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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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Tolkiens Schriften ist es Elrond, der mithilfe seines Rings und seiner tiefen Verbundenheit zu seiner Heimat die Kraft des Wassers entfesselt; [Plischke: Dass die Woge die Gestalt herangaloppierender Schimmel annimmt, ist dabei zusätzlich Gandalfs Verdienst] bei Jackson ist es Arwen, die eine Art Zauberformel oder Anrufung ausspricht, um den Schutz des Wassers für Frodo und sich zu erbitten. Lassen Sie uns jedoch nicht zu tief in die unter Elfologen teils recht erbittert geführte Debatte darüber einsteigen, Jackson habe mit seinen umstrittenen Entscheidungen elfische Magie auf das Niveau herkömmlicher Spruchzauber heruntergezerrt. Ich finde es viel aufschlussreicher, dass Tolkien uns Belege dafür liefert, dass die Elfen mittels ihrer Magie sowohl Feuer als auch Wasser manipulieren können. Elfische Magie ist also zumindest in gewissen Aspekten auch Elementarmagie – eine Form der Zauberei, die sich die Naturgewalten nutzbar macht. Feuer und Wasser sind dabei nur zwei der klassischen Elemente. Wie verhält es sich mit den anderen beiden? Elfologen nach Tolkien wissen von zahlreichen Gelegenheiten, bei denen das Schöne Volk auch das Element der Luft in seine Dienste stellt, sei es in Form eines überraschenden Windstoßes, der viel Staub aufwirbelt, um Gegner zu blenden oder den Elfen Deckung für einen eigenen spurlosen Rückzug zu geben, oder dergestalt, dass ein Elf bei einem beherzten Sprung genau so viel Rückenwind hat, wie er braucht, um eine Erdspalte sicher zu überwinden oder hoch in den Baumwipfeln von einem Ast zum nächsten zu springen. Zugegebenermaßen sind Erwähnungen, wie Elfen die Kraft des Elements Erde für sich nutzen, deutlich seltener, aber auch beileibe nicht vollkommen unbekannt. [Christiansen: In den meisten Fällen, in denen man den Zwergen überhaupt irgendwelche »echten« magischen Begabungen nachsagt (abgesehen von ihren herausragenden Leistungen in der Bau-, Schmiede- und Ingenieurskunst), drehen sich diese um ihre außerordentliche Beherrschung von Mineralien, Erzen und allen anderen Stoffen, die gemeinhin unter die Ägide des Elements Erde fallen. Und diese besondere Betonung ihrer Erdverbundenheit haben sie sich definitiv auch redlicher verdient als die Spitzohren] Trotzdem werden Elfen für gewöhnlich eher mit den sanfteren, nachgiebigeren Elementen Luft und Wasser als mit der starreren Erde oder gar dem aggressiven und zerstörerischen Feuer verknüpft.
    Möchte man mit noch etwas breiteren Kategorien arbeiten, so könnte man sagen, das Schöne Volk wirke Naturmagie . Diese Auffassung lässt sich auch dadurch stützen, dass die Elfen nicht nur in der Lage sind, Elemente in ihren reineren Formen auf magischem Wege für ihre Zwecke einzusetzen. Es gibt ein von vielen Elfologen immer wieder genanntes Beispiel dafür, wie die Elfen ihre Magie auch auf »elementar verfeinerte« Ziele anwenden: Das Schöne Volk verfügt höchstwahrscheinlich über die erstaunliche Gabe, Pflanzen – vom unscheinbarsten Gras bis zum mächtigsten Baum – zu einem Wachstum nach ihren Vorstellungen und Wünschen anzuregen. Die genauen Ausprägungen sind dabei recht vielfältig:
Elfen können selbst kargster Erde noch Vegetation entlocken, und es muss ein erhebendes Gefühl sein, dabei zusehen zu dürfen, wie sich aus rissigem, ausgetrocknetem Boden langsam die grünen Spitzen frischen Grases erheben. Insbesondere diese Anwendung veranschaulicht ohne jeden Zweifel, weshalb unsere Vorfahren zu der Ansicht gelangten, beim Schönen Volk handle es sich um die Diener von Fruchtbarkeitsgöttern (wenn nicht gar um Geister der Fruchtbarkeit selbst).
Bereits vorhandene Vegetation kann von den Elfen zu einem wesentlich schnelleren Wachstum angeregt werden. So tragen Pflanzen von einer Nacht auf die andere reiche Frucht oder erblühen vorzeitig zu voller Pracht.
In Waldregionen beheimatete Elfen – und das sind wohlweislich die meisten – bewegen die Bäume, die sie sich als Heimstätten erwählen, dazu, genau so zu wachsen, wie es ihren »architektonischen« Wünschen entspricht. Dies reicht von starken Ästen an passender Stelle für die Konstruktion von Fletts bis hin zur Schaffung von Öffnungen an und Räumen im Innern von dicken Stämmen, die den Elfen dann als Behausungen dienen.
Auch für weniger friedliche Zwecke machen die Elfen von ihrer Pflanzenmagie Gebrauch. Man weiß, dass sie dichte Hecken wuchern oder an diesen Dornen sprießen lassen, um sich vor unliebsamen Besuchern zu schützen.

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