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Alptraum-Sommer

Alptraum-Sommer

Titel: Alptraum-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefesselt.
    Er brauchte kaum Kraft, um sich aufzurichten. Er saß auf dem weichen Boden und suchte seinen Freund Sinclair, der im richtigen Augenblick gekommen war.
    Der aber war verschwunden.
    ***
    Ich stand vor einem Toten!
    Dabei wußte ich nicht einmal, ob man Kelly als tot bezeichnen konnte, weil er im eigentlichen Sinne kein Mensch gewesen war. Vor mir lag ein Körper mit zwar menschlichen Umrissen, aber eigentlich war er mehr eine Alraune.
    Er hatte sich wieder zurückverwandelt. Die erste Verbindung zwischen einem Menschen und einer Alraune existierte nicht mehr. Es war ein Versuch gewisser Kräfte gewesen, etwas für die Rettung der Natur zu tun, aber das hatte nicht geklappt.
    Die andere Seite des Landes Aibon war stärker gewesen. So hatten sich in dieser Welt die beiden anderen Hälften des Landes Aibon bekämpft, und wir waren zwischen die Mühlsteine geraten.
    Ich hörte Schritte.
    »Bleib ruhig sitzen«, sagte Suko, der herangehumpelt kam. Er sah ziemlich ramponiert aus. Jemand hatte seine Kleidung an verschiedenen Stellen zerfetzt. Da schimmerte dann die Haut durch, aber auch sie war mit blutigen Striemen gezeichnet.
    Er würde mir schon erzählen, was passiert war. Zunächst blieb er neben mir stehen und starrte in das Gesicht der Alraune. Es war alt, sehr alt.
    Runzeln, Falten, Kerben, als wäre es unter die Hand eines Schnitzers geraten, wie auch der übrige Körper, der als Alraune ebenfalls gealtert war.
    »Kelly wird nie mehr seine Prinzessin finden«, flüsterte Suko, und ich sah, wie er schluckte.
    »Ja, es ist vorbei.« Ich stand auf, schaute in die Runde. Trotz der Hitze fröstelte ich.
    Als ich Suko vom Tod des Großvaters berichtete, schüttelte mein Freund den Kopf. »Und was haben wir erreicht, John?«
    Ich fuhr mit dem Zeigefinger in meinen Kragen und über den fettig wirkenden Hals. »Ich weiß es nicht, Alter. Wir können nur hoffen, daß alles so bleibt, wie es ist.«
    »Daß also nicht gebaut wird?«
    »Richtig.«
    »Und wie willst du Sir James die drei Toten erklären? Ich meine, wir haben den Fall irgendwie ja nicht aufgeklärt.«
    »Er wird es begreifen.«
    »Und diese Baufirma…?«
    Ich hob die Schultern und schaute gegen die Sonne. »Das soll unsere Sorge nicht sein, Suko…«
    ENDE

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