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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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es gab auch zahlreiche Erzählungen über »ortsungebundene« Nymphen. Üblicherweise sind diese Geschöpfe uns Menschen gegenüber nicht wirklich feindlich gesinnt. Im Gegenteil: In vielfacher Weise sind sie Natur- oder Umweltschützerinnen, und sie entspringen nicht nur der Natur, sondern beleben sie zugleich (in einem typischen Henne-und-Ei-Verhältnis). Sie dürften dabei insgesamt nicht ganz unschuldig am Image des Elfen als quasimilitantem Ökoterroristen sein, das bis heute fester Bestandteil des herkömmlichen Elfenbilds geblieben ist. Mehr noch – auch viele andere ihrer typischen Verhaltensweise sind ziemlich elfisch: Sie lieben Musik und Tanz, halten sich von Menschen meistens fern (weil diese ihnen zu laut und ungehobelt sind) und pflegen einen recht lockeren Umgang mit Nacktheit und Sexualität. [Christiansen: Der keusche Wolf schlägt wieder zu. Was meint er denn, wo das schöne Wörtchen nymphoman herrührt? Plischke: Und sie lassen sich auch mit dem einen oder anderen Gott, der ihnen nachsteigt, ganz gerne ein.] Der Nymphenglaube überlebte in Griechenland übrigens bis ins 20. Jahrhundert hinein (ähnlich dem in Irland und Island nach wie vor recht weit verbreiteten Glauben an Feen). Was man genau glaubte, unterschied sich dabei jedoch offenbar je nach Geschlecht: Frauen pflegten viele kleine Rituale, um die Nymphen von allerlei Streichen abzuhalten, wohingegen die Männer sich lieber in der Wildnis herumtrieben, in der Hoffnung, dort auf eine einem Schäferstündchen nicht abgeneigte Nymphe zu treffen. Die Nymphen waren dann auch häufig unter dem Namen Nereiden bekannt, was streng genommen früher einmal nur eine Unterklasse der Nymphen darstellte, nämlich jene, die im Meer lebten.
    In der Vorstellung der Griechen existierte nämlich eine schier unüberschaubare Zahl an Unterklassen von Nymphen mit ihren jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen als Naturgeister: Eine der bekanntesten dieser Untergruppierungen sind zweifelsohne die Dryaden . Warum Elfologen bei ihnen begeistert in Wallung geraten? Weil die Dryaden die Nymphen sind, die sich um die Pflanzenwelt kümmern und daher gern direkt in oder zumindest in unmittelbarer Nähe von Bäumen und Sträuchern wohnen. [Plischke: Oder wie die Hamadryaden quasi fest mit einem Baum verwachsen sind. Christiansen: Nerven Sie nicht schon wieder mit noch mehr Untergruppen. Außerdem bewegen wir uns doch bei diesen Hamadryaden doch eher auf Ent- und weniger auf Elfenterrain, oder?] Repräsentative Umfragen mögen zwar noch ausstehen, aber erkundigen Sie sich doch einmal in Ihrem Umfeld darüber, was die meisten Leute – ob nun Fachleute oder Laien – denken, wo Elfen denn so wohnen, und die Antworten dürften recht eindeutig ausfallen: im Wald.
    Verwandtschaftsgrad mit den »klassischen« Elfen: Es wäre geradezu töricht, den Versuch zu unternehmen, irgendwie leugnen zu wollen, dass Nymphen & Co. das Elfenbild seit jeher maßgeblich beeinflusst haben. Nicht minder töricht wäre es, davon auszugehen, diese Geschöpfe wären nicht zumindest ausgesprochen nahe Verwandte des Schönen Volkes.
Iele
    Verbreitungsgebiet : Rumänien.
    In der rumänischen Folklore wimmelt es geradezu von feen- und elfenähnlichen Geschöpfen, und je weiter man sich in die entlegeneren Regionen dieses Landes hineinbewegt, desto häufiger stößt man auf Einheimische, die Stein und Bein schwören, einmal oder mehrfach Elfen und Feen von Angesicht zu Angesicht begegnet zu sein. [Plischke: Nicht nur Einheimische. Auch das Team einer US-amerikanischen Fernsehserie namens Destination Truth will erst vor wenigen Jahren auf Iele gestoßen sein und diese sogar mit der Kamera festgehalten haben. Bei näherer Betrachtung sind auf der betreffenden Aufnahme allerdings nur ungewöhnliche Lichterscheinungen zu sehen.] Die meisten Eigenschaften dieser Iele dürften Ihnen inzwischen hinlänglich bekannt sein:
Sie sind bildhübsch.
Wo sie auftauchen, ist Licht nicht fern (und sei es nur, dass die Iele selbst brennende Kerzen tragen).
Sie treffen sich, um gemeinsam nachts im Wald zu tanzen und zu singen.
Sie können ihr Revier sehr eifersüchtig verteidigen, wenn ein Mensch es wagt, einen »ihrer« Bäume zu fällen oder aus einer »ihrer« Quellen zu trinken.
Sie bewegen sich unglaublich schnell durch den Wald (wobei sie manchmal in brennenden Streitwagen unterwegs sein sollen).
Wer ungefragt an einem ihrer Tänze teilnimmt, verschwindet unter Umständen auf Nimmerwiedersehen, weil die Iele ihn in

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