Alles für ihn - Band 4
sich anhört, was ich zu sagen habe!
Der Wagen ist pünktlich, ich hauche dem Fahrer ein „Guten Tag“ zu. Ich fühle mich wie ein Boxer, der sich auf den Kampf im Ring vorbereitet, ich bin konzentriert, die zurechtgelegten Worte wirbeln durch meinen Kopf. Adam hat mich noch nie wütend erlebt, er wird begreifen, dass es im Umgang mit Menschen gewisse Grenzen gibt! Fest umschließe ich meinen Stock mit der Hand. Oh ja, er hätte ein paar Schläge damit verdient!
Er hat Glück, dass ich Gewalt ablehne!
Ich bin nicht überrascht, als der Fahrer mich vor dem Mandarin absetzt. Ich muss sogar bitter lächeln.
Der Ort unserer ersten Verabredung … Auch der der letzten …
Ich erinnere mich an die Etage seiner Suite und gehe somit direkt an der Rezeption vorbei zum Aufzug.
Ich werde nicht einknicken! Ich bin fest entschlossen, beim Gehen die Tür zuzuknallen. Vorausgesetzt Claire ist heute Abend da, um mich wieder aufzubauen … Ein Baby! Verdammte Scheiße!
Ich klopfe an die Tür. Adam kommt und öffnet mir. Meine Schritte sind langsamer als sonst und so kann ich nicht voller Elan eintreten, doch mein Gesicht muss Adam verraten, dass etwas nicht in Ordnung ist. Er lässt mich eintreten und schließt die Tür hinter mir.
„Eléa, was stimmt nicht?“
Keine höflichen Floskeln, gleich direkt zur Sache. Schließlich werde nicht ich diejenige sein, die ihm blaue oder rosafarbene Babyschuhe schenkt und ihm mit zitternder Stimme ankündigt, dass er Vater wird!
„Triffst du Emy heute Abend?“
„Emy? Ja, sie hat heute Morgen angerufen und …“
„Ich habe sie heute Mittag getroffen, mit Paul. Glückwunsch! Du wirst Vater!“
„Vater?“
„Ja, Vater! Sie wird es dir heute Abend sagen!“
„Was? Was erzählst du denn da?“
„Na, was wohl? Ist doch nicht so kompliziert! Emy ist schwanger von dir!“
„Okay. Setz dich und beruhige dich.“
„Nein, ich will mich nicht beruhigen! Du hast mir gesagt, dass da nie etwas gewesen ist zwischen euch! Hast du mich angelogen? Ein Kind! Adam, verstehst du das? Du wirst ein Kind bekommen!“
„Beruhige dich doch! Emy kann nicht schwanger von mir sein, wir haben nie miteinander geschlafen!“
„Ha! Anscheinend doch!“
„Eléa, mein Engel, ich schwöre es dir … Ich habe dich nicht angelogen …“
„Was dann? Hat sie gelogen? Oder stehst du nicht dazu?“
Adam setzt sich auf das Sofa, ich bleibe stehen. Ich spreche nicht, ich keife. Ich muss rot sein vor Wut, ich lasse nicht locker, ich will ein Geständnis von ihm hören!
„Du hast heute Mittag Emy getroffen und sie hat dir gesagt, dass sie von mir schwanger ist?“
„Nein, nicht mir, sie hat das zu Paul gesagt. Der war schon auf dem Laufenden …“
„Ich verstehe das nicht … Ich schwöre dir, ich habe diese Frau nicht angerührt. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht anlüge.“
„Und warum sollte sie lügen?“
„Keine Ahnung … Hör zu, du bleibst heute Abend hier. Sei dabei, wenn sie mir diese … Nachricht überbringt. Glaub mir, das kann nicht sein. Wenn sie schwanger ist, dann sicher nicht von mir. Eléa, ich habe dich niemals angelogen … Ich werde es nie tun.“
Mich überkommen Zweifel, Adam wirkt so selbstsicher, so überzeugt … Und wenn er recht hat? Wenn sich diese Emy alles ausgedacht hat?
„Okay. Ich bleibe, aber nebenan. Ich muss ja nicht direkt dabei sein.“
„Ich verspreche dir, Eléa, ich kann nicht der Vater dieses Kindes sein. Da bin ich mir ganz sicher.“
Adam steht auf und versucht, mich an sich zu ziehen. Aber ich kann mich dieser plötzlichen Zärtlichkeit nicht hingeben. Ich bin noch nicht komplett überzeugt, ich zweifele noch, auch wenn ich weiß, auch wenn ich fühle, dass ich Adam vertrauen kann. In der letzten Zeit war er immer für mich da … Warum sollte er sich ändern? Ich schaue ihm direkt in die Augen, mustere ihn. Sein schönes Gesicht ist verzerrt, angespannt, sein Blick liegt unruhig auf mir.
Hat er Angst, mich zu verlieren, oder befürchtet er, dass ich die Wahrheit herausfinde?
„Ich werde diese Sache klären. Ich kann es nicht ausstehen, wenn man über mich Lügen verbreitet, und schon gar nicht, wenn das auch dich betrifft. Ich weiß nicht, was sich da zusammenbraut, aber glaube mir, ich werde dieses Spiel aufdecken und beenden.“
Seine Stimme wird sanfter.
„Zweifele nicht an mir.“
Adam zieht mich zu sich, ich lasse es zu und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich atme seinen männlichen Duft ein, gern würde ich
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