk baumelte ein schmales silbernes Armband. Dank ihrer Slingpumps maß sie exakt einen Meter siebenundachtzig.
    Andie trug ein schimmerndes goldenes Neckholdertop, eine schwarze Hose und große goldene Kreolen. Sie hatte Lippenstift in sanftem Altrosa aufgetragen und die kurzen blonden Haare hinter die Ohren frisiert. Dank ihrer Slingpumps maß sie exakt einen Meter dreiundsechzig.
    »Wir sehen aus wie Papa Bär, Mama Bär und Baby Bär«, stellte ich fest.
    »Ich finde, wir sehen ziemlich gut aus«, sagte McKenna.
    Ich nickte. »Ja, nicht übel, oder?«
    » Ziemlich gut? Nicht übel? Habt ihr Tomaten auf den Augen? Wir sehen verdammt HEISS aus!«, rief Andie.
    »Hey, vielleicht kommt Princeton Hopper ja auch«, sagte ich. »Ich würde einiges dafür geben, dieser Begegnung beizuwohnen.«
    »Na, schönen Dank, du Biest.« Andie tat, als würde sie mir eine Ohrfeige verpassen.
    »Hey, Finger weg von meinem Make-up!«, wehrte ich lachend ab.
    »Schluss mit dem Affentheater«, rügte uns McKenna.
    Ich senkte beschämt das Haupt. »Tut mir leid, Papa Bär.«
    Auf dem Weg zum Aufzug sagte Andie: »Hey, Waverly, du hast uns noch gar nicht erklärt, wie das mit der Auktion läuft. Musst du auf einem Laufsteg rumstolzieren wie bei einer Misswahl?«
    Ich suchte in meiner Handtasche – dasselbe hübsche, aber nutzlose Modell wie bei Cynthias Hochzeit – nach einem Pfefferminzbonbon. »Oh, Gott, ich hoffe nicht. Ich habe mich nicht getraut, nach den Details zu fragen. Ich weiß nur, dass alle Teilnehmer nach der Auktion mit den Leuten, die sie ersteigert haben, zu Abend essen, und ich glaube, es soll auch getanzt werden. Wie bei einem richtigen Date eben.«
    »Wie bei einem richtigen Date? Ich bitte dich«, schnaubte Andie. »Wann hat euch das letzte Mal ein Mann zu einem Dinner samt Tanz ausgeführt?«
    »Hm, stimmt«, sagte ich.
    »Also, Hunter tanzt gern«, bemerkte McKenna mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen.
    »Hunter ist viel zu perfekt«, sagte ich.
    McKenna legte mir die Hand auf die Wange, als sich die Aufzugstüren öffneten.
    »Schon möglich, aber wenigstens bist du dank ihm kostenlos krankenversichert, bis du einen neuen Job hast. Okay, los jetzt. Ich bin schon total gespannt auf den heutigen Abend.«
    Andie schwenkte die Arme und ließ die Hüften kreisen. »Und ich bin schon total gespannt auf die Freigetränke. Yeah, Geburtstagskind, das wird die Nacht der Nächte!«
    Ich schob sie in den Aufzug, und ab ging es in die Tiefe, schneller als wir zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten sagen konnten.
    *
    Bei der Auktion handelte es sich zwar um eine Benefizveranstaltung, aber es war offensichtlich, dass man ein stolzes Sümmchen investiert hatte, um einen angemessenen Rahmen zu schaffen. In punkto Glamour stand diese Veranstaltung der Hochzeit von Cynthia und Dale um nichts nach, wenngleich nur halb so viele Leute anwesend waren. Und schon für das Staraufgebot hatte sich die Reise eindeutig gelohnt. Soweit ich von Tracy Leiderman wusste, hatten sich insgesamt dreizehn Männer und Frauen aus der diesmaligen Ausgabe der 50 Most Beautiful People für die Auktion zur Verfügung gestellt, und zwölf davon waren ungleich attraktiver als ich. Kein Wunder, es handelte sich durch die Bank um Filmschauspieler. Daneben nahmen noch zwanzig weitere Singles teil, die allesamt in älteren People -Ausgaben porträtiert worden waren, die ich aber unter den