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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Komitee seine Absichten auch in die Tat umsetzte. Der Rest hatte sich verdrückt, weil die Alarmglocken Aufregung verhießen.
    Doch die Männer des Sicherheitsausschusses wollten ihre Absichten nicht nur in die Tat umsetzen; sie nahmen ihre Sache zu ernst, als daß sie in Eile gehandelt hätten. Sie versammelten sich in ihrem Hauptquartier in einem Hotel. Dort beratschlagten sie hinter verschlossenen Türen.
    Die Männer, die aus dem Calico-Palast gestürzt waren, kamen wieder zurück. Sie standen schwatzend herum, gingen von neuem auf die Straßen, um Nachrichten zu ergattern, kamen abermals herein und diskutierten mit den andern, was sie aufgeschnappt hatten. Marny setzte ihr Spiel fort, nur gelegentlich achtete sie auf die Gespräche. Nach und nach hörte sie, was vor sich ging.
    Man hatte den Sicherheitsausschuß einberufen, um über einen wohlbekannten Banditen zu Gericht zu sitzen. Er zählte zu jenen, welche die Stadt in Furcht versetzten. Er hieß Jenkins und war ein großer Bursche mit gewaltiger Körperkraft. Als gebürtiger Engländer war er nach einer australischen Strafkolonie deportiert worden. Nachdem er von den Goldfunden in Kalifornien gehört hatte, war es ihm gelungen, an Bord eines Schiffes nach San Francisco zu kommen. Seit er im Lande weilte, hatte er auch nicht einen Dollar durch ehrliche Arbeit verdient.
    Am Nachmittag hatte sich dieser Jenkins in das Büro einer Schiffahrtsgesellschaft geschlichen, einen Safe mit viel Geld gestohlen und dann versucht, in einem Ruderboot zu entkommen. Einige Männer an den Kaianlagen hatten ihn jedoch beobachtet und Alarm geschlagen. Kurz danach wurde er von einem halben Dutzend Ruderern gejagt.
    Jenkins war stark, gegen diese Übermacht konnte er jedoch nichts ausrichten. Seine Verfolger fesselten ihn und schafften ihn zur Feuerwehrstation. Der Diensthabende gab das Zeichen. Als alle Mitglieder des Komitees beisammen waren, trugen die Männer vom Hafen Jenkins Fall vor.
    »Hier«, so erklärten sie, »haben wir einen Menschen, der sein jüngstes Verbrechen unter den Augen vieler Zeugen begangen hat, von denen die meisten anwesend und zur Aussage bereit sind. Nehmen die Herren vom Sicherheitsausschuß ihre Sache ernst oder nicht?«
    Sie nahmen sie ernst.
    Gegen Jenkins wurde ein Verfahren eingeleitet. Es dauerte der zahlreichen Zeugen wegen lange. Während sie ihre Aussagen machten, strömten vor dem Gebäude Hunderte von Männern und Frauen zusammen, um das Urteil abzuwarten. Es herrschte jedoch keine Unruhe. Kaum ein Laut war zu vernehmen. Die Leute unterhielten sich gedämpft. Alle warteten gespannt. Sie warteten im Dämmerlicht des Juniabends, und sie warteten auch noch, als der Mond längst schien.
    Die Männer in Marnys Spielsalon waren nervös. Keinen hielt es lange an seinem Platz. Sie stellten sich an die Bar, dann setzten sie sich an einen Tisch, kurz darauf würfelten sie oder spielten Roulette, um wenig später wieder ruhelos umherzuwandern. Mit der gewohnten Selbstbeherrschung entlockte Hortensia ihrem Klavier hübsche Melodien, doch selbst ihre ergebensten Zuhörer konnten heute nicht lange lauschen. Alle Welt hatte den Wunsch, sich Bewegung zu machen. Die Barkeeper schenkten unentwegt Drinks ein. Einige Leute an der Bar behaupteten, aus diesem Schlamassel könne Jenkins sich nicht mit heiler Haut retten. Andere jedoch entgegneten, die Strolche ließen es wohl auf einen Kampf ankommen, um Jenkins zu befreien. Wie die Menge im Freien sprachen die Menschen auch hier nur mit leiser Stimme. Noch nie hatte Marny eine derartige Ruhe im Calico-Palast erlebt. Endlich hörte auch sie mit dem Spiel auf und wandte sich an den Mann aus Harvard, der draußen gewesen war.
    »Wie stehen die Dinge?«
    »Bis jetzt ist alles friedlich verlaufen. Hin und wieder tritt ein Mann auf den Balkon und bittet um Geduld. Sonst sagt er nichts. Aber man hört Gerüchte.«
    »Was für Gerüchte?« fragte sie.
    Mit einer schnellen Geste ließ der Harvardmann die Hand um seinen Hals kreisen.
    Marny war darüber nicht erstaunt, dennoch empfand sie ein Kältegefühl.
    »Soweit mußte es ja mal kommen«, meinte der junge Mann.
    »Ja«, erwiderte sie und ging in die Küche. Der Geruch der Steaks hätte zu jeder anderen Zeit ihren Appetit angeregt. Heute aber wünschte sie, das Essen liege schon hinter ihr. Kendra saß am Tisch und las in der Alta. Als Marny eintrat, stand sie auf.
    »Ich habe ein bißchen Suppe gekocht.«
    »Danke«, versetzte Marny und nahm einen Stuhl. Dann

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