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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Publikum, das für die Eintrittskarten viel Geld bezahlt hatte,
amüsierte sich.
     
    Kurz vor der
Schlussszene, in der Ethel Merman Friendship sang, meldete ich mich bei
William ab. »Ich gehe nach oben zum Scheinwerfer«, informierte ich ihn.
    »Ist in
Ordnung, Bronco. Ich komme auch allein zurecht. Donald hat sich bereit erklärt,
das Zeichen für den Zwischenvorhang zu geben.«
    »Wie nett von
ihm«, sagte ich.
    »Ich bin nach
der Vorstellung aber schnell weg«, sagte der Inspizient. »Meine Frau hat heute
Geburtstag und etwas Leckeres für mich gekocht. Viel Spaß in luftiger Höhe.«
    »Das wünsche
ich auch«, meldete sich Donald zu Wort, der neben dem Inspizientenpult stand.
»Und pass auf, dass du nicht hinunterfällst!«
    »Ich hoffe, du
fängst mich dann auf.«
    »Mal sehen«,
sagte er.
     
    Nachdem ich
auf der Beleuchtungsbrücke angekommen war, blickte ich nach unten. Von hier
oben sah es lustig aus. Auf der Bühne tanzten die Jungs in Matrosenuniformen zu
Cole Porters Song Do I love you, do I . Betty Grables kräftige
Stimme klang zu mir herauf.
    Ich setzte
mich auf den Schemel und probierte den Scheinwerfer aus, der noch nicht
eingeschaltet war. Problemlos ließ er sich bewegen. Dadurch hatte ich
allerdings die Ausgangsposition verstellt. Wenn gleich das Licht anging,
leuchtete ich hoffentlich nicht Stella, sondern Ethel Merman an. Ich drehte den
Scheinwerfer ein wenig hin und her, bis ich sicher war, die alte Position
wieder erreicht zu haben.
    Hier oben war
es fast dunkel, weil alle Beleuchtungskörper auf die Bühne gerichtet waren und
lediglich ein wenig Streulicht die Beleuchterbrücke erhellte. Nervös wartete
ich auf meinen Einsatz und blickte nach unten auf die linke Seitenbühne. Donald
stand neben Ethel Merman in den Kulissen. Er blickte nach oben und hob grüßend
die Hand, als er mich sah. Ich grüßte zurück.
     
    Der
Zwischenvorhang wurde heruntergelassen, die Bühnenarbeiter richteten die
Dekoration für das Finale her, das Orchester spielte währenddessen eine
Kurzversion von Katie went to Haiti und schon ging es weiter. Der
Zwischenvorhang wurde wieder hochgezogen und Ethel Merman trat auf.
Gleichzeitig ging mein Scheinwerfer an, den ich langsam mitzog, bis die
Sängerin auf der Bühnenmitte angekommen war. Sie begann zu
singen: It’s friendship, friendship, just a perfect blendship, when other
friendships have been forgate, ours will still be great.
    Konzentriert
kam ich meiner Aufgabe nach und verfolgte ihre Tanzschritte mit dem
Scheinwerfer.
     
    Plötzlich fiel
der Verfolger aus. Ethel Merman stand nun ohne Extra-Beleuchtung im normalen
Bühnenlicht. Das würde nach der Vorstellung sicherlich ein Donnerwetter von
ihrer Seite geben. Ich kontrollierte die Rückseite des Scheinwerfers und
stellte fest, dass das Stromkabel herausgefallen war. Als ich mich zum Boden
der Beleuchterbrücke beugte, um nachzusehen, wo es liegen könnte, bemerkte ich,
dass jemand neben mir stand. Ich kam auf meinem Schemel wieder hoch und drehte
mich zur linken Seite. Es war Brenda, die sich angeschlichen hatte. Die
Theatermanagerin hielt das Kabel in der Hand. »Tut mir leid, dass der
Scheinwerfer aus ist«, flüsterte ich. »Das Stromkabel war wohl locker. Bitte
geben Sie es mir.«
    »Gerne«, sagte
die Theatermanagerin leise und legte das Kabel um meinen Hals. Ich versuchte es
wegzuziehen. Sie ließ nicht locker. »Sind Sie wahnsinnig?«, röchelte ich.
    »Halt still«,
zischte sie. »Ich will dich nicht erwürgen, Baxter. Aber du wirst nie wieder in
meinem Büro herumschnüffeln. Ich weiß, dass du mit diesem Feuerwehrmann dort
warst, und ihr die Schublade durchwühlt habt.« Brenda zog das Kabel fester zu,
so dass ich kaum noch atmen konnte. Ich hielt mich am Geländer der
Beleuchterbrücke fest, da ich befürchtete, ohnmächtig zu werden. Wenige Meter
unter mir wurde fröhlich getanzt und gesungen: When other friendships have
been forgot, ours will still be hot.
    Die
Theatermanagerin lockerte das Kabel ein wenig. »Versprich es mir«, fauchte sie.
»Du lässt mich in Zukunft in Ruhe. Und dieser Feuerwehrmann auch. Also was ist,
Baxter?«
    »Ich
verspreche es«, sagte ich mit rauer Stimme und blickte in die erste Gasse, um
Donald ein Zeichen zu geben. Er war nicht zu sehen.
    Brenda zog das
Stromkabel wieder fester zu. »Haben wir uns verstanden?«
    »Ja«, stieß
ich hervor.
    »Sonst werde
ich dafür sorgen, dass du an keinem Theater der Welt mehr einen Job bekommst.«
    Während Leila,
Tony und die

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