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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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verdanke ich denn Ihren Anruf, Mister Ryan?«
    »Ich hatte gehofft, dass wir uns spontan zum Mittagessen treffen können.«
    »Heute? Du bist in der Stadt?«
    »Ja, beruflich. Ich soll vor dem U2-Konzert in San Jose heute Abend ein Interview mit Bono führen, und ich dachte, wenn ich schon mal hier bin, könnte ich mir auch gleich das Spiel der Giants anschauen. Hat meine Lieblings- PR -Schnitte vielleicht Lust, mich zu begleiten? Ich habe zwei Karten für Plätze in der VIP -Lounge. Habe ich über den Freund von einem Freund bekommen.«
    Ich setzte mich aufrecht hin. »Moment mal. Du interviewst Bono, und du weißt genau, dass U2 meine ABSOLUTE LIEBLINGSBAND ALLER ZEITEN ist, und da lädst du mich zu einem Baseballspiel ein? Noch dazu zu einem Spiel der Giants, die letztes Jahr in der Schlusswertung auf dem vorletzten Platz gelandet sind?«
    Er lachte. »Ich weiß, ich bin ein schauderhafter Freund, aber die Producer haben den Termin wie üblich erst in allerletzter Minute eingeschoben, so dass beim besten Willen keine Konzerttickets mehr aufzutreiben waren. Tut mir echt leid, Prinzessin. Aber ich mache es wieder gut, versprochen.«
    »Das will ich hoffen, Scotty Ryan. Das will ich hoffen.«
    »Ich lasse mir etwas einfallen. Also, wann soll ich dich abholen? Das Spiel beginnt um Viertel nach eins. Kannst du ein paar Stunden blaumachen?«
    Ich lächelte. »Hey, bei einem Termin mit einem wichtigen Reporter der Today Show kann von Blaumachen keine Rede sein. Das fällt eindeutig unter berufliche Verpflichtungen. Habe ich dir denn gar nichts über PR beigebracht?«
    »Ach so, natürlich«, sagte er. »Passt es dir um halb eins?«
    »Passt perfekt. Bis dann!«
    Als ich auflegte, sah ich Mandy Edwards in der Tür stehen.
    »Hey, Waverly, hast du gerade gesagt, du siehst dir mit einem Reporter der Today Show ein Giants-Spiel an?«
    Ich nickte. Erwischt.
    Sie lächelte. »Ist ja cool. Meinst du, ich könnte ihm ein bisschen über die neuen Proteinriegel von Adina Energy erzählen? Die schmecken übrigens richtig lecker.«
    »Äh, ich glaube kaum, dass ihn das interessieren wird; darüber hat er schon letztes Jahr einen Beitrag gemacht.«
    Ihr Lächeln war wie festgetackert. »Ach so. Na dann … Tja, wie heißt es so schön: Fragen kostet nichts. Wir wollen im Rahmen dieser Kampagne gezielt die einflussreichsten Print- und Fernsehmedien auf Adina Energy aufmerksam machen, weil das Unternehmen so eine große Nummer auf dem Markt ist, und da dachte ich, könnte ja sein, dass die Today Show interessiert ist. Du gehst also mitten am Tag zu einem Baseballspiel?«
    »Ja.« Ich nickte wieder. »Wolltest du sonst noch etwas besprechen? Ich bin nämlich gerade ziemlich beschäftigt.«
    »Nein, danke, ich wollte nur kurz Hallo sagen. Ich habe alle Hände voll zu tun mit diesem neuen Projekt.« Weil es nämlich so unheimlich wichtig ist. Schon klar.
    »Das habe ich gehört, ja.«
    Sie wandte sich zum Gehen, und dann sagte sie über die Schulter hinweg und eine Spur zu laut: »Also, dann, viel Spaß bei dem Spiel!«
    »Danke, Mandy«, murmelte ich und hätte den Bleistift, den ich gerade in der Hand hielt, am liebsten in der Mitte entzweigebrochen.
    Sobald sie weg war, ging ich zu Jess und holte sein Einverständnis, ehe Mandy womöglich auf die Idee kam, mich bei ihm zu verpetzen. Zum Glück willigte er ein. Weil unsere Klienten zum Glück so scharf darauf sind, ihre Produkte dem Millionenpublikum der Today Show zu präsentieren.
    Drei Stunden später saß ich mit Scotty in einer luxuriösen, halbleeren Vip-Lounge des AT&T -Stadions und verfolgte, wie die Giants von den Padres fertiggemacht wurden. Egal, denn das Spiel fesselte uns ohnehin nicht sonderlich. Was uns viel mehr interessierte, waren die Freigetränke, die es an der Bar gab.
    »Dann ist das jetzt also etwas Ernstes mit Tad?«, wollte ich wissen, während er mir ein Bier und einen Teller der leckeren Knoblauchpommes kredenzte, für die das Stadion berühmt war.
    »Möglicherweise, ja. Wir werden sehen, was passiert. Die Entfernung zwingt uns, es langsam angehen zu lassen.«
    »Er lebt in New York, stimmt’s? Könntest du dir vorstellen, zu ihm zu ziehen?« Ich genehmigte mir eine Handvoll Pommes. »Wäre es für dich beruflich nicht ohnehin von Vorteil, in New York stationiert zu sein?«
    Er nahm einen Schluck Bier und nickte dann. »Ich habe schon darüber nachgedacht. Aufregender als Dallas wäre es allemal. Na, mal sehen. Und was gibt es bei dir Neues? Was macht dein

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