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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Fuß zu stylen und auf Nates Anruf
zu warten, dass sie sich gar nicht darum gekümmert hatte, wie der Rest ihrer
Familie den Abend zu verbringen gedachte. Sie schaltete den Fernseher aus und
stöckelte in den Flur.
    Die Tür von
Dans Zimmer war angelehnt. Sie drückte sie auf. Der PC war aus und im
Aschenbecher lag keine glimmende Zigarette.
    »Dan?«, rief
sie. Keine Antwort.
    Sie drehte
sich auf dem Absatz um und stakste den langen Flur hinab zum Arbeitszimmer
ihres Vaters. Die Tür stand offen. Das Zimmer war leer.
    »Dad?« Wieder
keine Antwort.
    Ihr Vater
verbrachte Silvester traditionell mit seinen alten Kumpels auf einer
ganznächtlichen Marathon-Dichterlesung in einem Cafe in Greenwich Village.
Anscheinend war er schon gegangen.
    Jenny drückte
die Kurzwahl ihres Handys, das sie natürlich die ganze Zeit in der Hand
gehalten hatte, und lauschte auf das Klingeln am anderen Ende. Och Menno,
wieder bloß die Mailbox.
    »Dies ist die
Mailbox von...«, sagte eine weibliche Computerstimme.
    »Nate«, sagte
Nate mit seiner eigenen Stimme.
    »Nach dem
Signalton können Sie Ihre Nachricht hinterlassen«, ergänzte die
Computerstimme.
    »Hi. Ich bins
noch mal.« Jenny versuchte, gut gelaunt zu klingen. »Wahrscheinlich steckst du
im Stau oder so. Ich hab mir überlegt, dass ich mir jetzt ein Taxi rufe und
schon mal losfahre. Ich kann ja bei euch vorbeikommen und klingeln, vielleicht
bist du da. Hoffentlich sehen wir uns noch vor Mitternacht! Okay, ich hab dich
lieb. Bis gleich!«
    Jenny legte
auf und ging in ihr Zimmer zurück, um ihren Mantel und ihre Tasche zu holen.
Der Hausarrest war zwar nicht offiziell aufgehoben, aber ihr Vater und Dan hatten
sie allein in der Wohnung zurückgelassen - was erwarteten sie von einer
Prinzessin, die viel zu lang in ihrem Turm eingesperrt gewesen war?
    Eigentlich
hatte sich Nate vorgenommen, vor der Party nichts zu rauchen, weil er wusste,
wie sehr es Blair immer nervte, wenn er schon breit irgendwo ankam. Aber hey -
heute war schließlich Silvester.
    »'ier«,
presste Jeremy hervor und hielt Nate den fetten Joint hin, den er gerade
angeraucht hatte. Nate, Jeremy und Anthony standen bibbernd neben der
Gandhi-Statue auf dem Union Square. Irgendwo in der Nähe blies jemand »Yes-
terday« auf einer Blockflöte.
    »Macht hinne,
Jungs«, nölte Jeremy. »Wir müssen echt schnellstens diese verfickte Party
finden. Das ist die volle Arktis hier draußen.«
    Nate saugte
mit geschlossenen Augen an der Tüte. Es gab für ihn nichts Schöneres als eine
warme Lungenladung Gras in einer frostkalten Nacht. Er reichte den Joint an
Anthony weiter und behielt den Rauch etwas länger in der Lunge.
    »Und wenn die
Party kacke ist?«, fragte Anthony, bevor er seinen Zug machte.
    Nate erinnerte
sich daran, dass Serena erzählt hatte, Blair habe sich die ganze Woche in ihrem
Zimmer eingeschlossen, um an ihrer Bewerbung zu arbeiten. Immer wenn sie viel
Zeit allein verbracht hatte, um für die Schule zu lernen, war sie hinterher
ganz besonders rollig gewesen.
    »Ey, Alter.«
Er blies eine Rauchwolke an Gandhis Ohr vorbei. »Vertrau mir, die Party wird
nicht kacke.«
     

 
    b liegt n am herzen
    Wie nicht
anders zu erwarten, schraubte Serena die Messlatte für Silvesterpartys, nein,
eigentlich für alle Partys, in
ganz neue Höhen. Nach nur zwei Minuten in dem von ihr angemieteten Loft in
Chelsea war jedem ihrer Gäste klar, dass es sich um die ultimativ beste
Festivität handelte, auf der je einer von ihnen gewesen war. In den Ecken flackerten
brennende Fackeln, die Tanzfläche war mit Rasen ausgelegt, die Barmädels trugen
winzige Häkelbikinis, und der Isländer an den Plattentellern gehörte zu den
heißesten Importen der DJ-Szene. In drei kleineren, an die große Halle
angrenzenden Räumen konnte man auf weißen Ledersofas lümmeln oder sich in
diversen dampfenden Whirlpools aalen. Und natürlich gab es auch noch die
riesige Dachterrasse, von der aus das Feuerwerk in drei verschiedene
Himmelsrichtungen bewundert werden konnte.
    Seit ihrer Rückkehr
von St. Barts hatte Blair kaum geschlafen und das Haus praktisch nicht
verlassen. Am Leben gehalten hatten sie nur literweise Espresso, Adrenalin,
Zigaretten und die schiere Willenskraft. Aber das Drehbuch funktionierte, das
spürte sie genau - es würde sie geradewegs nach Yale katapultieren!
    Doch selbst
die besten Drehbuchschreiberinnen brauchen mal eine Pause.
    Blair hatte
sich für die Party in einen violetten Micromini aus Wildleder von Dior,

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