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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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hatte unsere drei Getränke mitgebracht. Ich hatte nicht einmal gehört, wie meine Bestellung ausgerufen wurde.
    »Danke«, sagte ich.
    »Keine Ursache. Worüber reden wir?«
    Jetzt geht das schon wieder los. Ich nahm einen langen Schluck von meinem Smoothie, damit ich nicht gleich zu antworten brauchte.
    Bliss sagte: »Cade hat mir gerade von seinem Unterricht erzählt. Er gibt es sich so richtig mit der höheren Bildung.«
    Garrick schob Bliss ihr Getränk hin und lächelte, als sie einen langen, dankbaren Schluck nahm. Er wandte sich mir zu und sagte: »Schön zu hören, Cade. Ich bin froh, dass es gut läuft. Ich verstehe mich immer noch gut mit den Dozenten in Temple, falls du mal etwas brauchst, dann frag mich einfach.«
    Gott, warum konnte er kein Arschloch sein? Ein ordentlicher Faustschlag würde viel dazu beitragen, die Anspannung in meiner Brust zu lindern. Und es wäre viel billiger, als eine Wand in meiner Wohnung einzuschlagen.
    »Danke. Ich werd’s mir merken«, sagte ich.
    Wir plauderten über Belanglosigkeiten. Bliss erzählte von ihrer Aufführung von
Stolz und Vorurteil,
und mir wurde klar, dass Garrick wirklich gut für sie war. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet sie von uns allen diejenige sein würde, die so kurz nach dem Abschluss professionell Theater spielt. Nicht dass sie kein Talent dazu hätte, aber sie war nie selbstbewusst gewesen. Ich hatte geglaubt, sie würde den sichereren Weg wählen und Inspizientin werden. Mir gefiel der Gedanke, ich hätte das auch aus ihr herauskitzeln können, aber da war ich mir gar nicht so sicher.
    Bliss erzählte von ihrer Wohnung am Rand des Lesben- und Schwulenviertels. Bisher hatte ich es immer geschafft, mich aus allen Einladungen irgendwie herauszuwinden, aber früher oder später würden mir die Ausreden ausgehen und ich müsste mir die Wohnung mal ansehen, in der sie wohnten. Zusammen.
    Offenbar lag sie in einem ziemlichen Partyviertel. Sie wohnten direkt gegenüber einer wirklich beliebten Bar. Garrick sagte: »Bliss hat einen so leichten Schlaf, dass es zu einem regelmäßigen Ereignis geworden ist, aufzuwachen und dem Drama zuzuhören, das sich unvermeidbar vor unserem Fenster abspielt, wenn der Laden zumacht.«
    Sie hatte einen leichten Schlaf? Ich hasste es, dass er das wusste und ich nicht. Ich hasste es, so zu empfinden. Sie fingen an, eines dieser nächtlichen Ereignisse auszubreiten, aber sie sahen mich dabei kaum an. Sie starrten sich gegenseitig an, lachten und durchlebten die Erinnerung noch mal gemeinsam.
    Ich gab mir selbst das Versprechen, dass ich das hier nicht wieder tun würde. Nicht bevor ich meinen ganzen Krempel in den Griff bekommen hatte. Das musste das letzte Mal sein. Ich lächelte und nickte den Rest der Geschichte über und war erleichtert, als Bliss’ Handy klingelte.
    Sie schaute auf das Display und sagte nicht mal was, bevor sie den Anruf annahm und das Handy ans Ohr drückte. »Kelsey? Oh mein Gott! Ich habe seit Wochen nichts mehr von dir gehört!«
    Kelsey hatte genau das gemacht, was sie schon angekündigt hatte. Am Ende des Sommers, als alle in eine neue Stadt zogen oder sich an einer Universität einschrieben, war Kelsey nach Übersee gegangen und machte die Reise ihres Lebens. Jedes Mal, wenn ich auf Facebook war, hatte sie ein neues Land auf ihrer Liste hinzugefügt.
    Bliss hielt den Finger hoch und formte mit den Lippen: »Bin gleich wieder da.« Sie stand auf und sagte ins Telefon: »Kelsey, einen Moment. Ich kann dich kaum hören. Ich gehe nach draußen.«
    Ich schaute ihr nach und erinnerte mich an die Zeiten, in denen ihr Gesicht aufgeleuchtet hatte, wenn sie mit mir so redete.
    Es war deprimierend, wie sich das Leben in verschiedene Richtungen verzweigte. Ich hatte vier Jahre mit meinen College-Freunden verbracht, es hatte sich angefühlt, als wären wir eine Familie. Aber jetzt waren wir im ganzen Land verstreut und würden wahrscheinlich nie wieder alle zusammenkommen.
    »Cade, ich würde gern etwas mit dir besprechen, solange Bliss weg ist«, sagte Garrick.
    Das würde mies werden. Das wusste ich jetzt schon. Als wir uns das letzte Mal allein unterhalten hatten, hatte er mir erklärt, dass ich über Bliss hinwegkommen sollte, dass ich mein Leben nicht auf der Basis meiner Gefühle zu ihr leben konnte. Damit lag er immer noch verdammt richtig.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht, wie ich das jetzt am besten sagen soll …«
    »Sag es einfach.« Das war das Schlimmste an dem

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