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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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wiederum erstaunt, ist eben genau unser Erstaunen, und dieser Kreislauf aus Erstaunen und über das Erstaunen erstaunt sein trägt maßgeblich zu dem oft gehörten Vorwurf bei, die Elfen seien arrogant. Nicht dass sie sich groß an derlei Vorwürfen stören würden oder müssten, denn sie haben wahrlich vieles geschaffen, was unser Staunen und unsere Bewunderung sicher verdient.

Sphärenklang und Augenschmeichler – Vom Kunstsinn der Elfen
    Das Schöne Volk wird seinem Namen auch dahingehend gerecht, dass es das Schöne in den Mittelpunkt rückt und sich mit schönen Dingen umgibt. Eines vorneweg: Was man als schön empfindet, hängt selbstverständlich oft vom persönlichen Geschmack ab, und die elfische Ästhetik, wie sie sich aus Tolkiens Schriften und den visuellen Interpretationen seitens Peter Jackson für die »höfischen« Elfen ableiten lässt, ist vielleicht mit dem Begriff »klassisch« noch am treffendsten beschrieben. Oder anders ausgedrückt: Menschliche Avantgardisten oder Vertreter solcher Strömungen, die das Schöne auch und ausdrücklich im Hässlichen sehen wollen, sind bei diesen Elfenvölkern nicht sehr gut aufgehoben. Etwas anders stellt sich die Situation unter »wilden« Elfenstämmen dar: Hier trifft man durchaus auf ungewöhnlichere Einflüsse sowie Kunststile und -praktiken, die sich zum Teil recht drastisch von denen anderer Elfen unterscheiden. In Wüstenregionen beheimatete Elfen zum Beispiel schaffen faszinierende Sandbilder mit abstrakten, bunten Mustern aus zermahlenen Mineralien, und solche in besonders kalten Gegenden formen Eis und Schnee zu bizarren Instrumenten, denen der vorbeipfeifende Wind fremdartige Weisen entlockt.
    Um der elfischen Kunst auch nur ansatzweise gerecht zu werden, habe ich mich entschlossen, auf einige der wichtigsten Bereiche ihres Schaffens im Folgenden kurz gesondert einzugehen. Was bei allen folgenden Betrachtungen im Hinterkopf zu behalten ist, ist einmal mehr die stark vermutete Synästhesie der Elfen. Es ist nicht unmöglich, dass beispielsweise der Anblick bestimmter Farben und Formen in Elfen zugleich Höreindrücke von ganz konkreten Klängen erzeugt oder dass umgekehrt die Melodie eines Liedes den Zuhörer spürbar wärmt oder durch die damit verbundene Wahrnehmung eines Luftzugs auf der Haut merklich erfrischt.
Malerei
    Das wichtigste Merkmal der elfischen Malerei in den von Tolkien geschilderten Kulturen scheint ihre starke Verpflichtung gegenüber der Gegenständlichkeit zu sein. Ein Betrachter soll anscheinend sofort erkennen können, was da vor ihm gerade abgebildet ist. Komplett Abstraktes taucht höchstens als Zierelement an Deckenfriesen oder Ähnlichem auf (wobei die beliebtesten Dekorationen allerdings florale Muster sind, denen man noch deutlich ansieht, das ihnen Ranken, Blätter und/oder Blüten als Vorbild dienten). [Plischke: Ich würde die grundsätzliche Ausrichtung der elfischen Malerei als eine wunderbar gelungene Mischung aus Romantik (vor allem in der klugen Lichtsetzung) und Jugendstil (wegen der dekorativ geschwungenen Formen in den meisten Zierelementen und eben besonders auch wegen der floralen Ornamentik) beschreiben. Christiansen: Nicht dass sich darunter jetzt jemand was Konkretes vorstellen könnte … Plischke: Bleiben Sie doch ruhig bei Ihrem Zwergengekritzel, Sie Banause!] Was für menschliche Betrachter bisweilen etwas irritierend sein kann, ist, dass ihm einige Motive geradezu surreal anmuten: So kann eine auf einem Gemälde porträtierte Elfe eine Körperhaltung einnehmen, die für einen Menschen reichlich unbequem wäre, für die Elfe jedoch aufgrund ihrer überlegenen Geschmeidigkeit keine nennenswerten Verrenkungen erfordert. Oder im Bild ist der Fluss magischer Energien festgehalten, die als farbenfrohe Wirbel die Hände oder das Haupt eines Elfen umspielen. [Plischke: Jetzt hat sich Kollege Wolf so sehr in die verrenkte Elfe verguckt, dass er nicht näher auf die Motive elfischer Hofmalerei eingegangen ist. Ich hole das gerne nach: (Ganzkörper-)Porträts, Landschaftspanoramen sowie die Darstellung historischer Ereignisse (große Wanderungszüge, Krönungen weiser Herrscher, das Zusammenfinden glücklicher Liebender aus einer berühmten Ballade) erfreuen sich allergrößter Beliebtheit]
    Viele Elfenstämme in entlegeneren Winkeln der Welt pflegen in ihrer Malerei einen etwas anderen Stil. Zwar fällt bei ihnen die Motivwahl ebenfalls häufig auf Tiere und Pflanzen aus ihrer Umgebung, doch sie verleihen

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