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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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wie war
Weihnachten bei dir?« Nate reichte ihr vorsichtig das randvoll gefüllte
Longdrinkglas weiter.
    Ob das jetzt
die richtige Frage war?
    Blair nahm
erst einen großen Schluck und dann einen langen Zug von ihrer Zigarette.
»Superscheiße.«
    Nate sah, dass
sie nicht darüber reden wollte. »Naja, ist ja auch egal«, sagte er. »Nur noch
sechs Monate Schule und dann haben wir's hinter uns.«
    Beide sahen
sich mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Sechs
Monate!« Blair trank gleich noch einen großen Schluck.
    »Das ist noch
eine Ewigkeit.« Nate sprach aus, was sie dachte.
    Blair gelang
beinahe so etwas wie ein Lächeln. Das war noch so etwas, das sie an Nate
liebte: Er wusste immer ganz genau, was sie gerade dachte.
    »Verrückt,
oder?« Durch diesen Anflug eines Lächelns von ihr fühlte sich Nate ermutigt.
»Nächstes Jahr um die Zeit feiern wir mit irgendwelchen neuen Freunden aus der
Uni. Mit Leuten, von denen wir noch gar nicht wissen, dass sie überhaupt
existieren.«
    Blair kaute
auf ihrem Strohhalm herum und beobachtete Serena, die mit zwei dunkelhaarigen
Mittzwanzigern, die identische blaue Matrosenanzüge trugen und wie Zwillinge
aussahen, Arsch an Arsch tanzte. »Das wird so geil«, sagte sie. »Wenn ich erst
mal in Yale bin, komm ich nie mehr zurück.«
    Nate lächelte.
So kannte und liebte er Blair. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie es
nach Yale schaffen würde. »Und ich komm dich dann besuchen.«
    Der Wodka
stieg Blair ziemlich schnell in den Kopf. Was sollte das eigentlich? Nate tat
krampfhaft so, als wäre nie etwas passiert, als hätte er sie nie wegen einer
Vorschülerin sitzen gelassen und als wäre er ihr nicht den ganzen letzten
Monat aus dem Weg gegangen. Das nervte. Gleichzeitig gefiel es ihr aber auch,
weil es sie an eine Szene aus ihrem Drehbuch erinnerte, in der Audrey erkennt,
dass Colin sie genauso schlecht behandelt hat wie sie ihn, wofür sie ihn gleich
umso mehr liebt. Sie holte tief Luft und leerte ihren Drink. Nates Augen war so
grün. Das hatte sie ganz vergessen.
    Charlie Dern
steuerte auf sie zu und klatschte Nate lässig auf die Handfläche. »Hey, Gonzo -
willkommen in der Heimat. Ich hab deinen Arsch im Netz gesehen. Gute Show.«
    Mhm. Genauso
gut wie dein Timing.
    »Danke.« Nate
versuchte, cool zu bleiben. »Ich seh dich später.«
    Charlie
trottete davon und Blair steckte sich die nächste Zigarette in den Mund. »Was
sollte das denn?«
    Nate klappte
sein Zippo auf und gab ihr Feuer. Wenn Blair nichts von dem Film mit ihm und
Jennifer wusste, der immer noch Stadtgespräch war, sollte ihm das nur recht
sein. »Frag mich was Besseres«, sagte er achselzuckend.
    Eine
honigbraune Locke fiel ihm in die Stirn. Blair strich sie lächelnd zur Seite
und sah ihm in die Augen. Nate lächelte zurück.
    Es war beinahe
so wie in alten Zeiten.
    Beinahe.
     

 
    a lernt sehen
    Um kurz nach
zehn trat Blairs lang vermisster Stiefbruder in einer Wolke aus
Kräuterzigarettenrauch aus dem Aufzug in das Loft. Er trug eines seiner
unzähligen schwarzen Legalize- it-T-Shirts und sah dafür, dass er gerade eine
Woche auf St. Barts verbracht hatte, erstaunlich bleich aus.
    Sein Blick
schweifte suchend über das wogende Gedränge aus Trinkern, Rauchern und
schweißgebadeten Tänzern und blieb an der Bar hängen, wo sich Nate und Blair
wie hypnotisiert in die Augen blickten und so intensiv unterhielten, als
hätten sie die Welt um sich herum vergessen. Aarons Herz begann, wie ein
Presslufthammer zu arbeiten. Blair sah völlig verwandelt aus. Sie war nicht
die Blair, die er auf St. Barts erlebt hatte - sie leuchtete.
    Eigentlich
hatte er vorgehabt, sich bei ihr zu entschuldigen, weil er so dämlich reagiert
hatte, als er sie und Miles im Bungalow aufgeschreckt hatte. Jetzt überlegte er
es sich anders. Heute war Silvester und alle wollten ihren Spaß haben. Die
Entschuldigung würde bis morgen warten müssen, falls Blair dann nicht zu
verkatert war.
    Von der
Tanzfläche aus hatte Serena Aarons kurze Dreads erspäht und war mit wehenden
pink gesträhnten Haaren und silbern glitzernden Zehennägeln zu ihm
hinübergetanzt. Sie warf ihm die Arme um den Hals und presste ihre glühende
Wange an sein Ohr. »Ich bin echt froh, dass du gekommen bist!« Und das klang
ganz ehrlich.
    »Und ich
erst!« Aaron lächelte. Er konnte sich vorstellen, dass er es auch ehrlich
meinte.
    »Wo ist Miles?
Hast du ihn nicht mitgebracht?«
    Aaron
schüttelte den Kopf. »Der ist noch auf St. Barts geblieben. Er hat

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