Alles auf eine Karte
Gepäckausgabe des John-F.-Kennedy-Flughafens in New York. Wir mussten nicht lange warten, denn die Crew hatte das Gepäck der Firstclass-Passagiere mit speziellen Aufklebern versehen und so dafür gesorgt, dass es vor den Koffern des gemeinen Fußvolks auf dem Förderband landete. Binnen Minuten waren wir draußen und auf der Suche nach einem Taxi.
Ich sah auf die Uhr. Es war halb sechs. Wir hatten gerade mal zweieinhalb Stunden, um zu unserem Hotel zu fahren, auszupacken und uns für die Auktion fertig zu machen. Die Taxischlange war lang, und der Freitagabendverkehr wurde immer dichter. Es konnte knapp werden.
»Ich bin so dämlich«, stöhnte ich. »Warum habe ich nicht einen früheren Flug gebucht? Wenn mir keine Zeit zum Duschen bleibt, muss ich mit meinen plattgedrückten Haaren zur Auktion. Versprecht ihr, für mich zu bieten, falls es sonst niemand tut?«
»Laufen dort nicht rudelweise Stylisten rum, die euch schön machen?«, fragte Andie.
Ich schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Ich schätze, die echten Promis bringen zu solchen Events ihre eigene Entourage mit, und die anderen, die nur so tun, als wären sie berühmt, müssen sich mit dem Hotelshampoo begnügen.«
Zum Glück waren die Götter gnädig, so dass wir zügig durch die Rushhour kamen und nach der Ankunft im Hotel gerade noch genügend Zeit hatten, um uns herzurichten. Das Hotelshampoo entpuppte sich als qualitativ hochwertig – viel hochwertiger als mein eigenes zu Hause sogar. Ach ja, und unser Zimmer war kein einfaches Zimmer, sondern eine weitläufige Suite.
»Mein lieber Schwan«, murmelte ich, als wir eintraten.
Schon das Wohnzimmer war riesig, mit strahlend weißen Wänden und einer hohen Decke. Die Böden waren aus Marmor, die Möbel aus wunderschönem dunklem Walnussholz. Durch mehrere Fenstertüren gelangte man auf einen großen Balkon, auf dem rechts und links Bambusbäumchen und rosa blühende Rosenbüsche standen. Auf einer Seite des Zimmers befand sich ein topmodernes Home-Entertainment-Center samt Stereoanlage, riesigem Flachbildschirmfernseher, DVD -Player und drei Stellagen voller DVDS . Gegenüber stand eine große Wohnlandschaft, die vier Leuten bequem als Nachtlager hätte dienen können. An der Wand dazwischen befand sich ein großer Schreibtisch mit einem PC. Außerdem gab es eine voll ausgestattete Küchenzeile samt Espressomaschine und in der Ecke eine weitere Couch mit dazu passendem Zweiersofa. In der Mitte des Wohnzimmers lag ein teurer orientalischer Teppich, und darüber hing ein gigantischer Kristalllüster.
Das Schlafzimmer war genauso riesig. Abgesehen von den zwei King-Size-Betten gab es auch hier einen Flachbildschirmfernseher sowie einen Schreibtisch mit Computer. Das angrenzende Bad war größer als jedes Badezimmer, das ich je gesehen hatte. Neben zwei großen Waschbecken und einer geräumigen Eckdusche mit Duschköpfen sowie mehreren Dampfdüsen an beiden Wänden verfügte es über einen Whirlpool, in dem locker sechs Personen Platz hatten. Das Tüpfelchen auf dem i war jedoch das Mini-Fitnessstudio mit Laufband und Stepper. Beide Geräte waren mit Kopfhörern ausgestattet und mit einem an die Wand montierten Fernseher samt DVD -Player verbunden.
»Wow. Die Leute von People haben sich ja echt nicht lumpen lassen«, stellte McKenna beeindruckt fest, als wir nach unserer Besichtigungstour wieder ins Wohnzimmer kamen.
Ich gab dem Hotelboy ein Trinkgeld, worauf er sich leicht verbeugte und verschwand. »Das kann man wohl sagen«, stimmte ich ihr zu.
»Ich komme mir vor wie im Film«, sagte Andie.
Auf einem Glastisch neben der Wohnlandschaft stand ein gigantischer Korb mit Blumen, Obst und Snacks. Ich fischte die beiliegende Karte heraus.
Hallo Waverly,
herzlich willkommen in New York! Wir hoffen, Sie werden Ihren Aufenthalt genießen. Was auch immer Sie beim Zimmerservice oder in einem der Hotelrestaurants bestellen, geht auf uns. Als kleine Geburtstagsüberraschung haben wir am Samstagvormittag einen Termin im hoteleigenen Spa für Sie und Ihre Freundinnen vereinbart; auch dazu möchten wir Sie einladen, also lassen Sie sich nach Herzenslust verwöhnen!
Ich freue mich schon darauf, Sie heute Abend bei der Party zu sehen. Falls Sie noch irgendetwas benötigen sollten, können Sie sich jederzeit gern an mich wenden; meine Nummer haben Sie ja.
Tracy Leiderman und das People -Team
Ein Behandlung im Spa? Und woher wusste sie überhaupt, dass ich Geburtstag hatte?
»Wow. Diese Tracy ist ja sogar
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