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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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Stunden eine Nachricht hinterlassen. Hast du sie erhalten? Nachdem ich noch nichts von dir gehört habe, nehme ich an, dass du sehr bescheftigt bist. Also, ich wollte mich nur kurz melden und dir sagen, wie schön ich unsere Verabredung gestern fand. Hast du heute Abend schon etwas vor oder können wir uns sehen? Ich hoffe es! Bitte melde dich.
    Liebe Grüße
    Pierce
    PS: Ich freue mich schon darauf, von dir zu hören!
    Okay, das wurde jetzt langsam lächerlich. Und dann auch noch beschäftigt mit e ! Während ich noch mit offenem Mund auf die Nachricht starrte, bemerkte ich, dass in meiner Abwesenheit jemand angerufen hatte, und zwar gleich viermal. Diesmal wartete allerdings keine Nachricht auf dem AB . Hm, seltsam – vier Anrufe von ein und derselben Nummer.
    War das etwa …?
    Ich holte die Visitenkarte, die mir Pierce gegeben hatte, aus der Schublade und verglich die Nummern. Bingo.
    Heilige einstweilige Verfügung, ich hatte den Hauptpreis in der Stalker-Lotterie gewonnen.
    Im selben Augenblick klingelte das Telefon. Ich spähte auf das Display. Dieselbe Nummer.
    War der Bursche noch bei Trost?
    Ich sah auf die Uhr. Viertel vor elf. Ich konnte die Mittagspause mit McKenna und Andie kaum noch erwarten.
    *
    »Und du sagst, gestern hat er noch einen ganz normalen Eindruck gemacht?«, fragte Andie.
    »Und er hat sich auch nicht seltsam verhalten, als ihr euch kennengelernt habt?« McKenna schob sich eine Gabel Salat in den Mund.
    Ich nickte nachdrücklich. »Ja, ich schwör’s! Ich hatte beide Male mein Bekloppten-Radar an, und zwar auf höchster Stufe. Es hat nicht angeschlagen. Früher wäre mir so etwas nicht passiert. Kann es sein, dass auf mein Bauchgefühl kein Verlass mehr ist?«
    »Schon möglich.« McKenna nahm einen Schluck von ihrer Sprite. »Du bist definitiv aus der Übung. Lass es uns mal gemeinsam durchgehen. Habt ihr über frühere Beziehungen geredet?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht. Und schließlich habe ich mir ja auch vorgenommen, genau das zu vermeiden, wenn ich Männer kennenlerne. Ich meine, wer will schon beim ersten Date von meinem Ex und seinem Kind der Liebe hören?«
    Sie nippte erneut an ihrem Getränk.
    »Also, normalerweise würde ich dir Recht geben, aber vielleicht wären im vorliegenden Fall ein paar strategische Fragen doch ganz hilfreich gewesen, um eine solche Situation zu verhindern.«
    »Was denn für strategische Fragen? Bist du zufällig ein Stalker? « Ich seufzte. »Was für ein Reinfall. Dabei hatte ich diesmal ein so gutes Gefühl. Es geht einfach nicht in meinen Kopf, dass er jetzt einen auf Verhängnisvolle Affäre macht.«
    »Tja. Er klingt wie ein typischer Lebenslauf-Kerl«, stellte Andie fest.
    Ich hob eine Augenbraue. »Ein typischer was?«
    »Ein Lebenslauf-Kerl. Theoretisch perfekt, aber in der Praxis eine totale Niete«, erklärte sie.
    »Ah«, sagte ich. »Das trifft den Nagel auf den Kopf.«
    »Nach allem, was du bis gestern erzählt hattest, klang er tatsächlich wie der perfekte Kandidat«, sagte McKenna.
    Ich nickte. »Fand ich auch.«
    »Ich schätze mal, dann heißt es jetzt ›Der Nächste, bitte‹«, sagte Andie.
    Ich seufzte. »Und wie werde ich Pierce los?«
    »Sei auf jeden Fall ehrlich zu ihm, um schlechtes Dating-Karma zu vermeiden«, riet mir McKenna. »Du musst ihm unmissverständlich signalisieren, dass du nicht interessiert bist.«
    Ich nickte. »Okay. Das kriege ich hin.«
    Andie ergriff meine Hand. »Aber nicht zickig werden, ja? Du weißt, dass du hin und wieder ziemlich garstig rüberkommst, auch wenn es gar nicht deine Absicht ist.«
    Wieder nickte ich. »Ich weiß, und ich arbeite daran. Großes Ehrenwort.« Ich lächelte matt und nippte an meinem Eistee.
    »Mach kurzen Prozess, aber lass trotzdem Vorsicht walten … etwa so, als würdest du ein Pflaster abziehen«, fuhr McKenna fort.
    »Kann ich nicht einfach seine E-Mails und Anrufe ignorieren und mich nicht mehr bei ihm melden? Ist das nicht die gängigste Methode?«, fragte ich.
    »So mache ich es jedenfalls«, sagte Andie.
    »Du bist mir keine große Hilfe«, rügte McKenna sie, dann sah sie mich an. »Wave, manchmal ist es unangenehm, ein netter Mensch zu sein, aber du bist nun einmal nett. Du weißt doch, lieber ein Ende mit Schrecken … «
    »Muss ich wirklich?«
    Sie nickten. Beide.
    »Würdest du es auch tun, Andie?«
    Andie lachte. »Ich bin nicht so nett wie du.«
    Ich verzog das Gesicht. »Hmpf.«
    Am späten Nachmittag, als ich einigermaßen sicher

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