Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)
muss Ihnen jemand
erzählt haben, dass wir in Ihrem Büro waren. Sonst hätten Sie niemals das
Notizbuch und den Mietvertrag verschwinden lassen. Also, wer war es?«
»Ist das hier
ein Verhör?«, rief Brenda und lachte laut. »Und wenn schon, ich habe nichts zu
befürchten.«
»Oh doch, das
haben Sie«, sagte Donald. »Wir vermuten, dass Sie die Tänzerinnen regelmäßig in
eine Wohnung schicken, die Sie angemietet haben. Dort treffen sie sich mit
Männern und bekommen Geld dafür. Und das ist im Staat New York illegal.«
»Was Sie nicht
alles wissen«, sagte die Theatermanagerin und warf ihm einen spöttischen Blick
zu. »Und selbst wenn Ihre Phantasiegeschichte wahr wäre, gibt es irgendwelche
Beweise?«
Donald lehnte
sich gegen den Aktenschrank. »So kommen wir nicht weiter«, sagte er.
»Wie recht Sie
haben«, pflichtete Brenda ihm bei.
Ich unternahm
einen weiteren Versuch, sie zu überführen. »Es gibt einen Beweis«, sagte ich.
»Wir haben gesehen, wie Stella abends nach der Vorstellung aus den Trishman
Appartements herauskam.«
»Ach
wirklich?« Brenda schüttelte sich vor Lachen. »Das ist ja ein toller Beweis.
Stella kommt aus einer Haustür.«
»Wir werden
die Tänzerin fragen«, meldete sich Donald zu Wort.
Die Managerin lächelte
selbstgefällig. »Das können Sie gerne tun, die wird Ihnen aber nichts erzählen.
Wieso auch? An der Geschichte ist nichts, aber auch gar nichts dran. Und nun
verschwinden Sie augenblicklich, Mr. Baxter, oder ich werfe Sie aus dem Theater.
Sie wollen doch ihren Job behalten, oder?« Sie wies auf Donald. »Und auch Sie
schnüffeln bitte nicht mehr hinter mir her.«
Der
Feuerwehrmann schnaubte wütend, ging zum Schreibtisch und haute mit der Faust
darauf. »Ich schnüffele nicht hinter Ihnen her, es ist als städtischer
Angestellter meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass in New York Recht und Ordnung
herrschen.« Er ging einen Schritt auf Brenda zu. »Und Sie verdienen mit einer
schmutzigen Geschichte viel Geld, verdammt viel Geld. Ich werde Sie anzeigen,
ja das werde ich.«
»Sie haben
keinerlei Beweise!«, fuhr Brenda ihn an.
»Die werde ich
finden und wenn ich das gesamte Theater auf den Kopf stellen muss«, rief er.
»Das würden
Sie tun?«, sagte die Theatermanagerin.
»Ja, das würde
ich tun.« Donald haute erneut mit der Faust auf den Schreibtisch. »Und wir
haben auch noch den Mordversuch an Mr. Baxter.«
Brenda lachte
gemein. »Ach, Sie sprechen von dieser kleinen Auseinandersetzung auf der
Beleuchterbrücke. Die habe ich längst vergessen.«
Donald baute sich
vor ihr auf. »Dafür gibt es einen Beweis, meine Liebe«, sagte er.
»Und
welchen?«, erkundigte sich Brenda.
»Ich war als
Zeuge dabei, wie Sie versuchten, Mr. Baxter mit einem Stromkabel zu erwürgen.
Das kann ich der Polizei gerne erzählen.«
Brenda sagte
nichts, sondern schob sich mit dem Drehstuhl vom Schreibtisch fort, legte die
Füße auf die Tischplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Oh, nein,
mein lieber Mr. McGregor, Sie pflichtbewusster Feuerwehrmann, da irren Sie sich
gewaltig.« Sie lächelte ihn höhnisch an. »Was Mr. Baxter und unsere kleine
Auseinandersetzung auf der Beleuchterbrücke angeht, davon würden Sie nichts
erzählen, das weiß ich.«
»Warum?«,
fragte ich neugierig. »Warum würde Donald der Polizei nichts erzählen?«
Brenda schaute
mich durchtrieben an. »Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass er das nicht tun
wird, Mr. Baxter«, sagte sie und summte einige Takte aus Katie went to Haiti vor sich hin. Ich spitzte die Ohren.
»Er wird es
deshalb nicht tun«, fuhr sie fort, »weil ich mich dann augenblicklich an die
Schreibmaschine setzen würde. Zwei, drei Briefe sind schnell getippt und schon
haben wir einen Feuerwehrmann weniger in der Stadt.«
»Und was soll
in den Briefen stehen?«, wollte ich wissen.
»Jemand hat
mir alles erzählt«, sagte Brenda und zupfte einen Fussel von ihrem dunkelgrünen
Wollpullover. »Dass ihr gestern in meiner Schublade gewühlt habt. Und er hat
noch mehr erzählt.« Sie machte eine Pause.
Interessiert
beugte ich mich zu ihr. »Und was hat er alles ausgeplaudert? Und sagen Sie mir bitte
die Wahrheit, Brenda. Klatsch und Kulissengerüchte will ich jetzt nicht hören.«
»Lass gut
sein, Bronco«, schaltete sich der Feuerwehrmann ein. »Wir sollten gehen.«
Donalds
Rückzug irritierte mich. »Nein, jetzt will ich alles wissen«, sagte ich. »Also,
Brenda, was hat man Ihnen erzählt?«
Die Managerin
warf Donald
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