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Alptraum-Sommer

Alptraum-Sommer

Titel: Alptraum-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Luft, manchmal roch das Wasser auch. Da hatte ich den Eindruck, daß es in bestimmten Wellen heranwehte.
    Ich schaute wieder zum gegenüberliegenden Ufer und gegen die sich dort abzeichnende Schwärze des Waldes. Ein normaler Wald, der mir in diesem Augenblick nicht so vorkam, sondern wie eine unheimliche Grenze wirkte, die andere davor warnte, sie zu übertreten. Da rührte sich auch nichts. Kein Schrei eines Nachtvogels hatte in der letzten Zeit den Fluß als Echo überquert.
    Die Natur lag eingepackt in einer dumpfen, brütenden Stille. Ich kippte die Dose und nahm wieder einen kräftigen Schluck Bier, das so herrlich kühl durch meine Kehle rann.
    Rechts von mir stand die Lampe. Sie wirkte wie ein vergessenes Licht am Ende der Welt. Ihr gelber Schein umflorte das Metall wie eine Insel, und durch das helle Rechteck auf den Planken schob sich ein Schatten, als ich meine Füße wieder vorstreckte und abermals zur Bierdose griff.
    Mit einem dritten Schluck leerte ich sie und stellte das Gefäß zurück in die Kühlbox.
    Alt würde ich hier auch nicht mehr werden. Suko hatte schon recht.
    Morgen stand uns nicht gerade ein Urlaubstag bevor. Wir würden versuchen, Spuren zu finden, die es eigentlich nicht gab.
    Etwas störte mich.
    Es war nicht mehr als ein Reflex, den ich aus dem rechten Augenwinkel wahrgenommen hatte.
    Ich schaute gegen die Lampe.
    Sie stand normal da, aber in ihrem Schein hatte sich etwas verändert, denn da war neben meinem eigenen Schatten noch ein zweiter hinzugekommen.
    Er hielt sich direkt neben mir auf, und ich zog die Beine zurück, um ihn besser sehen zu können.
    Was ich da entdeckte, war gar nicht mal komisch, obwohl es so aussah.
    Der Gegenstand erinnerte mich an einen ovalen Kopf, dem eine Zipfelmütze aufgesetzt worden war.
    Was war das?
    Ich schaute genauer hin und erkannte ein Material, das nicht den Namen Holz verdiente, es war irgendwie anders, obwohl es eine gewisse Ähnlichkeit besaß.
    Zäh, hart und trotzdem weich…
    Wie eine Baumwurzel oder zumindest ein Teil davon.
    Und sie befand sich an Deck. Auf unserem Boot. Wie hatte sie das geschafft? Wer war sie überhaupt?
    Über meine Schultern floß ein kühler Schauer, was nicht an der Außentemperatur lag, das hatte einen anderen Grund. Ich gab dem Besuch daran die Schuld.
    Es war kein Tier, auch das hatte ich mittlerweile festgestellt. Im Licht schimmerte die Haut ungewöhnlich blaß, als wäre dieses alte Wurzelholz getrocknet worden.
    Ich dachte noch immer darüber nach, wie dieses Wesen auf das Boot gekommen war. Gebracht hatte es mit Sicherheit niemand.
    Komisch…
    Aber hatte nicht der unbekannte Warner davon geschrieben, daß sich die Natur mit den Geistern und den alten Kräften verbündete? Gehörte dieses ›Ding‹ dazu?
    Sein Erscheinen jedenfalls war mehr als rätselhaft für mich. Es mußte sich auf das Boot geschlichen haben, ohne von Suko oder mir bemerkt worden zu sein.
    Wenn das stimmte, dann konnte es sich bewegen. Doch es hatte einen langen Weg zurücklegen müssen, und wie sollte dieses Ding das ohne Arme geschafft haben?
    Ich mußte es mir genauer ansehen.
    Ich streckte den Arm aus wie jemand, der sich mit aller Vorsicht einem Hund oder einer Katze nähern will, um sie vor dem ersten Streicheln nicht zu erschrecken.
    Die verzogene, übergroße ›Zwiebel‹ bewegte sich nicht. Sie ließ meine Hand näher heran, ich tippte sie an, ohne daß sie sich rührte. Dadurch begünstigt, wurde ich mutiger, umschloß das Ding mit einer Hand und hob es an.
    Es fühlte sich kühl, naß und trotzdem warm an. Wärme, die von innen kam, als befände sich dort ein gewisses Leben.
    Das war interessant.
    Ich setzte mich wieder normal hin. Die Beine preßte ich zusammen.
    Darauf stellte ich meinen Fund ab, hielt ihn allerdings noch weiterhin fest, um eine Reaktion abzuwarten.
    Da tat sich nichts.
    Wie eine dicke feuchte Kartoffel lag es in meiner Hand. Ich drückte mit den Fingerkuppen an verschiedenen Stellen gegen den Körper, der auch leichte Beulen bekam, und gleichzeitig zuckte das Wesen zusammen, als würde es Schmerzen verspüren.
    Konnte das sein?
    Wenn ja, dann war dieses Wesen tatsächlich lebendig. Ich spürte meine eigene Aufregung, tastete mich zum ›Kopf‹ hoch, drückte noch einmal – und hörte das Zischen.
    Es kam mir vor, als hätte jemand in meiner Nähe eine Gasflasche geöffnet, aber das Zischen war aus dem Spalt am Kopf des Wesens gedrungen, der sich wie ein breiter Mund geöffnet hatte.
    Fast hätte

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