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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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schüttelte er den Kopf und ging in Richtung seiner eigenen Wohnung.
    Ich wartete, bis er außer Sicht war, dann wartete ich noch fünf Minuten (sechs weitere Ameisenbisse, noch einen Passanten und vier weitere Visionen der Selbstverstümmelung) ab, nur um sicherzugehen.
    Dann schlich ich mich vorsichtig zu meiner Tür und stellte zu meiner grenzenlosen Erleichterung fest, dass Garrick sie nicht ganz zugezogen hatte. Zumindest konnte ich so ohne Schlüssel direkt hineingehen.
    Sobald ich in meiner Wohnung war, rollte ich mich auf dem Bett zusammen. Dem Bett, auf dem ich beinahe Sex gehabt hätte. Dem Bett, auf dem ich gern Sex gehabt hätte

irgendwie. Dem Bett, auf dem ein unglaublich erotischer, unglaublich nackter britischer Typ gelegen hatte. Vielleicht war ich gerade dabei, verrückt zu werden, aber ich hätte schwören können, dass die Bettdecke dort, wo sein Körper gelegen hatte, noch warm war. Wie ein kompletter Psycho steckte ich mein Gesicht in das Kissen und schnupperte – so wie es die Mädchen in Büchern und Filmen immer machten, wenn sie sehen wollten, ob sie seinen Duft noch immer wahrnehmen können.
    Ich konnte es nicht. Und ich fand mich selbst super gruselig.
    Ich konnte auch nicht in diesem Bett schlafen, ohne verrückt zu werden.
    Also nahm ich mein Kissen mit auf die Couch, auf die ich mich dann wie betäubt setzte, wahrscheinlich unter Schock. Wenigstens, so versicherte ich mir selbst, war es nur eine ganz private Demütigung gewesen. Niemand sonst brauchte zu erfahren, wie armselig ich gewesen war. Und nach meinem an Schizophrenie grenzenden Verhalten von vorhin, war ich mir ziemlich sicher, dass er ebenso erpicht darauf war, mir aus dem Weg zu gehen, wie ich
ihm
aus dem Weg gehen würde. Er wohnte zwar im selben Apartmentkomplex, aber wenn es nach mir ginge, bräuchten wir uns nie wiederzusehen.
    Viel zu schnell brach der Morgen an, und ich war ganz steif, weil ich die ganze Nacht auf der miesen Couch geschlafen hatte. Außerdem hatte ich Kopfschmerzen, als hätte ich mir tatsächlich ins Gesicht geschlagen, wie ich letzte Nacht erwogen hatte.
    Blöder Tequila.
    Träge bewegte ich mich, viel langsamer als sonst schleppte ich mich in die Dusche und wieder heraus. Meine Haare waren noch nass, als es an der Tür klopfte. Kelsey fiel mir praktisch entgegen, als ich die Tür öffnete, weil sie versucht hatte, durch den Spion zu spähen.
    Schweigend lächelte sie und formte »Ist er noch da?« mit den Lippen.
    Ich seufzte und antwortete: »Nein, Kels, er ist weg.« Ich wandte mich von ihr ab und griff mir an den Kopf, weil sich alles drehte. Die Tür ließ ich einfach offen und ging weg – ich wusste, dass sie hereinkommen würde, egal, ob ich sie ausdrücklich einlud oder nicht.
    »Da ist wohl jemand ein Morgenmuffel. Was ist los? War es schlimm? War er, du weißt schon, klitzeklein?«
    »Er war nicht klitzeklein!« Nicht dass ich viele Vergleichsmöglichkeiten gehabt hätte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall gewesen war.
    »Oh, dann war es also einfach schlecht?«
    Ich hätte ihr einfach erzählen sollen, dass ich es nicht durchgezogen hatte, aber ich hatte hämmernde Kopfschmerzen, mein Magen zog sich zusammen, und ich wollte nicht dazu gezwungen werden, heute Nacht wieder auszugehen und es mit Nummer Zwei zu versuchen.
    Deshalb log ich. »Er war in Ordnung. Ich habe nur einen Kater.«
    »In Ordnung?
In Ordnung?
Komm schon, der Junge war umwerfend! Bitte tu wenigstens so, als hätte es dir gefallen!«
    »Es hat mir gefallen!« Wenn wir mit »es« die großartigste Fummelei meines Lebens meinten. »Ich mochte ihn.«
    Die Worte kamen aus meinem Mund, noch bevor ich wirklich über die Konsequenzen nachdachte.
    »Oh nein!«, rief Kelsey. »Tu das nicht! Ich weiß, er war dein Erster und alles, das heißt aber nicht, dass du dich gleich in ihn zu verknallen brauchst. Das war rein körperlich. Das war’s. Wenn du irgendetwas Dummes versuchst, wie zum Beispiel den Jungen zu heiraten, werde ich dich persönlich vom Altar wegschleifen, auch wenn du um dich schlägst und schreist.«
    »Nein, keine Sorge. Du hast natürlich recht.« Ich zuckte mir den Schultern, als wäre es keine große Sache, aber meine Kehle wurde trocken, und ich spürte, wie mein Hals und meine Wangen rot wurden. Hoffentlich würde sie einfach annehmen, die Sache wäre mir peinlich, denn normalerweise hörte sie es heraus wie nichts, wenn ich log. »Ich schwöre, dass es keine große Sache ist. Ich bin

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