Alles auf eine Karte
Anwesenden nicht ausmachen konnte, denn abgesehen von ihnen bevölkerten zahlreiche McKennas und Andies den Saal, die alle gekommen waren, um ihre Bekannten zu unterstützen (oder aber um sie aufzuziehen).
Wir begaben uns an die Bar, bestellten drei Gläser Wein und sahen uns um.
McKenna ließ den Blick über die Menschenmenge gleiten. »Wow, diese Männer sind echt alle Single?« Sie betrachtete erst ihren Verlobungsring und dann mich. »Würdest du mich kurz daran erinnern, warum ich in ein paar Wochen heirate?«
»Weil dein Verlobter Chirurg und auch sonst ein richtiger Hauptgewinn ist, also halt den Mund und misch dich unters Volk«, befahl Andie.
McKenna grinste. »Okay, okay.«
Wir nahmen unsere Gläser entgegen und machten uns auf die Suche nach Tracy.
»Wie sieht sie denn aus?«, wollte McKenna wissen.
»Keine Ahnung«, erwiderte ich.
»Du weißt es nicht?«
»Nein, wir sind uns doch noch nie begegnet«, erklärte ich.
»Und wie sollen wir sie dann bitte bei all den Leute ausfindig machen?«
Ich zuckte die Achseln. »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.«
McKenna lachte. »Darüber hast du dir noch keine Gedanken gemacht?«
Ich streckte ihr die Hand hin. »Gestatten, Waverly Bryson.«
Im selben Augenblick bemerkten wir eine kleine, mollige Frau, die auf ein Podium im hinteren Teil des Saales zuging und das Mikrofon ergriff.
Die Band hörte auf zu spielen, und alle Anwesenden drehten sich zur Bühne.
»Meine Damen und Herren, herzlich willkommen. Ich bin Tracy Leiderman von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Zeitschrift People .«
»Ich schätze, damit ist unser Problem gelöst«, flüsterte ich McKenna zu und stellte mein Glas auf einem Tisch in der Nähe ab.
»Nicht, dass ich mir ernsthaft Sorgen gemacht hätte«, flüsterte sie zurück.
Tracy lächelte in die Runde. »Ich möchte Ihnen im Namen des People -Magazins dafür danken, dass Sie heute hier sind. Uns ist klar, dass Sie alle vielbeschäftigte Menschen sind. Umso mehr wissen wir es zu schätzen, dass Sie sich bereiterklärt haben, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Bitte greifen Sie bei Snacks und Cocktails ordentlich zu; in ein paar Minuten werden wir die Türen öffnen und alle teilnehmenden Singles kurz vorstellen, damit sich die Bieter bereits einen ersten Eindruck verschaffen können. Insgesamt kommen dreiunddreißig Singles zur Versteigerung, aber keine Sorge, unser Auktionator ist ziemlich flott, so dass das Ganze voraussichtlich nicht länger als eine knappe Dreiviertelstunde dauern wird. Zunächst bitten wir also alle Singles gemeinsam auf die Bühne, und danach können für jeden einzelnen Gebote abgegeben werden. «
»Oh, Gott! Das überleb ich nicht!«, wisperte ich und tastete nach den Händen von McKenna und Andie, die rechts und links von mir standen.
»Wird schon alles gutgehen«, flüsterte McKenna zurück.
»Ich brauche noch ein Glas Wein«, murmelte Andie.
Tracy redete noch immer: » … und sobald die Auktion beendet ist, stellen wir Ihnen diejenigen Damen und Herren vor, die Sie ersteigert haben, und dann können Sie miteinander noch einen Cocktail trinken, ehe wir uns zum Dinner nach nebenan begeben. Nach dem Essen wird getanzt – wir haben eine tolle Band engagiert – und so gegen elf ist der ganze Spuk dann vorbei. Wir müssen natürlich ein paar Fotos schießen, aber wir werden versuchen, uns zurückzuhalten, damit Sie den Abend genießen können.«
»Habt ihr gehört, eine tolle Band«, sagte ich erfreut. »Ob die wohl 80er-Musik spielt?«
»Falls ja, musst du mir versprechen, dass du sie nicht so lange nervst, bis sie YMCA spielen, wie du es auf Whitneys Hochzeit getan hast, okay?«, ermahnte mich McKenna.
Ich zuckte die Achseln. »Okay, okay. Aber ich sage dir, das war ein ziemlich lahmer Haufen, bis ich ein bisschen Schwung hineingebracht habe.«
Andie leerte ihr Glas und sah sich im Saal um. »Ich frage mich, wie viel die Leute wohl bieten werden. Es sind ein paar richtig gut aussehende Kerle dabei.«
»Du ziehst ernsthaft in Erwägung, mitzusteigern?«, fragte McKenna.
»Hey, eine Frau hat nun einmal gewisse Bedürfnisse«, erwiderte Andie.
Tracy hatte inzwischen die Bühne betreten und winkte die Singles zu sich.
Ich holte tief Luft. »Wünscht mir Glück.«
»Viel Glück«, sagte McKenna.
»Und nicht stolpern«, fügte Andie hinzu.
Ich stakste zur Bühne, wo Tracy nun mit einer jungen Frau redete, die vermutlich ihre Assistentin war. Als sie mich sah, kam
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