Alles für ihn - Band 4
alles gedacht.
Wir betreten den großen Saal unter dem Blitzlichtgewitter der Kameras. Adam stellt sich hinter das Pult und ich bleibe ein paar Schritte hinter ihm. Zum Glück ist Conrad an meiner Seite. Er flüstert mir ein „Alles wird gut“ zu. Ich klammere mich an diesen Gedanken und höre Adam aufmerksam zu.
„Meine Damen und Herren, danke, dass Sie unserer Bitte so zahlreich nachgekommen sind. Sie alle wissen, warum wir hier sind. Es war uns unmöglich, zu schweigen und nicht auf die Anschuldigungen, die heute Morgen publik wurden, zu reagieren. Alles, was geschrieben, was angedeutet wurde, ist falsch. Wir haben unter uns mehrere Beteiligte, die es Ihnen beweisen können. Noch wissen wir nicht, wer hinter diesen verleumderischen Informationen steckt, aber ich kann Ihnen versichern, dass dieser Vorfall nicht ungestraft bleiben wird. Ich dulde keine Lüge, ich dulde nicht, dass man mich zu Unrecht beschuldigt, zumal nicht nur ich betroffen bin. Zunächst übergebe ich also das Wort an den Herausgeber der Zeitung. Anschließend gehen wir zu den Fragen über.“
Adam tritt zur Seite und überlässt seinen Platz einem kleinen, dunkelhaarigen Mann, der sichtlich nervös ist. Seine Zeitung hat gerade einen schweren Schlag erlitten, seine Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel. Ich höre ihm zu und erfahre, dass der Autor des Artikels sowie der Chefredakteur bestochen worden sind, um dieses Lügengespinst zu verfassen. Die Seiten sind in letzter Sekunde in den Druck gegangen und der Herausgeber wurde nie davon in Kenntnis gesetzt, auch er ist empört. Die drei werden nun gerichtlich belangt. Dann kommen die Verantwortlichen der Betriebe, der Websites zu Wort, die heute Morgen zitiert worden sind. Sie lassen verlauten, dass alle offiziellen Papiere, die die Aufrichtigkeit ihres Handelns beglaubigen, zur Verfügung gestellt werden.
Nach und nach lösen sich die Lügen auf. Ich sehe, wie die Journalisten eifrig Notizen machen, ihre Mikros nach vorn halten. Alle sind konzentriert. Ein Pressesprecher der Philharmonie ist ebenfalls anwesend, nun fällt mein Name. Ich mache mich gerade und trage den Kopf wieder hoch. Adam lächelt mir zu. In diesem Moment spüre ich meine Wut auf diejenigen, die mich so schlecht behandelt haben … Emys Anwalt ist auch da. Sein Beitrag fällt kurz aus. Er erklärt bloß, dass seine Klientin ihre Behauptungen zurücknimmt und dass es niemals eine Schwangerschaft gab, geschweige denn eine Fehlgeburt.
Es hagelt Fragen, Adam beantwortet sie in aller Ruhe. Er weiß, was er zu sagen hat, und nimmt sich Zeit. Ich bin beeindruckt. Er ist nicht nur schön und reich, er ist auch ein absoluter Profi und bleibt seinen Prinzipien treu. Und dieser Mann, der vor mir steht, dieser Mann, der die Aufmerksamkeit der Versammlung auf sich zieht, verteidigt und beschützt mich. Ich glaube auch, dass „alles gut wird“.
Die Konferenz zieht sich bis in den späten Abend hinein. Man verabschiedet sich von mir, man drückt mir die Hand, alles unter Adams Aufsicht. Auch wenn er selbst beschäftigt ist, achtet er darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden. Niemand drängt sich mir auf oder stellt mir Fragen. Zurück im kleinen Salon. Die Spannung ist abgefallen. Adam dankt allen von Herzen. Der Moment der Entspannung ist gekommen, jeder genießt diesen kleinen Sieg. Adam lacht, es gibt lockere Gespräche. Seine Geschäftspartner scheinen ihn wirklich zu schätzen. Ich blicke mich suchend nach Claire um, kann sie aber nicht finden. Ich frage Conrad, ob er sie nicht gesehen hat, als sie plötzlich auftaucht. Ihr Gesicht ist verzerrt, sie presst ihr Mobiltelefon an ihre Brust. Ich sehe ihrem Gesicht an, dass etwas passiert ist. Und dann läuft alles wie in Zeitlupe ab.
Sie kommt auf mich zu, ich halte den Atem an.
„Eléa, unser Zuhause …“
Ihre Stimme versagt.
„Alles stand in Flammen. Die Feuerwehr, sie … Das war kein Unfall.“
Sie sinkt in meine Arme. Mein Verstand setzt aus. Ich höre Conrad nach Adam rufen. Ich sehe, wie er beunruhigt herkommt.
Nichts mehr … Wir haben nichts mehr.
Fortsetzung folgt!
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