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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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spielt man mit einem Schläger. In diesem Zimmer ist kein Tennisschläger zu entdecken.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Ich habe das ganze Zimmer durchsucht und habe keinen Schläger gefunden.«
    Sie sah mich überrascht an. »Aber sie hatte einen Tennisschläger. Das weiß ich ganz genau.«
    »Nun, wo ist er denn?«
    »Ich weiß es nicht. Es scheint...das ist wirklich merkwürdig.«
    Fast eine Minute lang schwiegen wir. Ich hörte das Ticktack des Weckers auf dem Nachttisch, das Brausen des Windes, der um die Ecken des Hauses pfiff. Aber diese Geräusche begleitete ein gleichmäßiges Summen, das ich schon längst wahrgenommen hatte und auf das ich mich nun konzentrierte. Jetzt spitzte ich die Ohren und versuchte herauszuhören, was es wohl sein mochte und woher es kam. Es war ein gleichmäßiges, gedämpftes Brummen wie das Geräusch der Maschine eines Kühlschrankes.
    »Liegt die Küche hier in der Nähe?« fragte ich.
    »Ja, sie ist fast unmittelbar nebenan.«
    »Ob wohl jemand die Tür zum Kühlschrank offenstehen gelassen hat?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Hören Sie nicht den Motor? Er läuft schon die ganze Zeit.«
    Sie lauschte und meinte: »Wir können ja nachsehen.«
    Ich folgte ihr aus dem Zimmer und den Korridor entlang. Sie öffnete eine Tür und führte mich durch die Anrichte in die Küche, in der verschiedene elektrische Geräte blitzten. Neben dem Spülbecken stand ein großer Kühlschrank. Seine Tür war geschlossen, der Motor lief nicht. Von der Küche aus war das Summen nicht zu hören.
    »Gehen wir zurück und lauschen noch einmal«, schlug ich vor.
    Als wir in den Gang traten, der durch den Flügel des Hauses führte, in dem die Zimmer des Personals lagen, war das Summen wieder zu hören. »Wo liegt die Garage?«
    Sie deutete nach dem Ende des Ganges. »Dort. Die Zufahrt führt direkt hier unter den Fenstern vorbei.«
    Ich lauschte angestrengt. »Wir wollen einmal nachsehen. Kommt man hier hinaus zur Garage?«
    »Ja. Am Ende des Ganges ist eine Tür.«
    Sie schaltete das Licht an, ging voran und stieß die Tür zu einem Raum auf, in dem sich Reifen, Wagenheber, Schraubenschlüssel und andere Werkzeuge befanden. Das Geräusch eines laufenden Motors war hier deutlich zu vernehmen, noch lauter als von Miss Starrs Zimmer aus. Sie öffnete wieder eine Tür, die zur Garage führte. Ein Strom heißer, von Auspuffgasen geschwängerter Luft schlug uns entgegen. Ich warf einen Blick in die Garage, zuckte zurück, holte tief Luft und stürzte nach dem Garagentor. Es war ein Schwingtor. Ich riß es in die Höhe.
    Mit einem einzigen Stoß fegte der Sturmwind die giftigen Gase aus der Garage. Dann rannte ich zu dem Körper von Dr. Devarest zurück, packte ihn unter den Armen und zog ihn hinaus ins Freie. Nadine Croy kam mir dabei zu Hilfe.
    Nach dem ersten Blick auf Dr. Devarest erkannte ich, daß es zu spät war. Sein Gesicht zeigte jene tödliche Verfärbung, die ich schon auf den Gesichtern anderer Menschen gesehen hatte, die einer Kohlenoxydvergiftung zum Opfer gefallen waren.
    Dr. Devarest war tot.

3

    Der Polizeiarzt unternahm Wiederbelebungsversuche. Überall schwärmten Polizisten herum, und Fotoreporter machten Blitzlichtaufnahmen. Ein Beamter der Staatsanwaltschaft traf ein und machte sich an Dr. Devarests Auto zu schaffen. Die Motorhaube des Wagens war hochgestellt gewesen, als ob jemand am Motor hantiert habe. Dr. Devarests rechte Hand war beschmiert. Es war ein großer, dunkler Fettfleck zu erkennen. Außerdem ragte aus seiner linken Tasche ein Schraubenschlüssel hervor. Sein Instrumentenkoffer, den er gewöhnlich in seinem Wagen mit sich führte, stand nahe der Stelle, an der seine Leiche gelegen hatte, auf dem Boden. Der Benzintank des Wagens war noch viertel voll. Augenscheinlich hatte niemand gehört, wie Dr. Devarest in die Garage hineinfuhr. Kein Anzeichen in der Garage deutete darauf hin, wie lange er dort gelegen haben mochte.
    Der Beamte der Staatsanwaltschaft ließ sich von mir zeigen, so gut ich es noch konnte, in welcher Stellung die Leiche gelegen hatte, als ich Dr. Devarest fand. Er öffnete den Kofferraum des Wagens, suchte darin herum und holte zwei Tennisschläger heraus, die in Überzügen steckten.
    Ich blickte zu Mrs. Croy hinüber und gab ihr durch Blicke zu verstehen, daß sie schweigen solle.
    Der Beamte betrachtete die beiden Überzüge, grunzte, nahm die Schläger heraus und prüfte sie. Man sah den Tennisschlägern an, daß sie häufig benutzt worden waren.

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