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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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PR zu arbeiten, besser gefiel als die Arbeit selbst. Es hat bloß eine Weile gedauert, bis ich das erkannt habe.«
    »Wow. Ich bin sicher, sie werden dich vermissen. Du warst eine echt gute PR -Beraterin.«
    »Danke. Ich vermisse meine Kollegen auch, aber ich kann mich ja einfach mal mit ihnen zum Kaffee verabreden«, sagte ich. »Das machst du doch sicher auch, wenn du wieder zurück bist, oder?«
    »Klar«, sagte er. »Apropos verabreden, haben in letzter Zeit irgendwelche aufregenden Verehrer deinen Weg gekreuzt?«
    Ich verkroch mich wieder unter der Decke. »Nein, Sir, nichts dergleichen, aber das stört mich nicht im Geringsten.«
    »Immer noch die große Herzensbrecherin?«
    Ich lachte. »Die war ich nie.«
    »Von wegen, Bryson.«
    »Ehrlich gesagt gibt es da etwas, das du noch nicht weißt«, sagte ich.
    »Nämlich?«
    »Etwas über meine Hochzeit und das Märchen von der Herzensbrecherin, das du immer wieder gern erzählst.«
    »Deine Hochzeit? Meinst du die, die du damals abgeblasen hast, oder bin ich schon länger unterwegs, als ich dachte?«
    »Die, die ich abgeblasen habe. Besser gesagt, die ich nicht abgeblasen habe.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Ich habe sie nicht abgeblasen«, erklärte ich.
    »Hast du nicht?«
    »Nein.«
    »Heißt das etwa, du bist verheiratet?«
    Ich lachte. »Nein, du Knalltüte, das heißt, dass er sie abgeblasen hat.«
    »Er hat sie abgeblasen? Im Ernst?«
    »Ja.«
    »Oh, Mann, das tut mir leid, Waverly.«
    »Schon okay, ich hab’s inzwischen überwunden. Endlich«, sagte ich.
    »Warum erzählst du mir das erst jetzt?«
    »Weil ich eine totale N-I-E-T-E bin.«
    »Weil du eine totale N-I-E-T-E bist?«, wiederholte er.
    »Genau. Es gab noch ein paar andere Gründe, aber der Hauptgrund war, dass ich eine Niete bin, die sich viel zu viele Gedanken darüber macht, was andere Leute von ihr halten.«
    »Bryson, ich habe dich zwei Jahre lang mit dieser Geschichte aufgezogen. Wer ist denn nun die Niete von uns beiden?«
    »Ich will nichts mehr davon hören, Davey. Ich hätte es dir längst erzählen sollen, aber ich habe es nicht getan. Lassen wir’s dabei bewenden, okay?«
    »Okay, okay. Ich schätze, das bedeutet dann, dass ich mir die Sprüche über dein Singledasein in Zukunft lieber sparen sollte?«
    Ich lachte. »Unsinn. Es bedeutet lediglich, dass ich es mir nicht mehr zu Herzen nehmen werde, wenn du mich deswegen foppst.«
    »Hast du es dir denn sehr zu Herzen genommen?«
    »Ein bisschen, aber inzwischen ist mir egal, was andere Leute über mich denken. Jetzt versuche ich, mich darauf zu konzentrieren, was ich denke.«
    »Moment mal. Wer sind Sie, und was haben Sie mit Waverly gemacht? Hey, bin ich etwa im Radio?«
    »Ich lege jetzt auf, Davey.«
    »Alles Gute zum Geburtstag nochmal, Miss Bryson.«
    *
    Ein paar Stunden später befand ich mich mit McKenna und Andie an Bord einer American-Airlines-Maschine mit Kurs auf New York. Wir lümmelten uns in unsere luxuriösen Sessel in der ersten Klasse, plauderten über das bevorstehende Wochenende und machten uns begeistert über unser Frühstück her, das aus Eggs Benedict, Croissants, frischem Obst und Cappuccino bestand.
    Andie konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. »Ich kann es kaum erwarten, die tollen Boutiquen im East Village abzuklappern. Ich suche schon seit einer Ewigkeit ein Paar … Oh, Mann, da ist Princeton Hopper.« Sie deutete auf einen Mann, der soeben die Toilette verließ und sich an seinen Platz drei Reihen vor uns begab.
    Ich richtete mich auf und reckte den Hals. »Wer?«
    »Princeton Hopper. Wir haben uns im Januar kennengelernt, als ich mit ein paar Arbeitskollegen im Kilkenny war.«
    »Und?«, fragte McKenna.
    »Und wir haben gemeinsam gefrühstückt, wenn ihr wisst, was ich meine.«
    McKenna lachte. »Super.«
    »Aber jetzt kommt’s«, fuhr Andie mit gesenkter Stimme fort. »Vor ein paar Wochen sind wir uns im Starbucks in der Montgomery Street über den Weg gelaufen, und er hat mich nicht wiedererkannt.«
    McKenna hustete. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Andie schüttelte den Kopf. »Tja, ich habe ihm direkt ins Gesicht gesehen, und die Reaktion war gleich null. Nada. Niente. Als wäre ich eine Wildfremde für ihn. Bin ich wirklich so leicht zu vergessen?«
    »Was meinst du, hätte er dich ohne Klamotten erkannt?«, fragte ich.
    »Waverly!« McKenna verpasste mir einen Klaps auf die Schulter.
    »War ja nur eine Frage.«
    *
    Nach einem sechsstündigen Flug standen wir schließlich an der

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