Alphawolf
Alaskas, wie auch im Häuserdschungel von Anchorage. Und Claw würde alles tun, um das Rudel zu beschützen und ihr Geheimnis zu wahren. Alles!
Leise knurrte er in Dantes Richtung und bleckte seine Zähne. Sein Glied zuckte. Es erwachte immer mehr zum Leben, je näher sie der Beute kamen. Claw hatte den Jagdtrieb schon immer als etwas Lustvolles empfunden.
Dann wandte er sich zu den anderen Wölfen um. «Lupus und Nanouk, bleibt direkt hinter mir. Ihr anderen formiert euch abwechselnd in Zweier- und Dreierreihen.» Wie ein gigantischer Wolf würden sie in das Labor stürmen und ihre Zähne und Klauen in Dante schlagen. Er hatte das Rudel verraten.
«Was ist mit mir?» Rufus tapste heran. Forsch reckte der kleine Rotwolf seine Schnauze in die Luft.
«Halte auf dem Parkplatz Wache», befahl Claw kühl.
Rufus leckte die Lefzen des Leitwolfs, um ihn mit dieser Geste zu bitten, den Höhepunkt der Jagd miterleben zu dürfen. «Ich will nicht weggeschickt werden, sondern mit euch kommen.»
Grob stupste Claw ihn weg. Ein tiefes Grollen kam aus seinem Maul. Er duldete keine Einwände, sondern forderte Gehorsam, besonders von Rufus, der niemals einer von ihnen hätte werden sollen.
Doch es war der alte Lupus, der mal wieder die richtigen Worte fand, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. «Das ist eine wertvolle Aufgabe, Kleiner. Der Sicherheitsdienst könnte uns überraschen und über den Haufen schießen. Unser Leben liegt in deiner Hand.»
Rufus steckte seinen Schwanz zwischen die Hinterläufe und trottete mit hängendem Kopf den Weg, der sie ins Gebäude geführt hatte, zurück.
«Es wird Zeit», sagte Claw. Ein lustvolles Beben ging durch seinen Körper.
Als er sich anschlich, spürte er jeden einzelnen Muskel in seinem Körper. Es fühlte sich gut an. Stark. Die Konfrontation stand kurz bevor. Er war heiß auf den Kampf, gierte danach, seine Zähne in das Fleisch seines Opfers zu schlagen.
Claw erreichte die Tür, die in das Labor führte, in dem Dante wütete. Vorsichtig lugte er hinein. Ihre Beute durfte nicht vorher auf sie aufmerksam werden. Davon hing unter Umständen das Überleben des ganzen Rudels ab.
Dante stand vor dem Fenster, riss einen Schrank um und schlug mit seinen Klauen auf die Medikamentenschachteln ein, die vor seinen Füßen verstreut lagen. Das Flutlicht auf dem Mitarbeiterparkplatz erhellte den Platz vor dem Fenster. Dante zeichnete sich groß und finster ab, ein Koloss, fleischgewordene Kraft und Aggressivität, ein Muskelpaket, das außer Kontrolle geraten war.
Plötzlich wurde die Tür, die in den Labortrakt führte, aufgerissen. Taschenlampen leuchteten in den Korridor, Stimmen waren zu hören. Draußen heulte sich Rufus die Seele aus dem Leib, aber es war zu spät.
Blitzschnell drehte sich Dante um. Er fuhr seine monströsen Krallen aus und gab ein markerschütterndes Gebrüll von sich. Die Menschen interessierten ihn einen Dreck – aber er hatte die Wölfe bemerkt.
Claw konnte ihn das erste Mal richtig betrachten, seit demᅠ... Unfall. «Oh, mein Gott, Dante!» Mit diesem Anblick hatte er nicht gerechnet.
Vor ihm stand eine Bestie. Ein wahrhaftiger Alptraum. Ein Ungeheuer!
Die Wölfe fingen an zu heulen. Das stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl des Rudels. Doch diesmal hatte es einen bitteren Beigeschmack. Wie viele Wölfe würden sie in dieser Nacht verlieren? Sie saßen in der Falle, mit Dante vor ihnen und den Menschen hinter ihnen.
Claw knurrte die Menschen wütend an. Trotz der Ausweglosigkeit verlor er sein Ziel nicht aus den Augen und führte sein Rudel in den Raum hinein. Sie ließen Dante nicht aus den Augen und umzingelten ihn. Claws Erregung schwoll an, sein Glied wurde endgültig steif.
Im nächsten Augenblick stürzte sich Dante auf den Stärksten und Größten des Rudels, den Anführer, den Leitwolf, das Alphatier.
Auf Claw, den Alphawolf.
Kapitel 2
«Jesus, was ist denn da hinten los?» Walter Sarks leuchtete mit seiner Taschenlampe in den dunklen Gebäudetrakt und versuchte auszumachen, was vor sich ging. Der Krach war ohrenbetäubend. Es schepperte, etwas ging zu Bruch, immer wieder Wolfsgeheul und Kläffen, das in dem leeren Trakt aufdringlich laut klang.
«Bleiben Sie bitte zurück.» Tala Cocoon drängte das Krankenhauspersonal und Jim, den Wachmann, der sie alarmiert hatte, in den Gang zurück. «Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit.»
Nervös fuhr sich Jim über seine blonde Stoppelfrisur und setzte seine Mütze wieder auf. «Aber Sie
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